Celeste, Trettmann und Weltstar Sade, die nach langjähriger Stille endlich wieder neue Musik aufgenommen hat: Erfahren Sie hier, was neu, wichtig und hörenswert ist in der Welt der Musik.
Lange nicht gehört, SadeDas sind die Musik-Highlights der Woche
Mit dem Nummer-eins-Album „Diamond Life“ (1984) und insbesondere dem Hit „Smooth Operator“ wurde Sade zu einer der größten Sängerinnen der Pop-Welt, in den letzten Jahren und Jahrzehnten war sie allerdings schmerzhaft sparsam mit ihren Veröffentlichungen. Sechs Jahre nach ihrer letzten Single (“Flower Of The Universe“, 2018) meldet die Sängerin mit der unverwechselbaren Stimme sich nun aber eindrucksvoll zurück. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Celeste und Trettmann.
Sade - Young Lion
Ihre Stimme gehört für viele zu den schönsten der gesamten Pop-Welt, und fast alle sind sich einig: In den letzten 30 Jahren hat man sie viel zu selten gehört. Aber jetzt singt Sade Adu, als Musikerin schlicht Sade, doch mal wieder - und sie klingt immer noch genauso betörend wie damals in den großen 80-ern, als sie mit Songs wie „Smooth Operator“ zum Weltstar wurde. Ihr erstes neues Lied seit sechs Jahren heißt „Young Lion“. Kurz nach der Veröffentlichung des Songs präsentiert die britisch-nigerianische Musikerin jetzt auch ein begleitendes Video mit rührenden Einblicken in ihr Privatleben.
Im Fokus des Titels „Young Lion“ steht nicht die 65-jährige Sängerin selbst, sondern ihr Sohn Izaak. Als Mickailia geboren, outete sich Izaak bereits 2016 als Trans-Mann. In „Young Lion“ singt Sade davon, dass sie anfangs mit seiner Trans-Identität gehadert habe. Und sie entschuldigt sich, ihn nicht schon viel früher auf seinem schwierigen Weg unterstützt zu haben. „Du musstest diese ganze Last alleine tragen/Vergib mir, mein Sohn/Ich hätte es besser wissen müssen“.
„Young Lion“ wurde vor wenigen Wochen in Kooperation mit der Non-Profit-Organisation TRANSA veröffentlicht, die verschiedene Diversitäts-Projekte unterstützt. Im Video öffnet Sade nun ihr privates Archiv und zeigt dabei auch viele Kindheitsbilder von Izaak - eine Widmung, die viele Fans der Grammy-Gewinnerin tief bewegt und manche zu Tränen rührt. „Ich kann nicht aufhören, zu weinen“, kommentiert eine Userin bei YouTube. Als Entschuldigung, Liebesbeweis und Anerkennung von Sades eigenen Verfehlungen sei „Young Lion“ eine große Geste.
Celeste - This Is Who I Am
Wer ist Celeste? In jedem eine Musikerin, die ihre Kunst ernst nimmt, und offenbar auch eine, die sich zwischendurch gerne mal rar macht. 2020 entstand rund um die britisch-amerikanische Sängerin und ihr Debütalbum „Not Your Muse“ ein beachtlicher Hype (sie gewann unter anderem den „Rising Star“-Preis bei den Brit Awards), danach hörte man relativ lange nichts mehr von ihr. Bis jetzt: Ihr gerade veröffentlichter Comeback-Song nennt sich „This Is Who I Am“.
Ein Lied von verwelkenden Blumen und dem Kreislauf der Sonne: Sehr persönlich ist „This Is Who I Am“ nicht, aber doch intim - und obendrein eine erstklassige Jazz-Ballade, mit der sich Celeste laut Einschätzung mancher Fans bereits für zukünftige Bond-Songs empfiehlt. Dieser konkrete Titel ist in der Hinsicht allerdings schon vergeben: „This Is Who I Am“, veröffentlicht mit einer stilvollen, seit 2021 zurückgehaltenen Video-Live-Aufnahme aus der Londoner Union Chapel, wurde als Titelsong für die neue Sky-Serie „The Day of the Jackal“ mit Eddie Redmayne ausgewählt. Ein bisschen Hollywood-Luft schnupperte Celeste zuletzt auch schon auf anderem Wege: In Steve McQueens im Herbst gestarteten Weltkriegsdrama „Blitz“ feierte sie in einer Nebenrolle ihr Kinodebüt.
Trettmann - Your Love Is King 3
Trettmann zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten. Ja, 2024 war ein recht spannendes und vor allem produktives Jahr für den HipHop- und Dancehall-Künstler aus Chemnitz. Im März veröffentlichte Stefan Richter alias Trettmann seine EP „Your Love Is King“, im April folgte eine Update-Version mit weiteren neuen Songs, und jetzt wird eine „Trilogie“ daraus: Mit „Your Love Is King 3“, einer weiteren EP, liefert Trettman noch einmal vier neue Titel.
Rund um die jüngsten Veröffentlichungen war immer wieder von einer künstlerischen „Transformation“, einer „neuen Ära“ und sogar von einem „Comeback“ die Rede - und das, obwohl Trettmann erst im Frühjahr 2023 sein letztes Studioalbum „Insomnia“ auf den Markt brachte. Der Hintergrund: Nach vielen gemeinsamen Erfolgen in der Vergangenheit hat Trettmann sich nach „Insomnia“ von seinem langjährigen Produzententeam KitschKrieg getrennt, um sich als Künstler neu zu finden.
Den Unterschied zu früher hört man deutlich, auch auf „Your Love Is King 3“. Trettmann wirkt in seiner neuen Musik deutlich lockerer, schlägt anstelle der harten Beats gerne auch mal etwas freundlichere Töne an. Ein Großteil der „Your Love Is King“-Musik entstand im südfranzösischen Limoux, die frische Luft nicht weit vom Mittelmeer hat Trettmann offenbar gutgetan. Die Arbeit an den jüngsten Tracks, erklärt der Künstler, habe sich nach einem ganz neuen Anfang angefühlt. (tsch)