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„Wild entschlossen“Uli Hoeneß bekräftigt Tuchel-Kritik und macht Ankündigung

Lesezeit 3 Minuten
Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß im Gespräch mit Münchens Trainer Thomas Tuchel.

Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß im Gespräch mit Münchens Trainer Thomas Tuchel.

Der Krach zwischen Uli Hoenes und Thomas Tuchel ebbt auch vor dem Showdown gegen Real Madrid nicht ab.

Beim FC Bayern knistert es auch vor dem Halbfinale in der Champions League weiter zwischen Trainer Thomas Tuchel und Ehrenpräsident Uli Hoeneß. Der 72-Jährige denkt nicht einmal daran, sich im öffentlich ausgetragenen Streit mit dem Bayern-Coach zu entschuldigen.

Im Gegenteil: Zu dem Satz, dass Tuchel bei Misserfolgen lieber neue Spieler fordere als die eigenen zu verbessern, stehe er, versicherte Hoeneß im Gespräch mit dem kicker. Den Krach zwischen ihm und dem schwer gekränkten Coach halte er zudem für medial aufgebauscht.

Zugleich betonte die einstige „Abteilung Attacke“ des deutschen Fußball-Rekordmeisters, sie werde mit ihren Einschätzungen auch künftig nicht hinter dem Berg halten. Vielmehr kündigte Hoeneß an, „wild entschlossen zu sein, meine Meinung wieder deutlicher zu machen“.

Thomas Tuchel ringt um Fassung: „Es stehen zehn unglaublich wichtige Tage an“

Hoeneß hatte Tuchel in einem Auftritt bei der FAZ am vergangenen Freitag indirekt auch vorgeworfen, er zeige den Profis gegenüber zu selten seine menschliche Seite. Tuchel reagierte verärgert. Er fühle sich „in meiner Trainerehre verletzt“, sagte er am Samstag am Rande des Bundesliga-Spiels gegen Eintracht Frankfurt (2:1), die Aussagen von Hoeneß seien „absolut haltlos“.

Stattdessen möchte der 50-Jährige den vollen Fokus auf Real Madrid legen. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel rang Tuchel um Fassung nach der „berechtigten Frage“ zur Hoeneß-Kritik. Doch der Zeitpunkt für Nebenschauplätze könne nicht schlechter sein, befand der Bayern-Trainer: „Es stehen zehn unglaublich wichtige Tage an.“

Neuer vor Real-Kraftprobe: „Die ganze Fußballwelt freut sich“

Und so fiebert auch Bayern-Kapitän Manuel Neuer dem Champions-League-Klassiker entgegen. Das erklärte Ziel des Fußball-Nationaltorhüters in den beiden Partien an diesem Dienstag (21.00 Uhr/Prime Video) und acht Tage später in Madrid sei der Einzug ins Endspiel am 1. Juni in London. „Ich glaube, die Duelle Real Madrid gegen FC Bayern München sind mit die größten Spiele. Die ganze Fußballwelt freut sich darüber, wir Spieler freuen uns“, äußerte Neuer vor dem Halbfinal-Hinspiel auf der Internetseite der UEFA.

Real verfüge über „eine sensationelle Mannschaft“, sagte Neuer zum Gegner mit seinen deutschen Nationalteam-Kollegen Toni Kroos und Antonio Rüdiger. „Wir wissen, dass es natürlich ein harter Weg ist, nach Wembley zu kommen, das Finale dort zu spielen. Deshalb müssen wir in beiden Spielen jeweils eine sehr gute Tagesform haben und alles auf den Platz bringen, um ins Finale einzuziehen“, prognostizierte Neuer.

Der 38-Jährige war zuletzt im Viertelfinale beim 1:0 gegen den FC Arsenal in seinem 138. Königsklassenspiel zum 58. Mal ohne Gegentor geblieben und hatte damit den Spanier Iker Casillas (57 Zu-Null-Spiele) als Rekordhalter abgelöst.

Neuer würde sich natürlich ein erneutes deutsches Wembley-Finale zwischen seinen Bayern und Borussia Dortmund wünschen: „Zunächst einmal ist es für den deutschen Fußball sehr gut, dass zwei Mannschaften im Halbfinale stehen. Besonders ist natürlich auch der Austragungsort des Finals und dass die beiden Mannschaften von 2013 noch im Halbfinale stehen werden. Es gibt natürlich nicht mehr viele Spieler, die damals dabei gewesen sind, aber Thomas (Müller) und ich können uns sehr gut daran erinnern, wie schön das gewesen ist. Es gilt natürlich alles in die Waagschale zu werfen, um dort wieder hinzukommen.“ (oke, mit dpa)