Erfolg im dritten AnlaufBlankenheim darf touristisches Hinweisschild aufstellen

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Den Entwurf der Grafikerin Anja Keul für das Schild an der A1 zeigt Bürgermeisterin Jennifer Meuren.

Den Entwurf der Grafikerin Anja Keul für das Schild an der A1 zeigt Bürgermeisterin Jennifer Meuren.

Blankenheim – Die Zusage kam per E-Mail von der Bezirksregierung: Die Gemeinde Blankenheim darf ein touristisches Hinweisschild am Ende der A1 aufstellen lassen. Geworben wird für den historischen Ortskern.

Es wäre das achte dieser braunen Hinweisschilderschilder im Kreisgebiet. Geworben wird bisher entlang der A1 für die Römerthermen Zülpich, das Industriemuseum Kuchenheim, das Freilichtmuseum Kommern, den Nationalpark Eifel, Bad Münstereifel und Kloster Steinfeld. Dazu kommt eine Hinweistafel an der B51 kurz vor der Abfahrt Stadtkyll/Kronenburg für den Burgort. Und eben an der A1 voraussichtlich 2022 für Blankenheim.

Lange gewartet

„Wir warten die offizielle Genehmigung noch ab, dann bringen wir das Thema in den Haupt- und Finanzausschuss“, so Bürgermeisterin Jennifer Meuren nach dem Erhalt der E-Mail aus Köln. Danach will die Gemeinde zusammen mit der Autobahn GmbH den endgültigen Standort festlegen. Was auf der Tafel zu sehen sein wird, steht im Großen und Ganzen fest: Der historische Ortskern mit Burg, Kirche und Giebelhaus. „Im Detail sind wir noch offen“, so Meuren, sie könne sich einen stilisierten Wasserlauf als Hinweis auf die Ahrquelle vorstellen. Ein weiteres Detail wäre etwa ein Geist als Hinweis auf den traditionellen Geisterzug. „Es darf aber nicht zu kleinteilig werden“, so Meuren.

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Der Hinweis hat noch einen anderen Grund: Seit 2019 ist Blankenheim Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft historischer Stadt und Ortskerne NRW und hat sich verpflichtet, das unter Denkmalschutz stehende Erbe zu erhalten und zu pflegen. Der politische Wille, das historische Erbe zwischen der Kapelle auf Hülchrath und Weieranlage zu schützen, wurde vom Gemeinderat formuliert. Und es wurde eine Gestaltungssatzung für den Ortskern verabschiedet, die unter anderem das Hirtentor von 1512, die Burg- und Schlossanlage seit 1115, Ahrquelle und zahlreiche Fachwerkbauten aus verschiedenen Jahrhunderten umfasst. „Ich vermute, dass auch diese Selbstverpflichtung nun den Zuschlag ausgelöst hat“, so Meuren.

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Zwei Versuche vorher, zuletzt 2014, waren abgelehnt worden. Sechs Jahre später war am 18. Februar 2020 schriftlich der dritte Anlauf unternommen worden, über den die Bezirksregierung – coronabedingt verzögert – erst jetzt entschieden hat. Das von der Dollendorfer Grafikerin Anja Keul entworfene Schild wird in einem Piktogramm mit weißen Konturen auf braunem Grund umgesetzt. In weißer Schrift, einer serifenlosen Linear-Antiqua, kann in maximal zwei Textzeilen das Ziel vorgestellt werden.

In Deutschland gibt es zwei Varianten: Entweder 2,40 mal 3,60 oder 2,80 Meter mal 4,20 Meter groß ist das Verkehrszeichen 386.3, eine „touristische Hinweistafel zur Zielverkehrslenkung“. Es kostet in der für Autobahnen nötigen Reflexionsklasse 3 bei Fachanbietern um die 3500 Euro. Nur die Tafel – Halterungsgestänge, eventuell nötiges Betonfundament und Montage kommen dazu. Wer das Schild will, muss es bezahlen, öffentliche Zuschüsse gibt es dafür nicht.

Meuren hofft nun, dass mit der Erlaubnis zur Aufstellung auf Gemeindegrund am Rand der A1 auch die Gespräche mit dem Landesbetrieb Straßen NRW als zuständige Behörde für die Bundesstraßen erfolgreich sein werden. Was die Gemeinde Dahlem an der B51 in Höhe der Abfahrt nach Kronenburg darf, das wollen die Blankenheimer an passender Stelle der B51 auch für ihren Ahrquellenort.

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