Lieber Hochzeit statt FC-EndspielJustin Diehl beim FC „aus disziplinarischen Gründen“ suspendiert

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Justin Diehl vom 1. FC Köln wird nach der Nullnummer gegen Freiburg von Trainer Timo Schultz getröstet.

Sein letztes Spiel im Kölner Trikot: Justin Diehl wird nach der Nullnummer gegen Freiburg von Trainer Timo Schultz getröstet.

Justin Diehl fehlte am Dienstag im Training des FC. Die Zeit des gebürtigen Kölners am Geißbockheim geht auf die bitterste Art und Weise zu Ende.

Justin Diehl fehlte am Dienstag zum Start in die Trainingswoche beim 1. FC Köln. Und das hatte disziplinarische Gründe: Der abstiegsbedrohte Erstligist hat das 19-jährige Offensivtalent, das es nach der Saison ablösefrei zum VfB Stuttgart zieht, vom Trainingsbetrieb der Bundesliga-Mannschaft suspendiert. „Justin trainiert diese Woche aus disziplinarischen Gründen individuell“, sagte Sport-Geschäftsführer Christian Keller auf Anfrage. Der Klub setzt damit vor dem Saisonfinale am Samstag beim 1. FC Heidenheim (15.30 Uhr, Sky) noch einmal ein deutliches Zeichen.

Diehl war erst gegen den SC Freiburg (0:0) nach längerer Verletzungspause in den Kader zurückgekehrt und in der Schlussphase eingewechselt worden. Doch eine Woche später, im Abstiegsfinale gegen Union Berlin (3:2), fehlte der Angreifer dann überraschend. Trainer Timo Schultz hatte dies mit rein sportlichen Gründen begründet, er könne eben nur 20 Spieler in den Kader berufen.

FC-Saisonfinale in Heidenheim ohne den gebürtigen Kölner Justin Diehl

Doch Diehl tauchte am Samstag dann nicht einmal mehr als Zuschauer im Stadion beim ultimativen Kölner Abstiegs-Finale gegen Union auf. Der U20-Nationalspieler zog es vor, zu einer Hochzeit zu reisen und postete während des „Endspiels “ seiner Kölner Teamkollegen ein Foto aus einer Kirche. Das war für den 1. FC Köln dann offenbar eine Aktion zu viel. 

Bereits in der Vorrunde war Diehl zum Regionalliga-Team des FC degradiert worden, nachdem er sich gegen eine Verlängerung seines auflaufenden Vertrags und gegen den „FC-Weg“ unter dem damaligen Trainer Steffen Baumgart entschieden hatte. Anfang diesen Jahres wurde nach Gesprächen die Degradierung aufgehoben und Diehl zählte wieder zum Profi-Kader. Insgesamt bestritt er sieben Kurzeinsätze. Anfang März wurde der gebürtige Kölner von einem Muskelfaserriss gestoppt.

Wiedersehen am Geißbockheim mit Ex-Kölner Ismail Jakobs

Nun geht die Zeit von Diehl am Geißbockheim nach insgesamt 13 Jahren auf die bitterste Art und Weise zu Ende. Der Tabellenvorletzte wird am letzten Spieltag somit ohne den Angreifer in Heidenheim antreten. Mit der offiziellen Verkündung seines Wechsel zum VfB Stuttgart wird unmittelbar nach der Saison gerechnet.

Am Dienstag fehlten im Training zudem Luca Waldschmidt und Max Finkgräfe. Beide waren im Union-Spiel verletzungsbedingt ausgewechselt worden.

Ein freudiges Wiedersehen wird es am Mittwoch dann am Geißbockheim mit einem früheren Kölner Profi geben: Ismail Jakobs (24) von der AS Monaco, der 2021 inklusive späterer Boni für insgesamt 7,6 Millionen Euro Ablöse von Köln ins Fürstentum gewechselt war, stattet seinen ehemaligen Teamkollegen einen Besuch ab. Dass der gebürtige Kölner Jakobs dem FC im Saisonfinale die Daumen drückt, das versteht sich von selbst.

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