Millionen-Deal genehmigtKölner Rat beschließt Kauf der nördlichen Messehallen

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Der Eingang Nord der Köln-Messe.

Der Eingang Nord der Köln-Messe

Jetzt ist es politisch durch: Die Stadt kann das Nordgelände der Messe kaufen. Die Kölner Verwaltung verteidigt den Kaufpreis.

Der Kölner Stadtrat hat am späten Donnerstagabend dem geplanten Kauf des nördlichen Messegeländes durch die Stadt Köln mehrheitlich zugestimmt. Die Entscheidung fiel im nicht-öffentlichen Teil, weil es auch um die konkreten Vertragsinhalte geht. Demnach ist die Stadtverwaltung bereit, bis zu 385 Millionen Euro für das Grundstück, die Hallen 6 bis 9, die Verbindungsbauten und das Congress-Centrum Nord zu bezahlen.

US-Investor RFR besitzt 80 Prozent der Grundstücksgesellschaft, die Stadt wird nach dem Kauf hundert Prozent der Fläche besitzen. Die Stadt urteilt: „Die Verwaltung hat daher keinerlei Anhaltspunkte, von einer Überhöhung des Kaufpreises auszugehen.“

Zum Kaufpreis kommen die Kosten für die nötigen Kredite. Laut Kämmerin Dörte Diemert trägt sich der Deal selbst. Das heißt, dass laut Diemert die Pacht der Messe ausreicht, um alle anfallenden Kosten zu decken. Diemert betonte vorige Woche, dass es keine Kürzungen im städtischen Haushalt braucht, sie stellt ja gerade den Entwurf für den Haushalt für die Jahre 2025 und 2026 auf. Diemert hat die Verwaltung zum Sparen ermahnt.

So groß wie 55 Fußballfelder

Durch den Deal soll die Messe Planungssicherheit erhalten, weil der 2034 auslaufende Vertrag bis 2054 verlängert wird. Und da die Stadt mit 79,025 Prozent die Mehrheit der Messe besitzt, bleibt die Pacht in der städtischen Familie und geht nicht an einen Investor.

In den nächsten Wochen soll der Kauf abgeschlossen werden, unter anderem durch einen Termin beim Notar. Danach besitzt die Stadt Köln mit Ausnahme eines kleinen Grundstücks das gesamte Messegelände, es ist umgerechnet so groß wie rund 55 Fußballfelder.

Damit soll auch ein Schlussstrich gezogen werden unter den Skandal des umstrittenen Baus der Kölner Messehallen ohne Ausschreibung in Zusammenarbeit mit dem Oppenheim-Esch-Fonds. Jahrelang beschäftigte die Causa deutsche Gerichte, die EU-Justiz und vor allem fügte sie der Stadt einen deutlichen Imageschaden als „Köln, die Klüngelhauptstadt“ zu. Der Europäische Gerichtshof entschied 2009: Der Bau der Messehallen ohne europaweite Ausschreibung war rechtswidrig.

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