Afd-VeranstaltungInitiativen weisen Vorwürfe zurück

Lesezeit 2 Minuten

Brück –  Nach der Absage einer Veranstaltung der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland im Brücker Gut Wistorfs befürworten auch die Mitglieder der "Werkstatt für Ortsgeschichte Brück" sowie der Initiative "Willkommen in Brück" die Entscheidung des Geschäftsführers Jochen Kinne. Beide Gruppen hatten den Aufruf des Bündnisses "Köln gegen Rechts" unterstützt, gegen die geplante Veranstaltung der AfD-Ratsfraktion zu protestieren. Indes seien bei beiden Gruppen als Reaktion auf die von Kinne veröffentlichte Begründung für die Absage - er habe von Unbekannten Drohanrufe erhalten - mittlerweile zahlreiche kritische E-Mails "in einem äußerst aggressivem Ton" eingegangen, wie Wolfgang Schmitz von "Willkommen in Brück" mitteilt.

Die darin sowie in sozialen Netzwerken formulierten Vorwürfe, Unterstützer der Initiativen hätten den Gastwirt Kinne bedroht seien "völlig absurd". Schmitz: "Wir setzen uns für ein friedliches und respektvolles Miteinander von alten und neuen Nachbarn ein und helfen mit ehrenamtlich engagierten Bürgern, dass Integration von Geflüchteten gelingen kann." Auch die Brücker Geschichtswerkstatt engagiere sich seit der Gründung 1988 für ein friedliches Miteinander der Kulturen.

Beide Initiativen hätten Jochen Kinnes Entscheidung, Gastwirt der AfD zu sein, als falsch empfunden und wollten das auch deutlich machen. "Aber mit den Mitteln, die unser Rechtsstaat zulässt. Anonyme Drohungen am Telefon gehören ganz sicher nicht dazu und werden von uns mit aller Entschiedenheit verurteilt", sagt Schmitz.

Der Geschäftsführer des Gut Wistorfs hatte mitgeteilt, dass er nicht wisse, woher die Drohungen gegen ihn stammten - in Gesprächen mit Vertretern der Initiative "Willkommen in Brück" sowie der Geschichtswerkstatt habe er diese Anrufe allerdings nicht erwähnt, führt Schmitz weiter aus. Die Polizei hat indes auf eine Anzeige Kinnes nach den Anrufen Ermittlungen gegen unbekannt aufgenommen, äußert sich aber nicht zum Stand des laufenden Verfahrens. Vor der Absage der Veranstaltung hatte Kinne auch Rücksprache mit den Beamten gehalten. (ihi)

KStA abonnieren