„Pflege und Rettung“Mini-Messe in Gummersbach richtete sich an Migranten und Geflüchtete

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Mehrere Personen stehen an einem Informationsstand.

Rettungsdienst und Heime brauchen dringend Mitarbeiter. Geflüchtete und Zuwanderer sollen zur Lösung des Problems beitragen.

In diesem Jahr wurde das Augenmerk auf „Pflege und Rettung in Oberberg“ gelegt. Am Mittwoch war zweiter von drei Veranstaltungstagen.

Nicole Breidenbach und Larissa Busch sind regelmäßig im Austausch, wie Geflüchteten und Zuwanderern der Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert werden kann. Breidenbach ist bei der Wirtschaftsförderung des Oberbergischen Kreises Projektleiterin für Fachkräftesicherung, Busch ist Koordinatorin im Bereich Arbeitsmarktintegration im Kommunalen Integrationszentrum des Kreises.

Eine Maßnahme ist es, die Geflüchteten mit Unternehmen in Kontakt zu bringen und aufzuzeigen, welche beruflichen Möglichkeiten es gibt. Vergangenes Jahr widmete sich eine Veranstaltung dem Bereich Gastronomie. In diesem Jahr wurde das Augenmerk auf „Pflege und Rettung in Oberberg“ gelegt.

Bürokratischer Dschungel

Am Mittwoch war zweiter von drei Veranstaltungstagen. Bei einer Mini-Messe im Innovation Hub auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände informierten zwölf Einrichtungen, Arbeitsagentur und Jobcenter die 45 Teilnehmer über Möglichkeiten. Breidenbach: „Manche Teilnehmer haben in ihren Herkunftsländern eine Ausbildung absolviert und warten hier auf die Anerkennung ihrer Abschlüsse, andere haben einen Schulabschluss und sind auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.“

Sinn der Messe sei es, die ersten Schritte in Richtung Praktikum, Ausbildung oder Anstellung in die Wege zu leiten – auch, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sagt Breidenbach: „Sowohl in der Pflege als auch in der Rettung ist die Situation   angespannt. Wir hören vermehrt, dass Dienstpläne aufgrund fehlender Fachkräfte nicht vernünftig aufgestellt werden können.“ Viele Zugewanderte müssten aber erst auf die Anerkennung ihrer Abschlüsse warten – oftmals ein bürokratischer Dschungel, weiß Bernadette Reinery-Hausmann vom Seniorendorf Reinery, eine Einrichtung für betreutes Wohnen in Morsbach. „Eine zentrale Anlaufstelle wäre viel effizienter. So muss man sich umständlich durch telefonieren.“

Ihre Einrichtung sei seit kurzem auf Schulmessen vertreten. „Erstmals nach langer Zeit starten wir dieses Jahr wieder mit sieben Auszubildenden. Das wäre ohne solche Veranstaltungen nicht möglich“, betont Reinery-Hausmann.

Das bestätigte ach Norman Grabowski, stellvertretender Einrichtungsleiter und von der Pflegedienstleitung beim GFO Zentrum Engelskirchen, Wohnen und Pflege St. Josef. „Die Bewerbungssituation sieht einfach schlecht aus, da sind solche Veranstaltungen sehr wichtig.“ Von der Resonanz auf der Mini-Messe zeigte er sich begeistert: „Es waren in der ersten halben Stunde bereits sehr viele Menschen bei mir und wir haben angeregte Gespräche geführt“.

Am Mittwoch, 29. Mai, findet die dritte und letzte Veranstaltung statt. Dort geht es in Zusammenarbeit mit der Caritas Oberberg um ein Bewerbercoaching – alle Plätze sind schon belegt.

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