Zum SchuljahresendeLegionäre Christi schließen Schule und verlassen Bad Münstereifel

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Eine Luftbildaufnahme der Apostolischen Schule der Legionäre Christi.

Der Schul- und Internatsbetrieb der Apostolischen Schule der Legionäre Christi in Bad Münstereifel wird mit Schuljahresende 2023/2024 auslaufen.

Personelle und finanzielle Gründe, aber auch ein verändertes Berufungspastoral zwingen die Ordensgemeinschaft, Bad Münstereifel zu verlassen.

Die Legionäre Christi verlassen Bad Münstereifel. Der Betrieb der Apostolischen Schule samt Internat läuft zum Schuljahresende im Sommer aus. Dies teilte die Regnum-Christi-Föderation mit. Vorausgegangen sei eine umfangreiche Analyse des Schulstandortes. Die Entscheidung sei „aufgrund der personellen und finanziellen Gegebenheiten als unvermeidlich angesehen“ worden, sie bringe aber auch viel Wehmut und Schmerz mit sich.

Die Mitarbeitenden und die Schulgemeinschaft seien über die Pläne informiert worden. Die Schulleitung sowie Schüler, Eltern, Lehrer und Mitarbeiter wollten den bestmöglichen Übergang gewährleisten, sei es den Abiturienten beim Abschluss der schulischen Laufbahn oder den anderen Schülern beim Wechsel auf eine weiterführende Schule. Auch die Beschäftigten würden individuell beim beruflichen Übergang begleitet.

Legionäre Christi nennen nicht nur einen Schließungsgrund

Mehrere Gründe sind laut der Regnum-Christi-Föderation für die Schließung verantwortlich. So seien die fachlich erforderlichen ordenseigenen Personalressourcen auf absehbare Zeit nicht mehr verfügbar. Viele Ordensleute und Priester, deren Arbeit „besondere menschliche und pädagogische Kenntnisse voraussetze“, würden auch in anderen pastoralen Bereichen gebraucht.

Auch die in den vergangenen Jahren gestiegenen Kosten, besonders für Energie und Lebensmittel, seien ursächlich. Denn die Spendeneinnahmen seien nicht gleichermaßen gestiegen. Der Betrieb der Schule kostete zuletzt mehr als eine Million Euro jährlich. Weniger als die Hälfte davon waren durch das Schulgeld der 30 Schüler, das deren Familien zu entrichten haben, gedeckt. Die Kosten für die Schule würden einen erheblichen Teil der Mittel der Gemeinschaft in Deutschland binden. „Eine Weiterführung der Apostolischen Schule ist nicht finanzierbar“, so die Legionäre Christi.

176 Schüler wurden in 15 Jahren unterrichtet, 49 machten Abitur

Auch die Veränderungen in der Berufungspastoral werden als Grund genannt. „Jede Berufung zum Ordensleben und Priestertum ist ein Geschenk Gottes“, heißt es in der Mitteilung. Die Berufungspastoral passe sich den jeweiligen zeitlichen und kulturellen Veränderungen, beispielsweise durch die Einrichtung des europäischen Noviziates in Madrid 2021, an. „Die jungen Männer überlegen länger, ob sie wirklich in einen Orden eintreten wollen, sich für immer an die drei evangelischen Räte binden wollen oder können, ob sie treu bleiben werden“, hatte Pater Konstantin Ballestrem, früherer Novizenmeister in Deutschland, damals gesagt.

Mit dem Schuljahr 2008/09 hatte die katholische Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi mit Genehmigung des Erzbistums, der Bezirksregierung Köln und des Kreisjugendamts Euskirchen die Apostolische Schule eröffnet. Der Schulbetrieb folgte den Lehrplänen für Gymnasien in Nordrhein-Westfalen. Das Lehrangebot begann zunächst mit der 7., später mit der 8. Klasse und endete nach der 13. Klasse. 176 Jugendliche haben die Schule besucht, 49 haben das Externen-Abitur absolviert, von denen 13 ins Noviziat der Legionäre Christi eingetreten sind. Zum Ende des Schuljahres ist ein Dankesfest mit Freunden und Förderern geplant.

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