SanierungsfallRegenwasser beeinträchtigt Unterricht im Kopernikus-Gymnasium in Niederkassel

Lesezeit 2 Minuten
Ein Luftbild zeigt das Dach des Niederkasseler Kopernikus-Gymnasiums. Dort dringt an vielen Stellen Regenwasser ein.

Das Dach des Niederkasseler Kopernikus-Gymnasiums muss dringend umfassend saniert werden. An vielen Stellen des Flachdachs dringt Regenwasser ein.

Die Sanierung des Schuldaches wird voraussichtlich mehr als eine halbe Million Euro kosten.

Das Kopernikus-Gymnasium bleibt ein Sanierungsfall. Zwar konnte die wegen eines undichten Dachs monatelang für schulische und außerschulische Veranstaltungen gesperrte Aula Ende Februar nach provisorischen Abdichtungsarbeiten wieder freigegeben werden. Doch längst sind auch andere Teile des Flachdachs betroffen.

Das führt dazu, dass in den betroffenen Gebäudeteilen der Unterricht beeinträchtigt ist, wie die Stadtverwaltung in einer Vorlage für die Sitzung des Stadtrat-Ausschusses für Bauen und digitale Infrastruktur am Mittwoch dieser Woche einräumt.

Niederkassel Gymnasium wurde in den 1970er Jahren gebaut

Einer der wesentlichen Gründe ist die Dachentwässerung des aus den 1970er Jahren stammenden Schulgebäudes. So verfügt das Dach der Aula über eine sogenannte innenliegende Entwässerung. Dort wird anfallendes Regenwasser auf der Dachfläche über Gullys und ein angeschlossenes Rohrsystem im Gebäudeinneren in das Kanalnetz geleitet. Theoretisch zumindest. Denn tatsächlich sind zumindest nach heutigen Gesichtspunkten weder die Anzahl noch die Dimensionierung der Entwässerungspunkte ausreichend für die mitunter anfallenden Regenmengen.

Abhilfe könnte nach Angaben der Stadtverwaltung eine Begrünung des Schuldachs oder der Bau eines sogenannten Retentionsdachs mit einer geeigneten Substratschicht und speziellen Entwässerungssystemen schaffen. Beides würde dazu führen, dass Regen, der auf das Schuldach fällt, zunächst gespeichert und dann nur langsam in die Kanalisation weitergeleitet wird.

Das ist auch Teil der Idee einer „Schwammstadt“, die das vom Stadtrat beschlossene Klimaschutzkonzept als Ziel vorgibt, um vor allem bei Starkregenereignissen wie im Juli 2021 Überschwemmungen zu verhindern. Sollte das Dach des Kopernikus-Gymnasiums auf diese Weise saniert werden, dürfte dies das Ende der Photovoltaikanlage auf dem Auladach bedeuten. Eine Kombination aus Gründach und PV-Anlage ist offenbar aus statischen Gründen nicht möglich.

Den städtischen Haushalt wird die Sanierung des Schuldachs nach einer ersten Kostenschätzung eines Architekturbüros mit rund 640.000 Euro belasten.

Bei dieser Summe dürfte es aber nicht bleiben. Vor allem die Ertüchtigung der innenliegenden Entwässerung und der Abbau der PV-Anlage machen weitere Investitionen erforderlich. Trotzdem empfiehlt die Stadtverwaltung der Politik, bei der Ausschusssitzung am Mittwoch den Weg für eine möglichst schnelle Sanierung des Daches freizumachen. Denn „die Situation für die Schule ist sicherlich kaum tragbar“, wie die Stadtverwaltung in der Beschlussvorlage für die Politiker unumwunden zugibt.

KStA abonnieren