Eifel-TrekkingIn den Gemeinden Hellenthal und Dahlem gibt es vier neue Naturlagerplätze

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Vertreter der beteiligten Kommunen, des Naturparks Nordeifel und der Nordeifel Tourismus GmbH stehen auf einer Holzplattform im Wald.

Lückenschluss im Netz der Naturlagerplätze: Vertreter der beteiligten Kommunen, des Naturparks Nordeifel und der Nordeifel Tourismus GmbH stellten die Standorte der vier neuen Trekking-Plattformen vor.

Erfolgreiches Tourismus-Projekt aus der Eifel: In den Gemeinden Hellenthal und Dahlem sind vier neue Naturlagerplätze hinzugekommen.

Seit mittlerweile acht Jahren gibt es das Projekt Eifel-Trekking im Naturpark Nordeifel. Pünktlich zum Start in die neue Freiluft-Saison wurden jetzt vier neue Trekking-Plätze in den Gemeinden Hellenthal und Dahlem in Betrieb genommen. Damit steht für Wanderer, die mitten im Wald an speziell ausgesuchten Plätzen übernachten wollen, jetzt ein Netz mit insgesamt 22 Holzplattformen zur Verfügung.

Und was beim Bau der Eifel-Autobahn immer noch in weiter Ferne liegt, ist bei den Trekking-Plattformen nun gelungen: der Lückenschluss. Wer will, kann vom „Krawutschke Biwak“ bei Kleinhau im Norden des Naturparks von Station zu Station bis nach Gondenbrett bei Prüm wandern. „Die Übernachtungs-Plattformen liegen in der Regel rund 15 bis 20 Kilometer voneinander entfernt, was für einen geübten Wanderer gut machbar ist“, sagte Naturpark-Geschäftsführer Dominik Hosters bei der Vorstellung der vier neuen Standorte im Wald nordwestlich von Blumenthal.

Gemeinde Hellenthal ist jetzt Teil der „Trekking-Familie“

Hosters und der Naturpark-Vorsitzende Manfred Poth freuten sich, dass die Gemeinde Hellenthal – quasi im Herzen des Naturparks gelegen – jetzt neu zur „Trekking-Familie“ dazugestoßen ist. Bürgermeister Rudolf Westerburg lobte unterdessen seine Tourismus-Mitarbeiterin Julia Schößler und Förster German Lippert, die für die drei Lagerplätze im Hellenthaler Gemeindegebiet besonders schöne Standorte ausfindig gemacht hatten.

Peter Gieseler mit einer Karte, auf der die Standorte der Trekking-Plattformen eingezeichnet sind.

Insgesamt 22 Holzplattformen gibt es jetzt im Gebiet des Naturparks Nordeifel. Peter Gieseler hat das Projekt, das über das Leader-Programm finanziell gefördert wurde, mit den beteiligten Partnern abgestimmt.

Die Stationen haben klangvolle Namen wie „Freiluftleben“, „Flow“ und „600 über Normalnull“ – wobei sich letztere natürlich auf die Höhenlage der Plattform in der Nähe von Udenbreth bezieht. In der Gemeinde Dahlem ist die Station „Abwesend“ in der Nähe von Berk dazugekommen.

„Bei der Standortsuche gab es jeweils einen großen Abstimmungsbedarf zwischen den Kommunen, den Naturschutz- und Forstbehörden sowie dem Projektträger“, rief Peter Gieseler in Erinnerung, der das Trekking-Projekt in der Naturpark-Geschäftsstelle betreut hat. Insbesondere aus der Jägerschaft habe es vor Projektstart Bedenken gegeben, ob sich die Einrichtung der Lagerplätze mitten in der Natur negativ auf das Wild auswirken könnte. Von wenigen Einzelfällen abgesehen, zum Beispiel beim Thema Müll, habe es aber keine Probleme an den Standorten gegeben.

Junge Outdoor-Touristen sind wichtigste Zielgruppe

„Auch Campingplatzbetreiber waren am Anfang durchaus skeptisch“, erinnerte sich der Naturpark-Vorsitzende Manfred Poth: „Inzwischen kann man sagen, dass die Trekking-Plätze eher ein Frequenzbringer für die Campingplätze sind, denn irgendwann muss auch ein Trekking-Tourist mal unter die Dusche.“

Dass die Trekking-Plattformen eine ausgesprochene Erfolgsgeschichte sind, die inzwischen auch von vielen weiteren deutschen Mittelgebirgsregionen kopiert worden ist, betonte Patrick Schmidder, Geschäftsführer der Nordeifel Tourismus GmbH (NET): „Gerechnet auf die Outdoor-Saison, die vom 1. April bis zum 31. Oktober läuft, haben wir eine Gesamtauslastung von mehr als 90 Prozent.“

Damit die NET-Mitarbeiter künftig noch mehr Zeit in die Beratung der Gäste stecken können, wurde jetzt auch ein neues Online-Buchungssystem in Betrieb genommen. „Wichtig ist, dass die Nutzer jetzt eigenständig umbuchen können, wenn sich eine Änderung ergibt“, so Schmidder.

Eifel-Trekking: Buchungsportal ist jetzt mehrsprachig

Außerdem sei das Buchungsportal jetzt mehrsprachig, und die Buchungsinformationen werden nach der Reservierung direkt in der ausgewählten Sprache an die Nutzer verschickt. „Der Trekking-Boom hält unvermindert an. Wir mussten die Plattformen fast überhaupt nicht bewerben, weil sie von Beginn an super nachgefragt wurden“, so Schmidder.

Das Projekt verspricht übrigens auch in Sachen Gästestruktur nachhaltig zu werden: „Zielgruppe sind junge Outdoor-Touristen. Wir haben auch ältere Nutzer, zum Beispiel als klassisches Vater-Sohn-Event“, zählt Schmidder auf. Positiv dabei: „Die jungen Leute, die auf diese Weise die Eifel entdecken und kennenlernen, kommen später mit den eigenen Familien wieder.“

Die neuen Plätze wurden im Rahmen des EU-Förderprogramms Leader mit einer Summe von insgesamt 36.000 Euro finanziert, wobei die Kommunen mit einem Eigenanteil von rund 3200 Euro je Platz beteiligt sind. Die Kommunen übernehmen im Anschluss auch die Pflege und die Verkehrssicherungspflicht.


Eifel-Trekking

Im Jahr 2016 wurden die ersten Trekking-Plattformen im Naturpark Nordeifel eröffnet. Jeder Naturlagerplatz ist mit einer Komposttoilette ausgestattet und bietet auf einer Zeltplattform Platz für bis zu zwei Zelte.

Alle Standorte sind nur zu Fuß über Wanderwege erreichbar, man ist auf sich selbst gestellt, und auch die Verpflegung muss selbst mitgebracht werden. Offenes Feuer ist jedoch rund um die Standorte untersagt. Buchen kann man die Plätze im Internet

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