Hochbeete verwüstetBlinde Zerstörungswut macht Lehrerin in Brühl fassungslos

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Zu sehen sind drei Kinder beim Bau eines hölzernen Hochbeets.

Die Kinder der vierten Jahrgangsstufe hatten die Hochbeete erst vor wenigen Tagen gebaut und bepflanzt.

Im Rahmen eines Nachhaltigkeits-Projekts hatten Grundschüler auch Hochbeete gebaut und bepflanzt, diese wurden von Unbekannten zerstört.

Die Woche begann für einige Schülerinnen und Schüler der Brühl-Badorfer Grundschule mit einem bitteren Moment. Unbekannte hatten offenbar am Wochenende jene Hochbeete zerwühlt, die die Mädchen und Jungen zuvor im Rahmen eines Nachhaltigkeitsprojekts mit viel Mühe angelegt hatten.

„Die Kinder kamen angerannt und haben mir entsetzt berichtet, was sie vorgefunden haben“, sagt Lina Lassmann, die die Initiative zuvor federführend gestemmt hatte. Alle Pflanzen waren herausgerissen und neben das Beet geworfen worden. „Ich dachte zuerst, jemand habe die Pflanzen ausgegraben und mitgenommen“, so Lassmann.

Von den Tätern fehlt jede Spur

Bei genauerer Betrachtung sei ihr jedoch klar geworden, dass die Tomaten-, Gurken- und Paprika-Pflanzen schlicht kaputt gemacht worden waren. „Es war wohl sinnloser Vandalismus“, sagt die fassungslose Lehrerin.

Eine Idee, wer dies gewesen sein könnte, hat sie nicht. Die Hochbeete stünden auf dem Schulhof und seien von der Straße aus nicht zu sehen. Jemand müsse also gezielt vorgegangen sein oder nach dem Eindringen auf das Schulgelände seine blinde Zerstörungswut ausgelebt haben, folgert Lassmann.

Für alle am Projekt Beteiligten sei das bitter. Für die Eltern, die die Pflanzerde gespendet hätten, sei es ein ärgerlicher Vorfall, für die Kinder ein emotionaler Schaden entstanden. Die eigentliche Schadenssumme beziffert die Lehrerin auf rund 30 Euro. Das Geld habe man aus dem städtischen Innovationsfond für Schulen erhalten.

Laut Lassmann hat die Grundschule noch nicht entschieden, ob man Anzeige erstatte. Schließlich schätzt man die Chancen, die Täter zu ermitteln, als gering ein. „Manche Eltern haben spontan Spenden angekündigt“, so Lassmann. Wohl auch, weil das Nachhaltigkeitsprojekt Anfang Mai so gut angekommen ist.

Zu sehen ist die nackte Erde in einem Hochbeet.

Keine Pflanze wächst mehr in den Hochbeeten. Unbekannte haben sie herausgerissen.

Die Mädchen und Jungen sowie die Lehrerschaft der Gemeinschaftsgrundschule hatten die Planungen für den Nachhaltigkeitstag unter dem Titel „Frei Day“ bereits Anfang April aufgenommen.

Lassmann, die in zwei vierten Klassen Sachunterricht gibt, beschäftigte sich mit den Kindern mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen sowie den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (UN). Zusammen entwickelte man viele Ideen vom Upcycling über das Kochen mit regionalen Produkten, Müllsammeln und eben auch den Bau der Hochbeete aus Holzbrettern.

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