Nach 14 JahrenStöberstübchen in Neunkirchen muss Standort aufgeben – Suche nach neuer Immobilie

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Das Stöberstübchen in Neunkirchen schließt Ende des Jahres.

Das Stöberstübchen in Neunkirchen schließt Ende des Jahres.

Der Kinderschutzbund Neunkirchen-Seelscheid ist auf der Suche nach einer neuen Immobilie. Zwei Minijob-Stellen müssen gestrichen werden.

Nach 14 Jahren endet die Zeit des Stöberstübchens in Neunkirchen in der Walzenrather Straße. Die Gemeinde als Inhaber des Gebäudes hat aus wirtschaftlichen Gründen dem Kinderschutzbund Neunkirchen-Seelscheid fristgerecht zum Ende dieses Jahres gekündigt. 

„Das Gebäude weist erhebliche Sanierungsmängel auf. Ein Abriss ist aus Sicht der Verwaltung unumgänglich“, teilte die Gemeinde in einer Stellungnahme mit. Für den Kinderschutzbund kam die Mitteilung nicht unvorbereitet. „Wir waren informiert und darauf vorbereitet“, sagte Kinderschutzbund-Vorsitzende Theresia Jonas. 

Bislang hat Gemeinde das Gebäude mietfrei zur Verfügung gestellt

Schwierig gestaltet sich die Suche nach einer neuen Lösung. Der Kinderschutzbund soll in Neunkirchen sichtbar bleiben. „Wir sind auf der Suche nach einer neuen Immobilie, aber bislang haben wir noch keine einzige Lösungsmöglichkeit“, fügt Jonas an. 

Das Gebäude muss aus wirtschaftlichen Gründen abgerissen werden.

Das Gebäude muss aus wirtschaftlichen Gründen abgerissen werden.

Bislang stellte die Gemeinde das kleine Haus mit zirka 80 Quadratmeter Verkaufsraum sowie zwei Garagen und Keller in der Walzenrather Straße mietfrei zur Verfügung. Der Kinderschutzbund musste lediglich die Nebenkosten zahlen. Um demnächst vielleicht bis zu 1000 Euro Miete aufbringen zu können, ist die Entscheidung gefallen, die zwei Minijobs in Neunkirchen zu streichen.

„Wir werden sicherlich die Öffnungszeiten des Stöberstübchens in Seelscheid erweitern und die Minijobberin dort vor Ort muss die Geschäftsleitung aus Neunkirchen übernehmen“, fügt Theresia Jonas an. Aber letztendlich müsse sich das Ehrenamt noch etwas stärker einbringen. 

Kinderschutzbund will Standort Neunkirchen nicht aufgeben

Ein zusätzliches Stöberstübchen in Neunkirchen sei wichtig, weil der Bedarf an gut erhaltenen Kleidung, Schuhen oder Kinderwagen sehr groß sei. Der Umsatz sei stetig gewachsen und die Projekte sollen unbedingt weiterlaufen, fügt sie an. 

So ist für die Krabbelgruppe und die Mutter-Kind-Gruppe, die ebenfalls in dem Gebäude organisiert waren, schon eine Alternative gefunden. Sie werden in die Alte Schule ausweichen.

Auf allen Kanälen sucht der Kinderschutzbund jetzt nach einem Ladenlokal oder einer Wohnung mit einer Verkaufsfläche von bis zu 70 Quadratmeter. Zudem brauche man vielleicht eine Garage oder einen trockenen Keller zum Lagern von Materialien. Zentrumsnähe und Parkplätze sind weitere Wunschvorstellungen der Verantwortlichen. „Wir werden am 1. Dezember bereits schließen, um dann alles abwickeln zu können“, so Jonas weiter.

Gebäude weist einen erheblichen Sanierungsbedarf auf

Die Gemeinde hatte bereits frühzeitig im vergangenen Jahr den Kontakt zum Kinderschutzbund gesucht und im Einvernehmen die Kündigung ausgesprochen. „Der Kinderschutzbund liegt uns am Herzen und leistet einen wichtigen Beitrag für Neunkirchen-Seelscheid“, erklärt Familienamtsleiter Stefan Franken. Man habe leider kein ähnliches freistehendes Gebäude in Neunkirchen zur Verfügung. 

Das Gebäude weise einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. So müsse die Entwässerung erneuert werden, wofür der Sockelbereich im Untergeschoss freigelegt werden müsse. Es fehlt Dämmung und die Elektrik muss vollständig erneuert werden.

Hinzu kommt noch die energetische Sanierung der Fenster und Türen und des Daches. Die Gemeinde schätzt die Kosten auf 250.000 Euro, was wirtschaftlich nicht vertretbar sei, so Franken. Nach dem Mietende soll das Gebäude abgerissen werden und vermutlich durch Sozialwohnungen ersetzt werden. 

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