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Sicherheit für Kölner RadfahrendeSchilder gegen Falschparken in Nippes und Ehrenfeld geplant

Lesezeit 2 Minuten
Schild mit der Aufschrift: Radschutzweg frei halten

Das Schild auf der Venloer Straße soll Autofahrer vom Falschparken abhalten.

In Nippes und Ehrenfeld sollen zusätzliche Schilder an das Halteverbot auf Fahrradwegen erinnern – die Politik diskutiert darüber.

In „zweiter Reihe“ auf dem Fahrrad-Schutzstreifen parkende Autos sind ein Dauer-Ärgernis im Stadtbezirk – gerade auf der Neusser Straße, mit ihren Geschäften und der begrenzten Anzahl an regulären Parkplätzen. Für den Radverkehr stellen falsch geparkte Pkw eine Gefahr dar, weil Radler sich wegen ihnen aus ihrem „geschützten Bereich“ in den fließenden Verkehr auf der restlichen Fahrbahn einordnen müssen.

Eine Szene auf der Neusser Straße mit Fahrradfahrenden und Autos an einer Ampel.

Auf der Neusser Straße sind immer viele Fahrradfahrende unterwegs.

Mit einer zusätzlichen Beschilderung möchte die Bezirksvertretung Nippes nun gegensteuern: Nach dem Vorbild von Offenbach am Main, wo es die Schilder bereits gibt, sollen Autofahrer auf das Halteverbot auf Radschutzstreifen aufmerksam gemacht werden, sowie auf das drohende Bußgeld von 50 bis 70 Euro und die möglichen „Flensburg-Punkte“ bei Verstößen. Zusätzlich regen die Schilder dazu an, Halte- und Parkverstöße auf Fahrrad-Schutzstreifen fotografisch zu dokumentieren und online an die Stadt zu melden.

Schilder sollen Kölner Radfahrenden zugute kommen

Einen entsprechenden Antrag der Fraktion Gut & Klimafreunde, solche Schilder auch im Stadtbezirk Nippes aufzustellen, wurde mehrheitlich gegen die CDU-Fraktion beschlossen; Ludger Traud (SPD) enthielt sich. „Die Schilder sollen einerseits für Aufklärung sorgen, zum anderen den Radfahrenden die Möglichkeit geben, darauf zu verweisen“, erläuterte Inga Feuser (Gut & Klimafreunde).

Die entsprechenden Schilder sollten an stark frequentierten Straßen hängen, insbesondere an solchen mit vielen Geschäften und hohem Parkdruck. Neben der Neusser Straße nennt der Antrag auch die Amsterdamer Straße, ihrerseits keine klassische Einkaufsstraße. Es solle möglich sein, die Schilder im Bezirk zu versetzen, wenn sich die Lage und das Verhalten der Verkehrsteilnehmer an der jeweiligen Stelle verändern.

Köln-Ehrenfeld und Innenstadt auch betroffen

Auch in Ehrenfeld hatte die dortige Klimafreunde-Vertreterin Elke Schroeder den Antrag bereits gestellt; das Stadtbezirksparlament vertagte den Antrag zunächst: Ein Mitarbeiter des Amtes für nachhaltige Mobilitätsentwicklung hatte in seiner Stellungnahme die Schilder als grundsätzlich sinnvoll angesehen; allerdings nur an speziellen Gefahrenpunkten, da die Rechtslage als solche eindeutig sei. Nun wollen die Politiker den Antrag mit konkret benannten Stellen im Bezirk in einer der nächsten Sitzungen einbringen. Auch in der Innenstadt soll der Antrag diskutiert werden.

Eine Szene auf der Venloer Straße in Ehrenfeld: Radfahrerende, Fußgänger und Autos.

Nicht immer ungefährlich: Fahrradfahren in Ehrenfeld

Die Ehrenfelder Politikerinnen und Politiker waren sich fraktionsübergreifend einig, dass es generell ein massives Problem mit widerrechtlich abgestellten Fahrzeugen auf Radwegen im Bezirk gibt. Dennoch seien auch Schwerpunkte allgemein bekannt. Hier könnten Zusatzschilder hilfreich sein. Es müsse aber auch mehr Kontrollen geben. Auch Elke Schroeder (Klimafreunde) verwies auf das Vorbildprojekt in Offenbach. „Ich denke schon, dass es viele Autofahrer gibt, die sich der drohenden Bußgelder nicht bewusst sind.“