Wladimir Putin hat eine erneute Großoffensive auf die Ukraine angekündigt. FDP-Politiker Marcus Faber sieht darin aber eher „ein Zeichen der Schwäche“, wie er im ZDF-Moma ausführte.
Trotz „D-Day“-GateFDP-Mann wertet Plan für Ampel-Exit als „Zeichen von Professionalität“
Säbelrasseln in Moskau: Wladimir Putin hat wortgewaltig seinen Plan einer weiteren Großoffensive auf die Ukraine untermauert. Mit neuartigen Hyperschall-Raketen wolle er nun auch Regierungsgebäude in Kiew angreifen, kündigte der russische Präsident an. Diese könnten die „Kraft eines Meteoriten“ entfachen, drohte er. FDP-Politiker Marcus Faber versetzte die Drohgebärde Putins indes nicht in Panik. Im ZDF-Morgenmagazin verwies er am Freitag auf ähnlich gelagerte Angriffe auf Dnipro: „Diese Raketen sind von der Art her nicht wirklich neu.“
Der Nachfrage von Moderatorin Mirjam Meinhardt, ob Faber das Vorgehen als Zeichen der Stärke seitens Putin wahrnehme, entgegnete der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag energisch: „Ich denke, es ist ein Zeichen der Schwäche. Er sieht, dass er in der Ukraine nicht wirklich vorankommt und dass er jetzt auch schon auf nordkoreanische Truppen angewiesen ist.“
FDP-Mann macht klar: „Putin setzt den Winter als Waffe ein“
Derweil fordert die Ukraine weitere Waffenlieferungen aus dem Westen - und auch aus Deutschland. „Die Ukrainer sind natürlich ungeduldig“, brachte Marcus Faber Verständnis auf. „Die ukrainischen Familien werden jede Nacht bombardiert.“ Folgerichtig sei es nun, „den Ankündigungen Taten folgen lassen“. Besonders Polen plädiert derzeit vehement für Waffensysteme an den Grenzen. Dass die Bundesregierung sich anders als andere europäische Länder vor dem Einsatz von Taurus-Waffensystem ziert, nutzte Faber für einen Seitenhieb auf Kanzler Olaf Scholz: „Da ist die argumentfreie Verweigerung aus dem Kanzleramt das, was zu Verwunderung führt bei unseren Verbündeten.“
Doch nicht nur Panzer und andere Waffen könnten im Ukraine-Krieg entscheidend sein. „Haben Sie Angst vor einem Winter als Waffe?“, wollte Meinhardt wissen. „Der Winter wird von Putin als Waffe eingesetzt. Es geht ihm darum, dass die ukrainischen Familien frieren“, erklärte Faber die Strategie des russischen Präsidenten, gezielt ukrainische Infrastruktur anzugreifen.
Bei „D-Day“-Vorwurf verweist FDP-Mann auf Generalsekretär Djir-Sarai
Neben dem Kriegsgeschehen in der Ukraine konfrontierte Miriam Meinhardt ihren Gesprächspartner auch mit dem am Donnerstag veröffentlichten Strategiepapier der FDP. Darin bestätigte die Partei, sich schon Wochen vor dem Ampel-Aus auf den Regierungsbruch vorbereitet zu haben. „Es ist völlig normal, dass man sich in einem Szenario, in dem die Koalition erhebliche Probleme hat, auf alle Szenarien vorbereitet. Das ist ein Zeichen von Professionalität“, wies Faber jede Kritik von seiner Partei.
Auf den Vorwurf, die Partei habe anders als zuvor behauptet die Begriffe „D-Day“ und „Beginn der offenen Feldschlacht“ benutzt, ging Marcus Faber nicht ein. „Das müssen Sie den Generalsekretär fragen“, verwies er auf seinen Parteikollegen Bijan Djir-Sarai. Dieser hatte noch vor einer Woche ein entsprechendes Wording entschieden zurückgewiesen. (tsch)