Verlängerung gefordertLokalpolitiker wollen Lückenschluss der Linie 13 bis zum Rhein im Kölner Süden

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Westlich von der Bismarcksäule auf dem Bayenthalgürtel ist die Endhaltestelle der Gürtellinie 13 geplant. Die Lokalpolitiker und die Seniorenvertreter fordern eine Weiterführung der Linie zum Rheinufer.

Westlich von der Bismarcksäule auf dem Bayenthalgürtel ist die Endhaltestelle der Gürtellinie 13 geplant. Die Lokalpolitiker und die Seniorenvertreter fordern eine Weiterführung der Linie bis zum Rheinufer.

Die Stadt will die Stadtbahnlinie 13 bis zur Bismarcksäule in Bayenthal verlängern. Dabei soll sie auch prüfen, ob die Bahn bis zum Rheinufer und dann weiter nach Süden fahren kann, fordern die Lokalpolitiker.

Die Stadt will die Stadtbahnlinie 13 oberirdisch von Sülz bis zum Rhein verlängern. Das ist das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, die die Stadt Ende Februar vorlegte. Der letzte Abschnitt der neuen Gürtellinie führt von der Bonner Straße bis zur Bismarcksäule am Bayenthalgürtel. Hier soll die letzte Haltestelle liegen.

Damit sind die Lokalpolitiker von Bündnis 90/Die Grünen und SPD nicht zufrieden. Sie forderten in ihrer Mai-Sitzung, einen Lückenschluss der Linie über den Bayenthalgürtel bis zum Rhein und eine Verlängerung der Linie 13 in den Rodenkirchener Süden, gegebenenfalls bis Wesseling, zu prüfen.

Gleisanschluss bis zur Haltestelle Heinrich-Lübke-Ufer gefordert

„Die Machbarkeitsstudie soll um den Gleisanschluss bis zur Rheinuferbahn ergänzt werden. Das sind nur 200 Meter mehr“, sagte Jörg Klusemann, SPD. „Dafür ist keine weitere Haltestelle notwendig, der Aufwand für diese kurze Strecke ist gering, aber wichtig für die Verkehrswende“, erklärte Oliver Ismail, Bündnis 90/Grüne.

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Am Rheinufer verkehren die Linie 16 und 17. Die Lokalpolitiker betonten die Bedeutung der Verknüpfung mit diesen Linien, um eine gute Vernetzung bis ins links- und rechtsrheinische Bonn zu erreichen. Als erste gemeinsame Haltestelle der Rheinuferlinien und der künftigen Gürtellinie schlagen sie die Haltestelle Heinrich-Lübke-Ufer vor.

Wichtig, das hielten sie fest, sei beim Ausbau die Allee am Bayenthalgürtel möglichst vollständig zu erhalten. In ihrer Variante ist keine Wendeanlage am Gürtel nötig.

Seniorenvertreter wollen bessere Umsteigesituation

Große Zustimmung fand der Antrag bei der Seniorenvertretung. Ihr Sprecher Thomas Grothkopp kritisierte die Umsteigesituation von den Rheinuferbahnen zu einer Haltestelle auf dem höhergelegenen Bayenthalgürtel. „Das bedeutet für alte Menschen, für Geh- und Sehbehinderte, dass sie erst über die Schienen müssen, dann über eine breite Straße, über eine Treppe, durch die Grünanlage hoch und wieder über eine Straße“, sagte er.

Christoph Schykowski, CDU, wies auf die Finanznot der KVB hin. Und dass daher manche Projekte auf der Kippe stünden. „Da gehört auch die vierte Baustufe der Nord-Süd-Stadtbahn zu. Ich finde den Antrag gut, aber nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Jetzt sollten alle Kapazitäten auf bereits begonnen Projekte gerichtet werden“, sagte er. „Es ist kein großer Aufwand, es handelt sich nur um 200 Meter Lückenschluss“, entgegnete Ismail.

Eine Verknüpfung der Gürtellinie 13 und der Nord-Süd-Stadtbahnlinie 5 an der Bonner Straße/Gürtel in alle Richtungen soll laut Antrag ebenfalls geprüft werden. Zudem soll, falls dadurch die Realisierung beschleunigt werde, die Gürtellinie in zwei Abschnitten geprüft werden: Zunächst der erste Abschnitt vom Klettenberggürtel bis zur Bonner Straße und anschließend der Abschnitt von der Bonner Straße bis zum Rheinufer.

Eine Tunnelvariante hätten sie in ihrem Antrag nicht aufgegriffen, da die Verwaltung diese aus Kostengründen und wegen einer erheblich längeren Bauzeit als nicht machbar ablehne, erläuterte Bodo Schmitt, Bündnis 90/Die Grünen. Sie wünschten in Zukunft eine Weiterführung ins rechtsrheinische Köln, die sei im Moment aber nicht finanzierbar, so Klusemann.

Der Antrag wurde mehrheitlich mit den Stimmen von Grünen, SPD und Isis Faßbender, Linke, gegen die Stimmen von CDU und Alexander Kau, AfD, und bei Enthaltung der FDP angenommen.

Bürgerverein lehnt oberirdische Gürtellinie ab

Der Bürgerverein Bayenthal und Marienburg und eine Anwohnerinitiative lehnen eine oberirdische Gürtellinie in Bayenthal entschieden ab. Sie befürchten, zu viele Bäume der Platanenallee müssten dafür gefällt werden, die städtebauliche Wirkung der in Teilen denkmalgeschützten Bauten am Bayenthalgürtel würde zerstört und die gewachsenen Beziehungen zwischen Marienburg und Bayenthal zerschnitten. Zudem bezweifeln sie den Bedarf an der Verlängerung der Linie 13 über den Bayenthalgürtel.

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