Am Ostersonntag soll die neue LED-Beleuchtung des Kölner Doms starten. Schnappschüsse aus der Probephase verheißen sensationelle Nachtansichten.
800 LED-LampenSpektakulärer Testlauf der neuen Beleuchtung am Kölner Dom

So wird der Kölner Dom bislang beleuchtet (Archivbild von 2923).
Copyright: Uwe Weiser
Der Kölner Dom ist zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Fotomotiv. Aber dass sich nach Einbruch der Dunkelheit so viele Kameras und Handys gleichzeitig auf die Fassade und die Türme richten wie in dieser Woche, kommt nicht so häufig vor.
Besucher der Stadt und Einheimische hatten offenbar erfasst, dass sich gerade etwas Besonderes tat: eine Erprobung der neuen Dombeleuchtung, die nach Angaben der Dombauhütte offiziell zu Ostern in Betrieb gehen soll.

Beleuchtung der Turmspitzen des Kölner Doms
Copyright: Joachim Frank
Insgesamt 800 LED-Lampen ersetzen die bisherigen Halogenstrahler. Neben einer Stromersparnis von bis zu 70 Prozent erlauben die LEDs, die um den ganzen Dom herum an der Außenhaut, im Bereich der Dächer, des Strebewerks, des Chors und der Türme angebracht sind, eine plastischere, präzisere, punktgenaue Ausleuchtung der Architektur mit ihren vielen Besonderheiten.
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Die Rheinenergie erprobt die neue LED-Beleuchtung des Kölner Doms.
Copyright: Joachim Frank
Dazu kommt eine Reihe von Strahlern, die ihr Licht von außen auf die Kathedrale werfen. Vier sieben Meter hohe Leuchtstelen aus anthrazitgrauem Stahl mit Scheinwerfern im Inneren werden derzeit auf der Westseite (Hauptfassade) installiert, zwei sind für die Nordseite (Roncalliplatz) vorgesehen. Zwei weitere stehen auf der Südseite (zum Hauptbahnhof). Die gläsernen Spitzen sind als Ersatz für die bisherigen Kugellampen zur Beleuchtung der Domumgebung vorgesehen.

Detailansicht von der Südseite des Kölner Doms
Copyright: Joachim Frank
Das Gesamtkonzept stammt von der renommierten, europaweit tätigen Firma „Licht Kunst Licht AG“ (Bonn/Berlin). Wie Schnappschüsse zeigen, verspricht die Arbeit der Lichtplaner und der Rheinenergie spektakuläre Nachtansichten vom Dom. Ein Problem der bisherigen Anstrahlung von außen bestand darin, die 157 Meter hohen Türme bis zur Spitze zu erfassen. Künftig treten die Turmhelme bis zu den Kreuzblumen in ungekannter Deutlichkeit hervor. Das Fassadenrelief mit seinen Vor- und Rücksprüngen, Nischen, Fensterlaibungen, den Schluchten am Strebewerk und den unzähligen gotischen Ornamenten kommt mit den hinter die Architekturelemente gelegten LEDs nun fast besser zum Tragen als bei Sonnenlicht.
Kölner Dom: Experimente mit neuer Beleuchtung
Noch experimentiert wird nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bei der Tönung des Lichts. Zu Details wollten sich vor Abschluss der Arbeiten weder die Lichtplaner noch die Dombauhütte oder die Rheinenergie äußern, ebenso wenig wie zu den Kosten für Installation und Betrieb der Dombeleuchtung.
Der städtische „Lichtmasterplan“ von 2020 sieht für den gotischen Dom ein kaltes Kristallweiß vor, für die romanischen Kirchen dagegen eine goldgelbe Illumination. Wie Dombaumeister Peter Füssenich erläuterte, könne die Lichtfarbe am Dom künftig variieren und beispielsweise im Sommer etwas kühler, im Winter etwas wärmer gewählt werden. Bei einer „Effektbeleuchtung“, wie sie jetzt für den Dom geplant ist, spielen solche Nuancen eine große Rolle für die Gesamtwirkung. „Je sensibler man vorgeht, desto besser wird das Ergebnis“, sagt ein mit dem Projekt vertrauter Experte.
Eines soll nach Füssenichs Worten definitiv ausgeschlossen sein: eine bunte Beleuchtung des Doms - obwohl es genau dazu eine Fülle von Anfragen gegeben habe.