Schicksalsspiel für den 1.FC KölnSteffen Tigges fordert Angriffsstrategie für Endspiel gegen Abstieg

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Kölns Steffen Tigges bejubelt das 3:2 durch Damion Downs gegen Union Berlin.

Kölns Steffen Tigges bejubelt das 3:2 durch Damion Downs gegen Union Berlin.

Trotz einer schwierigen Saison nahm Kölns Stürmer Steffen Tigges entscheidende Rollen ein und sicherte mit zwei wichtigen Toren den fortbestehenden Kampf gegen den Abstieg.

Wenn ein Mittelstürmer Mitte Mai erst zwei Tore erzielt hat und zwischenzeitlich 321 Tage auf einen Treffer warten musste, dann kann man sicher nicht von einer guten Saison sprechen. Nicht vom Mittelstürmer, und wahrscheinlich auch nicht von seinem Klub. Doch das macht Steffen Tigges auch nicht. „Für mich war es keine einfache Saison. Ich habe nicht so viel gespielt und generell wenige Aktionen gehabt“, sagte der Angreifer des 1. FC Köln am Mittwoch.

Doch seine zwei Tore zuletzt, die waren wichtig. Überlebenswichtig für seinen Verein im Kampf gegen den Abstieg. Seine Ausgleichstreffer gegen Bochum (2:1) und Union Berlin (3:2) leiteten die Wende ein, ohne die der FC bereits abgestiegen wäre.

„Deswegen bin ich froh, dass es im Endverlauf der Saison noch zweimal geklappt hat. Wenn wir gegen Union nicht gewonnen hätten, wären wir weg gewesen. Deswegen war es noch mal eine größere Erlösung“, sagte Tigges und blickte voraus: „Alle sind einfach erleichtert, dass wir dieses Endspiel noch mal bekommen. Nach unseren letzten Heimspielen hatte wohl kaum jemand damit gerechnet, dass wir am letzten Spieltag noch die Chance haben, in die Relegation einzuziehen.“

Tigges bläst zum Angriff in Heidenheim

Die Ausgangslage ist bekannt: Der FC muss am Samstag (15.30 Uhr, Sky) möglichst klar sein „Endspiel“ in Heidenheim gewinnen und auf Schützenhilfe von Freiburg bei Union Berlin hoffen, das nicht einmal einen Punkt holen darf. Da ein ganz knapper Erfolg des FC wahrscheinlich nicht reichen dürfte, ist die Marschroute laut Tigges klar. „Wir haben nur eine Richtung: nach vorne. Wir laufen früh an, wollen drauf gehen und das Spiel schnell in unsere Richtung zwingen.“

Trainer Timo Schultz dürfte nach dem gescheiterten Versuch zuletzt mit Sargis Adamyan und des Ausfalls von Luca Waldschmidt, der wie der ebenfalls verletzte Max Finkgräfe am Mittwoch weiter nicht trainieren konnte, auf Tigges setzen. Eine Selbstverständlichkeit war das beileibe nicht in dieser Saison. Spieler und der neue Coach hatten nicht von Anfang an ein ungestörtes Verhältnis, wie der 25-Jährige ehrlich zugab: „Wir hatten einen schwierigen Start und mussten uns aneinander gewöhnen und verstehen, was wir vom anderen erwarten können. Doch es war immer ein faires, kollegiales Verhältnis.“

Anderer Trainer, anderer Spielstil, andere Auf- und Vorgaben: Daran habe sich Tigges erst gewöhnen müssen. Ein intensives Gespräch brachte offenbar Besserung. „Jetzt ist alles geklärt. Man sieht auch, dass es ganz gut funktioniert. Dass ich das Vertrauen zurückzahlen konnte, freut mich.“ Das ist auch am Samstag das Ziel von Tigges. Und womöglich dann noch in der Relegation. (LW)

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