Leverkusener Pharma AGBiofrontera regelt Nachfolge des starken Mannes Wilhelm Zours

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Klingelschild der früheren Wuppermann-Zentrale mit Hinweisen auf Biofrontera.

In der früheren Wuppermann-Zentrale residiert Biofrontera.

Helge Lubenow übernimmt; der Aufsichtsrat soll bald verkleinert werden.

Die Nachfolge ist geregelt. Mit Wirkung zum 10. Mai habe Helge Lubenow den Vorsitz im Aufsichtsrat der Biofrontera AG übernommen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Am 6. Mai hatte Wilhelm Zours, der bisher auch mit Abstand größter Aktionär des Manforter Pharma-Unternehmens war, sein Mandat überraschend niedergelegt. Der Unternehmer aus Heidelberg machte „persönliche Gründe“ geltend.  

Die Berufung von Lubenow soll nur ein erster Schritt sein. Vorstand und Aufsichtsrat hätten sich darauf verständigt, das Gremium um zwei auf dann vier Mitglieder zu verkleinern. Das soll den Biofrontera-Aktionären auf der nächsten ordentlichen Hauptversammlung vorgeschlagen werden, hieß es am Dienstag weiter. Geplant ist sie für August. Ein Vierer-Aufsichtsrat sei „der aktuellen Größe und den Zielen des Unternehmens angemessener“.

Zwei Aufsichtsräte machen Platz

Zurückstecken wollen Karin Lergenmüller und der jetzige stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Jörgen Tielmann. Damit wird ab der nächsten Hauptversammlung ein Platz frei. Einen Personalvorschlag wolle Biofrontera mit der von Wilhelm Zours geführten Deutschen Balaton-Gruppe absprechen. 

Helge Lubenow, seit 10. Mai 2024 Aufsichtsratsvorsitzende bei Biofrontera

Die studierte Genetikerin Helge Lubenow hat den Vorsitz des Aufsichtsrates von Biofrontera übernommen.

Obwohl Lergenmüller und Tielmann noch eine Weile im Amt sind, gab es schon am Dienstag Lob von Biofronteras Alleinvorständin Plilar de la Huerta. Das Engagement der Aufseher sei „in anspruchsvollen Zeiten“ – gemeint ist der Machtkampf zwischen Zours und Unternehmensgründer Hermann Lübbert sowie dem zweiten, strategischen Großaktionär Maruho – „von unschätzbarem Wert“, so de la Huerta. Die Vertraute von Wilhelm Zours würdigte auch dessen Wirken bei dem Ameluz-Hersteller: „Wir bedauern seine Amtsniederlegung, da er maßgeblich die Restrukturierung und erfolgreiche Neuausrichtung des Unternehmens in den vergangenen zwei Jahren vorangetrieben hat.“ 

Die neue Chefaufseherin Lubenow geht davon aus, dass Biofrontera nach dem jüngsten Kapitalschnitt, auf den die Ausgabe neuer Aktien folgte, „stabilisiert ist“. 

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