Hölderlin-GymnasiumChance für Bildungscampus in Köln-Mülheim vertan

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Blick auf das Hölderlin-Gymnasium an der Graf-Adolf-Straße in Mülheim

Das Hölderlin-Gymnasium sollte nach Wunsch der Mülheimer Politiker Teil eines Bildungscampus Mülheim sein.

Entgegen dem Votum des Schulausschusses beschließt die Bezirksvertretung Mülheim, den Neubau des Hölderlin-Gymnasiums zur Schaffung eines Bildungscampus zu nutzen.

Mülheims Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs ist enttäuscht, dass der Schulausschuss Anfang dieses Monats den Beschluss gefasst hatte, um das neu zu bauende Hölderlin-Gymnasium keine zweite Kölner Bildungslandschaft zu schaffen. Die Idee, die fünf um den Mülheimer Stadtgarten liegenden Schulen – neben dem Gymnasium drei Realschulen und eine Gesamtschule – sowie eine Kindertagesstätte und ein Jugendzentrum in einer Bildungslandschaft kooperieren zu lassen, entstand 2021.

Damals wurden Pläne konkret, dass das Gymnasium neu gebaut werden soll, es auf dem Grundstück aber an Platz für den Neubau fehlt. Vor allem für eine neue Turnhalle würde der Platz nicht reichen. Eine Bildungslandschaft – Vorbild ist das Pilotprojekt Bildungslandschaft Altstadt Nord rund um den Klingelpütz– hätte die Chance geboten, die Räume und Kapazitäten gemeinsam zu nutzen und so den Platzmangel auszugleichen. Da die Dreifelderhalle am Bergischen Ring ebenfalls neu gebaut werden soll, könnte auch diese einbezogen werden.

Mülheimer Politiker favorisieren eine Campuslösung mit anderen Schulen

„Unsere Bezirksvertretung hatte 2021 einstimmig beschlossen, die Stadt prüfen zu lassen, eine solche Bildungslandschaft in Mülheim zu bilden“, unterstreicht Fuchs. Mit einer solchen Lösung hätte genug Kapazität entstehen können, um den Platzmangel ausgleichen zu können. Stattdessen gab es Überlegungen, das Gymnasium im Zuge des Neubaus auf zwei Standort zu verteilen, auf die Graf-Adolf-Straße und die Holweider Straße. Dies konnte dank vehementer Proteste der Schulgemeinschaft und der Bezirkspolitik abgewendet werden.

Der Neubau des Gymnasiums am bisherigen Standort sollte nun bei der jüngsten Sitzung des Gremiums Anfang März beschlossen werden. Der Bezirksbürgermeister informierte die Anwesenden, dass sich die Fraktionsvorsitzenden bereits im Vorfeld abgestimmt hatten, über einen alternativen Beschlussvorschlag abstimmen zu wollen. SPD, CDU und FDP beantragten daraufhin, die Beschlussvorlage der Stadtverwaltung zu ergänzen. Es solle nicht nur beschlossen werden, den Neubau samt Zweifachturnhalle am Standort Graf-Adolf-Straße zu errichten, sondern dies „in Form einer Campuslösung in Verbindung mit dem Neubau der Sporthalle am Bergischen Ring und der Einbeziehung angrenzender Flächen“ zu tun.

Annika Hilleke (Grüne) fragte nach, ob der Ergänzungstext auch im Sinne des Beschlusses von 2021 sei, umliegende Schulen Kindertagesstätten und weitere Bildungseinrichtungen einzubeziehen. Das bejahte Fuchs. Die Bezirksvertretung beschloss daraufhin einstimmig bei Enthaltung von Christiane Klingenburg-Steinhausen (Grüne), dem geänderten Beschlusstext zuzustimmen.

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