Kölner SchulplatznotGrünes Licht für fünf neue Schulen im Interim – Streit um Verkehrssituation

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Die Rodenkirchener Gesamtschule von oben.

Auf dem Gelände der Gesamtschule Rodenkirchen soll das Rondorfer Gymnasium im Interim starten.

Zum Schuljahr 2024/25 sollen fünf neue weiterführenden Schulen an den Start gehen. Doch es gibt Kritik bezüglich der Verkehrssituation.

Der Schulausschuss hat den Weg frei gemacht für die Gründung von fünf neuen weiterführenden Schulen, die zum Schuljahr 2024/25 an den Start gehen werden. Durch die drei neuen Gesamtschulen sowie zwei neuen Gymnasien, die zunächst im Interim starten werden, sollen 567 zusätzliche Schulplätze in einem Jahr geschaffen werden.

Es handelt sich um die Gesamtschule „Snake“, die in das derzeit von der Gesamtschule Wasseramselweg genutzte Bürogebäude in Vogelsang zieht, die Ossendorfer Gesamtschule Fitzmauricestraße, die in demselben Bürogebäude im Interim starten soll, sowie eine Nippeser Gesamtschule, die im Interim im Bürgerpark Nord starten soll. Dort ist derzeit noch das Dreikönigsgymnasium interimsmäßig untergebracht.

Köln: Zwei neue Gymnasien in Nippes, Rondorf ab 2024

Bei den Gymnasien handelt es sich um ein neues Gymnasium in Nippes, das im Toni-Steingass-Park im Provisorium beginnen soll, sowie das Gymnasium Rondorf, das zunächst im Interim auf dem Grundstück der Gesamtschule Rondorf an den Start gehen soll.

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Der Vorsitzende des Schulausschusses, Heiner Schlieben (CDU), sprach von einem „beispiellosen Beschluss“. Allein bei den Gesamtschulen würde die Lücke bei den Plätzen so um 53 Prozent verringert. Auch Bärbel Hölzing (Grüne) sprach von einem „großen Sprung nach vorne“ bei der Bekämpfung der Schulplatznot.

Streitpunkt Interim an der Gesamtschule Rodenkirchen

Vier der fünf neuen Schulen wurden von allen Fraktionen einstimmig beschlossen. Die Gründung des künftigen Gymnasiums Rondorf im Interim in Containern auf dem Gelände der Gesamtschule Rodenkirchen war dagegen strittig. Während Grüne, CDU, Volt und FPD dafür votierten, kam von der Linken ein Nein. Die SPD enthielt sich.

Abgesehen davon, dass die Anmeldezahlen dieses Jahres belegten, dass es im Kölner Süden überhaupt keine weiteren Gymnasialplätze brauche, sei fraglich, dass es in dem Interim genug Fachräume gebe, kritisierte Dagmar Nägele, sachkundige Bürgerin für die SPD. Nutzungskonflikte seien vorprogrammiert, da die Gesamtschule nicht wolle, dass ihre Fachräume von dem Gymnasium mitgenutzt würden. Heiner Kockerbeck (Linke) lehnte ab, da es statt eines Gymnasiums für eine Gesamtschule brauche.

Autos reihen sich im dichten Verkehr an der Sürther Straße auf. Radfahrer und Fußgänger drängeln sich auf dem benachbarten Bürgersteig.

Schon jetzt ist die Verkehrssituation kritisch, wenn die Schülerinnen und Schüler morgens mit Fahrrad oder zu Fuß in ihre Schulen auf dem Sürther Feld kommen.

Kritisch sahen alle Fraktionen die Verkehrssituation auf dem dortigen Sürther Feld: schon jetzt machen sich jeden Tag 4700 Schülerinnen und Schüler auf den Schulweg zu den auf dem großen Gelände benachbart ansässigen Schulen. Jetzt kommen die Schülerinnen und Schüler des Interim-Gymnasiums noch hinzu. „Die Verkehrslage ist dort schon jetzt kritisch. Unfälle sind vorprogrammiert“, mahnte Nägele.

Um Abhilfe zu schaffen, beauftragten Grüne, CDU, Volt und FDP die Verwaltung, die Erreichbarkeit zu verbessern. Die Errichtung eines Schulbusses von Rondorf zum Interim sei zu prüfen. Zudem müsse an KVB-Fahrplanverbesserungen gearbeitet und die Fahrradstrecke von Rondorf zum Interim nach Rodenkirchen auf Gefahrenstellen geprüft werden.

Ich würde mein Kind dort nicht mit dem Fahrrad hinfahren lassen
Nathalie Binz, Vorsitzende der Stadtschulpflegschaft

Besorgt äußerten sich die Politiker auch zu der Gefahrensituation in Vogelsang rund um das Snake-Gebäude „Am Wassermann“. Derzeit ist dort neben der Gesamtschule Wasseramselweg noch die Heliosschule im Interim untergebracht. Aber schon jetzt sei die Lage dort nach Schulende problematisch und die Busse seien überfüllt, berichteten Katja Hoyer (FDP) und Heiner Kockerbeck (Linke). Er recht, wenn nun nächstes Jahr noch zwei weitere Schulen im Interim auf demselben Gelände dazukämen.

„Die Situation dort am Girlitzweg muss dringend sicherer gemacht werden“, forderte Bärbel Hölzing. Ein Vorschlag der Politik ist die Erschließung des Teichrohrsängerwegs als Schulweg. „Es muss dort jedenfalls etwas passieren“, forderte auch die Vorsitzende der Stadtschulpflegschaft, Nathalie Binz. „Die Bürgersteige sind zuparkt, es gibt keinen Fahrradweg. Ich würde mein Kind nicht dorthin mit dem Fahrrad fahren lassen.“

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