Zusätzlicher Platz nötigStadt Köln erweitert Westfriedhof für muslimische Bestattungen

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Der Kölner Westfriedhof wird um eine Fläche von 1.500 Quadtratetern für muslimische Bestattungen erweitert. (Symbolbild)

Der Kölner Westfriedhof wird um eine Fläche von 1.500 Quadratmetern für muslimische Bestattungen erweitert. (Symbolbild)

In Köln leben etwa 120.000 Muslime. Um der Nachfrage nach muslimischen Bestattungen zu begegnen, hat die Stadt eine neue Fläche erschlossen.

Die Stadt Köln hat ein neues Gräberfeld in einer Größe von 1.500 Quadratmetern auf dem Westfriedhof in Köln-Vogelsang für muslimische Bestattungen erschlossen. Wie eine Sprecherin der Stadt mitteilte, wolle sie so frühzeitig Grabangebote für verstorbene Personen des muslimischen Glaubens schaffen. Rund 120.000 Kölnerinnen und Kölner der Stadtbevölkerung fühlen sich dem muslimischen Glauben verbunden. Somit gewinnen auch Möglichkeiten muslimischer Bestattungen auf Kölner Friedhöfen immer mehr an Bedeutung.

Die neue Grabfläche auf dem Kölner Westfriedhof befinden sich auf dem Flur W97 und bieten zukünftig Platz für weitere 120 Gräber. Sarglose Bestattungen im Leinentuch sowie der dauerhafte Erhalt der Grabstätte über das übliche Nutzungsrecht hinaus sollen hier laut Stadt möglich sein.

Nachfrage nach Grabstätten auf dem Westfriedhof weiterhin hoch

Bereits 1968 wurden auf dem Friedhof die ersten Grabfelder für muslimische Bestattungen eingerichtet, die traditionsgemäß nach Mekka ausgerichtet sind. 1972 wurde auf dem rechtsrheinisch gelegenen Friedhof Lehmbacher Weg in Köln-Brück ein weiteres, muslimisches Gräberfeld angelegt. Laut Stadt, sei die Nachfrage nach Grabstätten auf dem Westfriedhof weiterhin hoch.

Neben dem Westfriedhof und dem Friedhof Lehmbacher Weg ist die Bestattung Verstorbener unterschiedlicher Konfessionen jedoch generell auf allen 55 Kölner Friedhöfen möglich. Der Plan für Köln soll laut der Sprecherin der Stadt auch weiterhin sein, dass unterschiedliche Konfessionen zusammen auf den Friedhöfen beerdigt werden. Eigene muslimische Friedhöfe, wie der in Wuppertal, seien in Köln nicht geplant.

Nutzungsrecht kann bis zu 50 Jahre und länger beantragt werden

Hinsichtlich der Gestaltung der Grabstätten werden von der Friedhofsverwaltung keine weitergehenden Vorgaben gemacht. Dies soll es den Angehörigen erleichtern, die Grabstätten entsprechend ihrer religiösen Vorstellungen zu gestalten. „So trägt man Rechnung für die Bedürfnisse aller Glaubensrichtungen“, sagt die Sprecherin. Es sei jedoch sicherzustellen, dass sich die Grabstätte in einem gepflegten Zustand befindet.

Mit der Bestattung und dem Erwerb der Grabstätte wird grundsätzlich ein 25-jähriges Nutzungsrecht des Grabes verliehen. Auf Antrag ist die Verlängerung auf 50 Jahre möglich. Nach Ablauf der Nutzungszeit kann die Grabstätte auf Antrag erneut verlängert werden. Für jedes weitere Jahr fallen dann allerdings Gebühren an.

Die Stadt Köln hat für weitere Informationen ein Flugblatt erstellt, das neben der deutschen auch auf türkischer und arabischer Sprache verfügbar ist.

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