Tour de AhrtalRadfahrer und Skater genossen die autofreie Strecke bei Blankenheim

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Auf dem Bild ist eine Gruppe Radfahrer und Inline-Skater zu sehen, die an der Tour de Ahrtal teilnimmt.

Ob auf dem Fahrrad oder mit Inlinern: Die Tour de Ahrtal begeistert – hier eine Gruppe aus Düsseldorf und Duisburg.

Eine Fahrt im autofreien Ahrtal lockte auch bei der 16. Auflage der Tour de Ahrtal wieder zahlreiche Besucher an. 

Zum 16. Mal fand am Sonntag die Tour de Ahrtal statt – in diesem Jahr zwischen Blankenheim und Ahrbrück an der Mittelahr. Am autofreien Sonntag entlang der 42 Kilometer langen Strecke waren wie in den vergangenen Jahren viele Radfahrer und auch Inlineskater unterwegs.

Um kurz vor 11 Uhr rief Herbert Ehlen seine 25 Aktiven des „Fair Play Camps“, das vom 15. bis 22. Juli in Blankenheim stattfindet. Schnell fanden sich die Zweiradfreunde in ihren leuchtend gelben Trikots zusammen. Wenige Minuten zuvor hatte Bürgermeisterin Jennifer Meuren auf dem nahen Curtius-Schulten-Platz den Startschuss zur Tour gegeben, die wie immer unter dem Motto stand, das sie von ihrem Amtsvorgänger Rolf Hartmann übernommen hat: „Das Schönste am Radfahren sind die Pausen.“

Das Bild zeigt eine Gruppe Radfahrer, die sich zu einer Trainingsfahrt versammelt hat.

Eine Testfahrt machte Herbert Ehlen mit dem „Fair Play“-Team.

Den traditionellen Radfahrersegen spendeten Gemeindereferent Markus Schenk von der GdG Blankenheim-Dahlem und der evangelische Pfarrer Pfarrer Christoph Cäsar. Dann hieß es auch für Ehlen und sein Team: Radfahren ist auf der Strecke. „Wir sehen heute, wie fit wir schon für unser Camp sind“, so Ehlen. Wobei individuelle Fitness ja nicht das alleinige sei: „Man muss auch im Team gut fahren können.“

Die Bürgermeisterin und der Landrat fuhren auch die Tour de Ahrtal

Solcherlei Ehrgeiz hatten Landrat Markus Ramers und Bürgermeisterin Jennifer Meuren nicht. „Ich fahre schon eher sportlich runter bis Ahrbrück, zurück dann gemütlich mit der Familie“, so Ramers auf seinem „Canyon“-Renntourenrad. Der Hersteller aus Koblenz stattet auch Tour-de-France-Profis aus. Meuren ging es verglichen damit auf ihrem E-Bike gemütlich an: „Bis zur Gemeindegrenze, die ja auch Bundeslandgrenze ist, vielleicht noch ein bisschen weiter“, beschrieb sie ihr diesjähriges Tour-de-Ahrtal-Programm.

Das Bild zeigt die Blankenheimer Bürgermeisterin Jennifer Meuren. Sie trägt einen Fahrradhelm und fährt ein E-Bike.

Mit dem E-Bike war Bürgermeisterin Jennifer Meuren auf Tour.

Renate Kirsten aus Tondorf wäre das zu wenig. „Bis Schuld und zurück“, so die sichtlich fitte Ü-70-Jährige auf ihrem Pedelec. Mit dabei waren Tochter Manuela und deren Töchter Annalena und Sofie – es war eine Drei-Generationen-Radfahrrunde. „Ich fahre jeden Sonntag 50 Kilometer“, so Renate Kirsten. Einzig das letzte Teilstück der Rückfahrt, von Blankenheim den Berg rauf Richtung Tondorf, sei doch eine Strapaze. Und los ging’s Richtung Etappenziel Ahrbrück.

