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Kölner FestkomiteeErneut keine Einladung zur Proklamation für Kardinal Woelki

Lesezeit 2 Minuten
Woelki hält im Dom ein Kölschfass hoch.

2018 segnete Kardinal Rainer Maria Woelki bei einem Domgottesdienst ein Kölschfässchen.

Das Festkomitee Kölner Karneval geht einmal mehr auf Distanz zu Kardinal Rainer Maria Woelki.

Karneval und Kirche stehen sich naturgemäß nahe. Doch das Kölner Festkomitee geht zur Spitze des Erzbistums Kölns deutlich auf Distanz. In einem Facebook-Beitrag kritisieren die Jecken Kardinal Rainer Maria Woelki, der erneut nicht zur Prinzenproklamation eingeladen wird.

Köln: Festkomitee kritisiert Kardinal Woelki

„Kölschfässer & Rosenmontagswagen segnen, aber sich liebende Menschen nicht? Kein Verständnis!“, heißt es zu einem Foto, das den Erzbischof vor ein paar Jahren bei der Segnung eines Pittermännchen zeigt. Hintergrund ist Woelkis Abmahnung eines Pfarrers in Mettmann. Dieser hatte bei einem Gottesdienst auch gleichgeschlechtliche Paare gesegnet.

Gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ begründete am Donnerstag Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn die Kritik am Erzbischof: Der Kölner Karneval sei mit der Kirche und dem christlichen Glauben eng verbunden. „Aber der Karneval ist auch der Spiegel einer bunten Gesellschaft, gerade in Köln, der Stadt, die für Offenheit und Toleranz steht“, sagte Kuckelkorn und stellte für den Kölner Karneval klar: „Bei uns ist Platz für jeden Jeck, egal wen er liebt.“

Der Pfarrer in Mettmann habe richtig gehandelt, so Kuckelkorn weiter. „Wenn ein Mensch Gottes Segen erbittet, sollte man ihn dann nicht willkommen heißen, statt ihn abzustrafen und auszuschließen?“

Man stehe mit vielen Pfarrern und engagierten Katholiken in einem guten Dialog, heißt es bei den Jecken. Die zahlreichen Pfarrsitzungen seien fester Bestandteil des Kölner Karnevals. Auch werde es erneut zu Beginn der Session den „Gottesdienst für Kölner Karnevalisten“ im Dom geben. Dieser wurde jedoch schon in den vergangenen zwei Jahren nicht von Woelki geleitet, auch in diesem Jahr werde der Kölner Erzbischof nicht dabei sein.

Festkomitee Kölner Karneval: Keine Einladung für Woelki zur Proklamation

Der Bruch mit dem Kardinal zeigte sich bereits im Januar 2022, als Woelki wegen seines Umgangs mit den Missbrauchsfällen in der Katholischen Kirche nicht zur Prinzenproklamation geladen war. Wie aus dem Festkomitee zu erfahren war, wird Woelki auch 2024 keine Einladung zur Inthronisierung des Dreigestirns erhalten. Als kirchliche Vertreter sind der katholische Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und der evangelische Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger eingeladen.