An der Ecke Kölner Straße/Gerichtsstraße stand das Haus, in dem zuvor 123 Jahre lang im Schreibwarengeschäft Paffrath Kunden bedient wurden, lange leer. Nun steht fest, dass drei neue Gastronomien das Angebot in Opladen bereichern sollen.
Ehemaliges Geschäft PaffrathDiese 3 Gastronomien eröffnen neu in Leverkusen-Opladen
Seit April 2021 wird die markante Immobilie, die aus dem Jahr 1890 stammt, von der Firma Ahrens Real Estate aus Köln saniert. Lange rätselten die Opladenerinnen und Opladener, was in die Räumlichkeiten des Traditions-Schreibwarengeschäfts Paffrath denn kommen sollte. Nebenan standen auch die ehemalige Kneipe „Gerichtsstube“ und ein früherer Teppichhandel leer. Nun sind die ersten Verträge unterzeichnet beziehungsweise stehen kurz vor der Unterzeichnung.
Opladen: Sushi und Fusionsküche
In das große Ecklokal soll ein Sushi-Restaurant mit Fusionküche Einzug halten, der Name wird noch geheim gehalten. Geschäftsführerin Souad Belhadj hat die Eröffnung mit ihrem Geschäftspartner seit Mitte des Jahres geplant. „Es hat lange gedauert, das Passende zu finden“, räumt sie ein. Sie hätten sich auch in der Campusallee und in Köln umgeschaut, dann fiel die Wahl aber auf das Traditionshaus. In Opladen habe sie sich wohlgefühlt, sie habe auch bereits ein Jahr hier gearbeitet, erzählt Belhadj. „Wir sind ein junges Team. Bei uns soll es nicht nur klassisches Sushi geben, sondern auch ausgefallenes.“ Sowohl warme Gerichte wie auch Fingerfood werden sich auf der Karte finden.
Das Team für den Umbau stehe schon, erklärt Belhadj. Jetzt wartet sie nur noch darauf, dass die Stadtverwaltung Leverkusen die Nutzungsänderung absegnet. Da das Geschäft zuvor ein Einzelhandelslokal beherbergt hatte, müsse diese geändert werden. Sobald der Vertrag Mitte der Woche unterzeichnet ist, wolle man loslegen. „Wir gehen volles Risiko, wir sind bereit“, freut sie sich. Sowohl die Projektentwicklungsfirma als auch die Geschäftsführerin des asiatischen Ladens gehen davon aus, dass die Lokale im März oder April 2023 zum ersten Mal Gäste empfangen können.
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Nebenan, wo früher in der „Gerichtsstube“ Bier ausgeschenkt wurde, wird man dann im Frühling auch Pizza essen können. Aber, und darauf legt Betreiber Cristofero di Gregorio ganz viel Wert: Das werde kein normales Restaurant. „Das wird ein neues gastronomisches Konzept.“ Mehr will er zunächst nicht verraten. Di Gregorio hatte jahrelang das Restaurant Peperoncino in Hitdorf geführt, das mittlerweile unter einem neuen Betreiber arbeitet.
Café statt Bäckerei und Dönerimbiss
Beim dritten Lokal, dem ehemaligen Teppichgeschäft, sei noch nichts unterzeichnet. Man sei aber schon sehr weit, erklärt Jonathan Ahrens, Geschäftsführer der Ahrens Real Estate. Hier soll ein Café mit selbst gebackenen Kuchen einziehen. Es habe ebenfalls Interessenten für einen Dönerimbiss gegeben oder eine Bäckerei, erzählt Ahrens, doch die habe man abgelehnt.
Seit vergangener Woche Donnerstag steht auch die ganze Immobilie zum Verkauf – für knapp drei Millionen Euro. Fast anderthalb Jahre hat der Projektentwickler und Bauträger mit Sitz im Kölner Fernsehturm das Haus kernsaniert. Man habe zuerst überlegt, das Gebäude abzureißen – es steht nicht unter Denkmalschutz –, sich dann aber für die Sanierung entschieden. Die dann doch aufwendiger war, als zunächst gedacht, erzählt Ahrens.
Die Wände mussten abgeschlagen werden, sämtliche Gewerke seien erneuert und „auf gehobenen Neubaustandard“ gebracht worden, lediglich die Grundmauern seien erhalten geblieben. Das Dach sei neu eingedeckt und mit Dämmung versehen worden. Dreifachverglasung, Fußbodenheizung und Klimaanlage kämen hinzu, listet die Anzeige bei Immobilienscout24 auf. „Das Gebäude gilt nun als technischer Neubau“, betont der Geschäftsführer. Die neuen Holzpaneele an den Außenwänden hat er sich aus seinem Heimatstädtchen Rösrath-Forsbach abgeschaut.
Neben den insgesamt 367 Quadratmetern Gewerbefläche gibt es im Haus auch noch sieben Wohnungen mit zusammen 444 Quadratmetern Wohnfläche. Die Wohnungen seien „so gut wie weg“, bestätigt Jonathan Ahrens, die ersten Mieter schon eingezogen. Auch das Büro sei bereits an ein Hamburger Unternehmen vermietet. Nun setzt er bei den Gastronomien auf die zügige Antwort aus dem Leverkusener Bauamt. Hier habe man teils monatelang auf Antworten gewartet, aber sei man „immer noch schneller als in Köln“.