In Ostrava, der drittgrößten Stadt Tschechiens, wird die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft als Vizeweltmeister in der Gruppe B am Freitag (16.20 Uhr/ProSieben und MagentaSport) zum Auftakt gegen die Slowakei antreten. „Die letzte WM ist vorbei, die Vorbereitung ist vorbei. Am Freitag freuen wir uns jetzt auf das erste Spiel bei dieser WM“, erklärte Kapitän Moritz Müller von den Kölner Haien zuletzt. In einem Video auf X heizte der DEB die Stimmung vor dem Turnier schon einmal mächtig an.

Das gesamte Turnier wird vom 10. bis 26. Mai in Prag und Ostrava ausgespielt. Die wichtigsten Infos im Überblick.

Wie können die Spiele der Eishockey-WM verfolgt werden?

Die Übertragung der Eishockey-WM im Free-TV übernehmen in diesem Jahr ProSieben und ProSieben MAXX. Bis zu 30 WM-Spiele zeigen die beiden Sender kostenlos. Alle Spiele des deutschen Teams sowie zwei Viertelfinals, beide Halbfinals und das Duell um Platz drei sowie das Finale stehen auf dem Programm. Auf ran.de und auf Joyn können Eishockey-Fans die Übertragung der beiden Sender ebenfalls im kostenlosen Livestream verfolgen.

Wer alle 64 Spiele des WM-Turniers live verfolgen möchte, muss zudem auf Sportdeutschland.TV einschalten. Dort wird ein kostenpflichtiger Turnierpass benötigt, um alle Partien sehen zu können. Außerdem überträgt MagentaTV alle deutschen Spiele und viele weitere Partien (u.a. das Finale) live.

Ex-Haie-Traienr Uwe Krupp als Experte im Einatz

Uwe Krupp, Ex-Trainer der Kölner Haie und früher auch selbst mal als deutscher Eishockey-Bundestrainer im Einsatz, wird bei der Eishockey-WM als „ran“-Experte zu sehen und zu hören sein. Der Eishockeylehrer wird mit Moderator Matthias Killing mehrere „Top-Partien“ der deutschen Mannschaft im Studio in Ostrava unter die Lupe nehmen. Unter anderem wird er bei den Spielen gegen die USA, Slowakei und Schweden die Geschicke des deutschen Teams kommentieren, teilte ProSieben mit.

Ebenfalls zum ProSieben-WM-Team gehören die schon von Sport1 bekannten Kommentatoren Basti Schwele und Rick Goldmann und Reporter „Icke“ Dommisch.

Dieses NHL-Stars sind für Deutschland in Tschechien dabei

Aus der nordamerikanischen Profiliga NHL verstärken Torhüter Philipp Grubauer (Seattle Kraken) sowie die beiden Offensivkräfte John-Jason Peterka (Buffalo Sabres) und Nico Sturm (San José Sharks) das DEB-Team.

Insbesondere Peterka dürfte von den Fans besonders in Augenschein genommen werden. Der 22-Jährige hat kürzlich seine beste Saison in der NHL gespielt, bei der Eishockey-WM soll der Stürmer Deutschland mindestens bis ins Viertelfinale schießen. Nach Leon Draisaitl und Tim Stützle (beide nicht dabei) ist Peterka der dritte deutsche Stürmer, der in nicht allzu ferner Zukunft den Sprung in die Weltklasse schaffen kann. „Es war das, was ich mir vor der Saison vorgenommen habe: Den nächsten Schritt zu gehen“, erklärte Spieler von den Buffalo Sabres.

Mit 28 Toren und 22 Vorlagen ist ihm das eindrucksvoll gelungen, auch wenn seine Sabres die Playoffs in Nordamerika verpassten. „Ich habe viel Vertrauen vom Trainer bekommen“, erklärte der Angreifer, der in der dritten Sturm-Reihe in Buffalo mehr Verantwortung erhielt.

Für die deutsche Auswahl ist Peterka enorm wichtig, er ist der Hoffnungsträger bei der WM in Tschechien. „Die Jungs aus der NHL wissen um ihre Bedeutung“, sagte Coach Kreis. Beim Silber-Coup von Tampere im vergangenen Jahr war er mit sechs Toren und sechs Vorlagen einer der Garanten für den überraschenden Final-Einzug.

Zudem hoffft das DEB-Team noch auf Stürmer Lukas Reichel von den Chicago Blackhawks. Sportdirektor Christian Künast sei „in Kontakt mit den zuständigen Leuten, die letztendlich die Entscheidung treffen, ob er kommen kann“, berichtete Kreis nach dem 4:3 nach Verlängerung bei der Generalprobe in Weißwasser gegen Frankreich: „Wir hoffen, bald endgültig zu wissen, ob es klappt oder nicht.“ Bei MagentaSport scherzte der Bundestrainer: „Ich hole ihn sogar am Flughafen ab.“

Nicht dabei sein kann unterdessen aus vertraglichen Gründen Moritz Seider von den Detroit Red Wings. Der Top-Verteidiger hat sein letztes Rookie-Jahr in der NHL absolviert und steht in Verhandlungen für seinen ersten Profi-Vertrag.

Spielplan und Modus der Eishockey-WM 2024 in Tschechien

Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) kämpft in Ostrava in der Gruppe B mit sieben weiteren Teams um Punkte. Die Gruppe A trägt ihre Spiele in Prag aus. Sämtliche WM-Partien sind wie folgt angesetzt.

In der Vorrunde werden die Viertelfinalteilnehmer ermittelt. Es spielt jeder gegen jeden, die jeweils vier Gruppenbesten ziehen in die K.o.-Runde ein. Bei Punktgleichheit entscheidet der direkte Vergleich. Die beiden schlechtesten Teams steigen ab.

Im Viertelfinale (23. Mai) spielen die Erstplatzierten der Gruppenphase gegen die Vierten sowie die Zweiten gegen die Dritten der jeweils anderen Vorrundengruppe. Die Sieger ziehen ins Halbfinale (25. Mai) ein. Die beiden Halbfinalgewinner ermitteln im Endspiel den Weltmeister, während im kleinen Finale um Bronze (beide 26. Mai) gespielt wird.

In der Vorrunde gilt das Drei-Punkte-System, für einen Sieg nach regulärer Spielzeit gibt es also drei Zähler. Steht es nach 60 Minuten unentschieden, wird um maximal fünf Minuten bis zum nächsten Tor verlängert („sudden death“). Dabei stehen pro Team nur drei Feldspieler auf dem Eis. Ist danach immer noch keine Entscheidung gefallen, kommt es zum Penaltyschießen mit mindestens fünf Schützen pro Mannschaft. Der Sieger erhält zwei, der Verlierer einen Punkt.

In allen K.o.-Spielen außer dem Finale wird bei einem Unentschieden maximal zehn Minuten verlängert. Im Spiel um Gold wird solange um jeweils 20 Minuten verlängert, bis ein Tor fällt. Es sind auch dann nur drei Feldspieler pro Mannschaft erlaubt. (oke)