Aus dem ersten Solo-Konzert nach Karneval hatte Planschemalöör eine Eurovision-Show machen wollen. Stattdessen gab es einen Konzertabend mit viel Gefühl.
Planschemalöör-KonzertAlles eine Nummer kleiner – und deshalb wunderbar
In der Mitte des Konzerts stehen die vier Bandmitglieder von Planschemalöör in der Mitte des Publikums im Club Volta in Köln-Mülheim, ganz dicht umringt. Es ist ein besonderer Moment an diesem Freitag, nicht nur weil Schlagzeuger Mathis Rasmußen jetzt Gitarre spielt und Gitarrist Pierre Pihl ein Banjo.
Drei Balladen lang hat die Kölner Band das Publikum auf ganz andere Weise im Griff als es ihr sonst mit vielen rockigen Nummern („Eat Sleep Alaaf Repeat“) auf den Karnevalsbühnen gelingt. Denn eigentlich dominieren E-Gitarre und Schlagzeug bei der Band. In diesem intimen Setting bekommen die Balladen eine besondere Note, die etwa 300 Fans sind selig.
Frontmann Juri Rother erzählt während des Auftritts am Freitagabend (19. Mai), vor dem Konzern eine gewisse Furcht gehabt zu haben. Eigentlich hatte der Abend eine Hommage an den Eurovision-Songcontest (ESC) werden sollen – mit vielen Kostümen und besonderen Nummern. Die Kulturbranche habe mit Herausforderungen zu kämpfen, viele Konzerte müssten abgesagt werden, so Rother. Um so schöner sei es, den Abend nicht komplett absagen zu müssen.
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Planschemalöör in Köln-Mülheim: „Veedelperlen“ singen bei „Heimat mit
Die Band schrumpfte das eigentliche Vorhaben zusammen und bot dennoch einige Highlights. Zum Hit „Heimat“ kommt der Kölner Frauenchor „Veedelperlen“ als Unterstützung auf die Bühne, der Elektro-Song mit gerappten Passagen „Kölsch im Club“ findet sich auf keinem Album. Dafür adaptieren die vier Bandmitglieder auch ihr Outfit aus blauen Badeshorts und weißen Oberteilen, das zum Markenzeichen geworden ist.
Das als Bewerbung für den deutschen ESC-Wettbewerb geschriebene und veröffentlichte Lied „30.000 Meilen“ bringen sie an dem Abend nicht auf die Bühne – und das schien von den Fans überhaupt nicht vermisst zu werden. In den deutschen Vorentscheid hatte Planschemalöör es damit nicht geschafft, träumt aber weiterhin von einer Teilnahme am europäischen Gesangswettbewerb. (red)