Tobias Wollny startet durch. Zuerst die Bezirksmeisterschaften in Essen, dann die Landesmeisterschaften in Köln, und zuletzt Greifswald: Dort hat er die Deutschen Meisterschaften im Bankdrücken gewonnen.
Ganz schön starkDeutscher Meister im Bankdrücken kommt aus Pulheim
„So richtig glauben kann ich es immer noch nicht“, sagt Tobias Wollny und strahlt. Der 22-Jährige ist ein echter Senkrechtstarter im Kraftsport. In diesem Jahr hat er zum ersten Mal an Meisterschaften im Bankdrücken teilgenommen, und jedes Mal stand er ganz oben auf dem Siegertreppchen. „Zuerst die Bezirksmeisterschaften in Essen, dann die Landesmeisterschaften in Köln, und jetzt habe ich in Greifswald die Deutschen Meisterschaften gewonnen“, erzählt er.
Glücklich hält er seine Goldmedaille in den Händen. 140 Kilogramm Gewichte hat Tobias Wollny auf der Bank gestemmt, als einziger in der Juniorenklasse bis 83 Kilo. „Ich habe das ganze Jahr trainiert für diesen einen Moment“, sagt er stolz.
Sein Bruder Christian ist als Trainer immer dabei
Betrachtet man die gewaltigen Oberarme des frischgebackenen Deutschen Meisters, ahnt man schon, dass hinter seinem Erfolg jede Menge diszipliniertes Training und ausgefeilte Technik steckt.
„Jawohl, viermal die Woche trainiere ich im Fitness-Studio“, erklärt Tobias Wollny. „Insgesamt mindestens zehn Stunden. Das macht mir alles unglaublichen Spaß.“ Und anscheinend nicht nur ihm. Sein Bruder Christian ist als Coach beim Bankdrücken immer dabei und für Trainingsgestaltung und Sicherheit beim Stemmen der schweren Gewichte zuständig. „Wir sind ein eingespieltes Team“, sagt er.
Für Wollny ist es gar nicht so einfach, alles unter einen Hut zu kriegen
Und ein höchst erfolgreiches noch dazu. Dabei hatte sich der ehrgeizige Tobias Wollny seine sportliche Zukunft eigentlich ganz anders vorgestellt. Er spielte Fußball in Stommeln und träumte von einer Karriere in der Bundesliga. Doch nach einem Kreuzbandriss 2017 riet ihm der Arzt zu Krafttraining.
Tobias Wollny stellte sich schnell als ausgesprochenes Talent im Bankdrücken heraus, und bei dieser Sportart ist es dann geblieben. „Es ist gar nicht so einfach, alles unter einen Hut zu bringen“, verrät er.
Tobias Wollny ist Rechtswissenschaftler, arbeitet beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) in der Personalabteilung, und macht berufsbegleitend gerade seinen Master. Nebenbei pfeift er als DFB-Schiedsrichter in der Kreisliga.
Aber das alles baut er nun um den Kraftsport herum. „Beim Training kann ich wunderbar abschalten“, erklärt er. Mit der Meisterschaft im Blick achtet Tobias Wollny auch auf seine Ernährung. Es gibt viel Quark und Haferflocken, Gemüse, Reis und gelegentlich ein Schnitzel. „Bei Chips denke ich manchmal: Boah, lieber nicht“, verrät er. „Aber ich weiß ja, wofür ich das mache.“
Er träumt von der Europa- oder gar Weltmeisterschaft
Tobias Wollny hat sich inzwischen (Instagram unter @tobizeps_) einen regelrechten Fanclub aufgebaut, das Team „Tobizeps“. Allen voran seine Familie, die ihn zu allen Wettkämpfen begleitet und mächtig stolz auf ihren Deutschen Meister ist. Genauso wie Freundin Yasmin und Freunde, die sich mit ihm über seine Erfolge auf den Siegertreppchen freuen.
Für Tobias Wollny ist das ein weiterer Ansporn. Er träumt von einer Qualifizierung für die Europa- oder gar Weltmeisterschaft. Aber erst einmal will er im nächsten Jahr seinen Titel im Bankdrücken verteidigen, im Oktober 2023 bei den Deutschen Meisterschaften in Landshut.