FlügeRuhrgebiet bekommt Zeppelin: Verkehr startet am Donnerstag

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Ein Zeppelin NT der Deutsche Zeppelin-Reederei GmbH (Friedrichshafen) startet auf dem Flughafen Essen/Mülheim. Ein Zeppelin NT wird dauerhaft am Flughafen stationiert und bietet Rundflüge an.

Ein Zeppelin NT der Deutsche Zeppelin-Reederei GmbH (Friedrichshafen) startet auf dem Flughafen Essen/Mülheim. Ein Zeppelin NT wird dauerhaft am Flughafen stationiert und bietet Rundflüge an.

Das Ruhrgebiet und Rheinland von oben betrachten - aus wenigen hundert Metern Entfernung: Das können Zeppelin-Passagiere künftig. Aber billig ist der Spaß nicht.

Das Ruhrgebiet bekommt einen Zeppelin für den Linienflugverkehr. Der Zeppelin werde von diesem Donnerstag an in rund 300 Metern Höhe für touristische Flüge über der Ruhr und dem Rheinland verkehren, sagte der Chef der Zeppelin Luftfahrttechnik in Friedrichshafen, Eckhard Breuer, am Mittwoch bei einem Pressetermin am Mülheimer Flughafen. Der Zeppelin wird am Flughafen Mülheim-Essen fest stationiert. Ziel seien „deutlich mehr als 10.000 Passagiere“ pro Jahr. Am Flugplatz entstünden 20 Arbeitsplätze, sagte Breuer.

Zeppeline sind nach Breuers Worten weltweit selten: In Deutschland verkehrten derzeit nur zwei, die in Friedrichshafen stationiert sind, ein dritter sei ein Bau und solle bis zum Sommer fertig werden. Ein Zeppelin kostet rund 20 Millionen Euro.

Für die Fluggäste sei der geräuscharme Flug in vergleichsweise geringer Höhe besonders attraktiv. Das gelte besonders für die angebotene Flugroute nach Düsseldorf, bei der eine Haupt-Landebahn des Düsseldorfer Flughafens überquert werde. Der 45-minütige Flug über das Ruhrgebiet soll 470 Euro kosten.

Der Flughafen Mülheim-Essen hat eine lange Luftschiff-Tradition. Viele Jahre ist von dort aus das in der Region bekannte Luftschiff „Theo“ gestartet, das jetzt fest am Boden in einem neu gebauten Hangar am Flughafen bleibt. „Theo“ ist ein sogenannter Blimp, ein Prallluftschiff ohne starres inneres Gerüst. Zeppeline haben dagegen eine innere Struktur und lassen sich dadurch deutlich besser manövrieren.

Gefüllt sind sie mit nicht brennbarem Helium, wie Breuer betonte. Dies sei auch eine Konsequenz aus dem Zeppelin-Unglück von Lakehurst in den USA 1937, als ein mit brennbarem Wasserstoff gefüllter Zeppelin in Brand geraten war und eine Katastrophe ausgelöst hatte. (dpa)

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