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Umfrage zur Corona-KriseBürger in NRW vor allem in Sorge um Wirtschaft

Lesezeit 3 Minuten
Köln Wirtschaft dpa

Blick auf Köln

Köln/Berlin – In der Corona-Krise sorgen sich die Menschen in Nordrhein-Westfalen am meisten um die Folgen für die Wirtschaft, sind aber überwiegend zuversichtlich mit Blick auf die eigene finanzielle Situation. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Express“ gaben 74 Prozent an, sie machten sich große Sorgen, dass die Wirtschaft in Deutschland Schaden nimmt. Niemand macht sich hierüber gar keine Sorgen. Ein Viertel der Befragten ist mäßig oder gering besorgt.

Dagegen machen sich fast zwei Drittel der Befragten keine (27 Prozent) oder nur geringe (35) Sorgen, dass ihr eigener Haushalt in finanzielle Schwierigkeiten gerät. Nur 15 Prozent bezeichneten ihre Sorge als groß, 21 Prozent als mäßig. Signifikant höher ist der Anteil der um die eigene Lage Besorgten allerdings bei Arbeitern (33 Prozent) und Selbstständigen (26 Prozent).

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Am geringsten fällt der Wert hier bei den Beamten aus (drei Prozent). Forsa-Chef Manfred Güllner sprach von einem „emotionalen Schutzpanzer“, an dem die eher abstrakte Befürchtung eines wirtschaftlichen Niedergangs derzeit noch abpralle. „Man koppelt die eigene ökonomische Situation ab von der Lage der Volkswirtschaft“, sagte Güllner dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Grund dafür sei, dass die Menschen in Deutschland mit ihrer wirtschaftlichen Lage vor der Krise überwiegend zufrieden gewesen seien.

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Großer Rückhalt für NRW-Landesregierung und Laschet

Die einschneidenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie halten 82 Prozent der Bürger Nordrhein-Westfalens für angemessen, sieben Prozent finden sie übertrieben, acht Prozent nicht ausreichend. Ähnlich werden die von Bund und Ländern beschlossenen Hilfsprogramme beurteilt. 72 Prozent halten sie für ausreichend, 24 Prozent für nicht ausreichend, zwei Prozent für übertrieben. Allerdings sagen zwei Drittel aller Befragten, sie könnten die Wirkung der Hilfen noch nicht beurteilen oder sie seien davon nicht betroffen. 16 Prozent sind der Ansicht, die Hilfen seien schon spürbar, 17 Prozent sind gegenteiliger Ansicht.

Die NRW-Landesregierung kann sich in der Krise auf außergewöhnlich großen Rückhalt der Bürger stützen. 77 Prozent der Befragten bewerteten die Arbeit der CDU/FDP-Regierung als gut. Nur 15 Prozent kamen zu dem Urteil „weniger gut bzw. schlecht“. Die positive Einschätzung geht – mit Ausnahme der AfD – quer durch die Anhängerschaft der Parteien. Ähnlich fällt die Zufriedenheit mit der Arbeit von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) aus. Güllner nannte dies einen typischen „Regierungsbonus in Krisenzeiten“. Dennoch seien in NRW die Werte extrem gut.

Schulen: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält eine schrittweise Öffnung von Kitas und Schulen für möglich. Einen Kaltstart von null auf hundert nach den Osterferien dürfe es nicht geben.

Heinsberg: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und der Virologe Professor Streeck legten eine Studie zum Kreis Heinsberg vor, die Hoffnung auf eine Lockerung der Maßnahmen macht. Die Studie löste aber auch heftige Kritik aus.

NRW-Zahlen: Die Zahl der wieder genesenen Personen ist weiter angestiegen. Das NRW-Gesundheitsministerium meldete 11 700 Genesene – 1209 mehr als Donnerstag. Die Zahl der mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizierten Menschen nahm um 1184 auf 24 499 zu. Seit Beginn der Epidemie wurden 502 Todesfälle registriert. In Köln gab es 1912 bestätigte Infektionen, 39 Todesfälle und 1083 Genesene.

Osterreiseverkehr: Niedersachsen bittet NRWler, Osterbesuche zu unterlassen.

Vatikan: Die traditionelle Karfreitags-Prozession fand ohne Pilger statt. Es gab stattdessen einen Live-Stream. Schon beim feierlichen Abendmahl am Gründonnerstag war Papst Franziskus fast alleine.

Österreich: Wien wird ab dem Osterwochenende vermehrt Straßen quasi sperren und den Menschen so mehr Platz für Spaziergänge und Entspannung geben.

USA: Alleine am Donnerstag starben 1783 Menschen in den USA nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Die Zahl der Toten stieg auf rund 16 500.

Südkorea: Die Zahl der täglich erfassten Neuinfektionen ist erstmals seit Februar auf unter 30 gefallen

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