Amok-Alarm ausgelöstEinsatz beendet – Polizei findet Messer in Schule in Wachtberg

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Ein Aufgebot von Polizeikräften ist an einer Schule in Wachtberg im Einsatz. Zudem sei es an einer benachbarten Asylunterkunft zu einem Messerangriff gekommen.

Ein Aufgebot von Polizeikräften ist an einer Schule in Wachtberg im Einsatz. Zudem sei es an einer benachbarten Asylunterkunft zu einem Messerangriff gekommen.

Das Areal an einer Schule wurde weiträumig abgesperrt. Ein weiterer Einsatz konzentrierte sich auf eine nahegelegene Asylunterkunft.

Die Bonner Polizei ist am Mittwochmittag (15. Mai) mit einem Großaufgebot in Wachtberg-Berkum im Einsatz gewesen. Ersten Erkenntnissen zufolge fokussierte sich der Einsatz auf die Hans-Dietrich-Genscher-Schule. Laut Zeugen hatten Schüler dort einen 14-Jährigen gemeldet, der mit einem Messer bewaffnet sei und sich im Gebäude aufhalte, wie die Polizei am Abend mitteilt. Ein weiterer Einsatz mit großen Kräften konzentrierte sich auf eine Asylunterkunft im unmittelbaren Umfeld der Schule.

Am Mittwochnachmittag wurde schließlich Entwarnung gegeben. Ein Mann wurde an der Unterkunft festgenommen. Die Beamten trafen auch den 14-Jährigen an und nahmen ihn „vorsorglich in Gewahrsam“. Ein Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen bestehe nicht, so die Mitteilung der Beamten am Abend. 

Offenbar fanden die Beamten bei der Durchsuchung der Schule ein Messer. Ob dies dem 14-Jährigen gehört, soll jetzt geprüft werden. Ebenso, ob es überhaupt zu einer Bedrohungssituation durch den Jungen kam.

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Großeinsatz in Wachtberg – Hubschrauber kreist über Gelände

„Aktueller Einsatz der Polizei: Im Bereich #Wachtberg-#Berkum sind wir derzeit mit vielen Einsatzkräften vor Ort und klären die Situation“, hatte die Polizei Bonn am Nachmittag via Facebook mitgeteilt. Demnach sollen auch schwerbewaffnete Beamte im Einsatz gewesen sein.

Einsatzkräfte mit schweren Waffen neben Zivilpersonen an der Schule in Wachtberg.

Einsatzkräfte mit schweren Waffen neben Zivilpersonen an der Schule in Wachtberg.

Das Areal um die Schule in Wachtberg wurde weiträumig abgesperrt. Ein Polizeihubschrauber kreiste über dem Gelände. Zudem wurde eine Drohne in die Luft geschickt.

Weiterer Einsatz der Polizei an nahegelegener Asylunterkunft

Eine Pressesprecherin der Kölner Polizei, die in dem Fall die Öffentlichkeitsarbeit übernommen hat, teilte auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit, dass sich der Großeinsatz zudem auf eine Kommunale Unterkunft in unmittelbarer Nähe der Hans-Dietrich-Genscher-Schule richte. Dort habe ein 32-jähriger Mann einen anderen Mann mit einem Messer angegriffen und verletzt. Der Verletzte konnte behandelt und wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Bestätigt wurde unterdessen lediglich, dass es sich um einen Einsatz mit großen Kräften handelte. Nähere Informationen stellte die Polizei zunächst noch nicht bereit.

Kölner Polizei klärt auf: Es handelt sich um zwei parallel laufende Einsätze

Die beiden Einsätze an der Schule sowie der Asylunterkunft wurden von der Polizei zunächst in Verbindung gebracht, diese Einschätzung stellte sich aber als nicht zutreffend heraus. „Wir haben diesen Verdacht sehr ernst genommen und sind mit großen Einsatzkräften ausgerückt“, erklärte eine Pressesprecherin der Kölner Polizei auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Die Polizei sperrte das Areal um die Schule mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften und Fahrzeugen großräumig ab.

Die Polizei sperrte das Areal um die Schule mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften und Fahrzeugen großräumig ab.

Der Verdacht habe sich aber nicht bestätigen können. Demnach handelte es sich um zwei parallel laufende Einsätze, die nichts miteinander zu tun hatten.

Betreuungsanlaufstelle an Sankt-Florian-Straße eingerichtet

Die Polizei Köln veröffentlichte kurz darauf einen Post in dem sozialen Netzwerk X (ehemals Twitter).

„Wir sind mit vielen Einsatzkräften vor Ort und klären die Situation“, erklärte ein Polizeisprecher. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass eine Betreuungsanlaufstelle für Betroffene und Angehörige eingerichtet wurde.

Die Anlaufstelle befand sich zunächst am Hallenbad Wachtberg, wurde kurz darauf aber in die Sankt-Florian-Straße verlegt, teilte die Polizei mit.

Entwarnung nach Großeinsatz an Schule in Wachtberg

Gegen 15.15 Uhr gab die Polizei schließlich Entwarnung. Es bestehe keine Gefahr, hieß es. Die Durchsuchung der Hans-Dietrich-Genscher Schule habe demnach beendet werden können.

Wie die Polizei mitteilt, sei eine verdächtige Person, die sich in der Schule aufgehalten habe, der Anlass für den Großeinsatz gewesen. Aus der Schule selbst sei im Vorfeld ein Amokalarm bei der Polizei gemeldet worden.

„Wir befinden uns noch mit Einsatzkräften vor Ort, aber an der Schule gibt es keinen Hinweis auf eine akute Gefahrenlage“, so die Polizeisprecherin weiter. Die Eltern können ihre Kinder an der Betreuungsanlaufstelle an der Sankt-Florian-Straße in Empfang nehmen.

32-Jähriger nach Streitigkeit an Asylunterkunft in Wachtberg festgenommen

Der Einsatz an der Asylunterkunft in der Straße Am Bollwerk in Wachtberg wurde durch Streitigkeiten ausgelöst. Eine Person sei bei einer Attacke mit einem Messer verletzt worden.

Die Polizei habe in dem Zusammenhang einen 32-jährigen Verdächtigen festgenommen. Die Hintergründe für den Streit sind bislang noch unklar. (mit pic)

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