Der DRK-Sanitätsdienst versorgte verletzte Fahrradfahrer

Auf dem Weg kamen Kirsten samt Tochter und Enkelinnen wenig später auch bei Angela Tack, Leiterin des 38-köpfigen DRK-Sanitärdienstes Blankenheim an diesem Tag, vorbei. Dies war der erste von drei Helferstützpunkten bis zur Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz. Es war gegen 12.30 Uhr und die Temperaturen stiegen. „Wir hatten jetzt schon die üblichen Fahrradfahrerverletzungen: Insektenstiche, ein Sturz mit Kinnprellung. Der Rettungswagen war auch schon im Einsatz“, so Tack.

Vier Frauen sind auf dem Bild zu sehen: Die Mutter (2.v.l.), ihre Tochter (2.v.r.) und die beiden Enkelinnen, die gemeinsam eine Radtour machen.

Zur Drei-Generationen-Fahrt war Renate Kirsten (2.v.l.) mit Tochter Manuela (2.v.r.) und den Enkelinnen Annalena (l.) und Sofie unterwegs.

Ob sich daraus aber eine Häufung von Unfällen bei der Tour hochrechnen ließe? Tack blieb unsicher, klar aber war für sie: „Viele sind früh unterwegs. Insgesamt scheinen es nicht weniger als vor einem Jahr zu sein.“ Eine Beobachtung, die auch von der Feuerwehr Blankenheim, die einen ersten Kontrollpunkt am Kreisel B258/L115 unterhalb von Ahrhütte eingerichtet hatte.

An 13 Aktionspunkten wurden die Besucher entlang der Strecke versorgt

Diese Fragen beschäftigten die Freundinnen Anne und Anne aus Newel bei Trier eher weniger, als sie in Ahrhütte ihre E-Bikes abstellten und sich auf den kurzen Weg zu den Verpflegungszelten samt Stempelstation am Bürgerhaus machten. „Uns gefällt die Landschaft hier, die netten Menschen an den 13 Aktionspunkten.

Das Bild zeigt zwei Frauen. Eine hält einen Apfel in der Hand, auf dem ein Logo aufgeprägt ist.

Über das Logo der Tour de Ahrtal, das auf einem Apfel aufgeprägt ist, erfreut Anne Mohn (l.) und Anne Petry.

Das Essen und Trinken ist auch gut“, so Anne Mohn. Anne Petry wurde für einen Moment ernst: „Wir lassen auch gerne Geld hier bei den Vereinen. Schon in Ahrhütte waren ja die Hochwasserschäden vor zwei Jahren erheblich.“ Ansonsten aber: „Herrlich, dieses Schnibbelfleisch, das es hier gibt. Das kennen wir bei uns in Newel nicht“, so die Einschätzung der beiden auf ihrer auch kulinarischen Tour de Ahrtal.

Das gute Essen ist bei der Tour ein fester Programmpunkt

Und die 17 Aktiven der Ahrhüttener Musikanten unter der Leitung von Stefan Wassong spielten dazu die nächste zünftige Blasmusik. Das taten sie den ganzen autofreien Sonntag lang, von 10 bis 18 Uhr, nur zweimal von Auftritten von Uwe Reetz mit seinem Kinderprogramm unterbrochen.

„Musik, gute Laune, nette Menschen, Essen und Trinken. Was wollen wir mehr?“ Der Meinung war wenige Kilometer ahrabwärts kurz vor Ahrdorf auch „Christian 6“, wie er sich vorstellte: „Wir haben in unserer Clique mehrere Christians, deshalb die Nummerierung.“ Er gehörte am Sonntag zu einer achtköpfigen Gruppe aus Düsseldorfern, Ratingern und Duisburgern, die je zur Hälfte mit dem Fahrrad und auf Inlinern von Blankenheim Richtung Ahrbrück unterwegs waren.

Für die Rückfahrt gebe es leider in diesem Jahr überraschend keinen Shuttlebus, bedauerte er. Man nutze daher ein Taxi. Kostenpunkt: 100 Euro. Zu Acht noch machbar, sagte er achselzuckend. Und dann rollte die Gruppe weiter Richtung Ahrdorf. Dort erwartete sie am Bürgerhaus wieder eine kleine Ständestadt mit Sponsoren- und Initiativenzelten sowie ein munterer Trubel. Alles wie gehabt. Auch 2024 wollen „Christian 6“ und all die anderen wieder mitten drin sein.

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