Basketball-OberligaTuS Zülpich verliert in Deutz und steigt ab

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Ein Deutzer Spieler (in weißem Trikot) wird von den Zülpichern beim Korbleger gestört.

Eine weitgehend ordentliche Leistung lieferte der TuS Zülpich gegen die favorisierten Deutzer ab. Mit vereinten Kräften stemmten sich die Basketballer dem Abstieg entgegen.

Im letzten Saisonspiel unterliegt der TuS Zülpich dem DTV Köln II und steigt aus der Basketball-Oberliga ab. Bad Münstereifel ist gerettet.

DTV Basketball Köln II – TuS Zülpich 80:60 (16:12, 37:33, 54:49). Das war’s. Over and out. The TuS Zülpich has left the Oberliga. Die Basketballer aus der Römerstadt haben ihr letztes Saisonspiel in Deutz verloren und stehen damit nach dem Bonner SV Roleber als zweiter Absteiger in die Landesliga fest.

Es war ein „Win-or-die“-Spiel, wie Zülpichs Trainer Marcus Görner es im Vorfeld bezeichnet hatte. Und drei Viertel lang hielten seine Jungs auch sehr gut mit. Erst im letzten Viertel, als dem Tabellendritten aus Deutz in einer Phase zu Beginn alles, den Zülpichern aber gar nichts gelang, kam der Knacks. Der Körper wollte nicht mehr, der Kopf erst recht nicht.

Wolter und Jung waren angeschlagen

Das mit dem Körper ist auch einfach zu erklären: Niko Wolter war mit einer Blessur ins Spiel gegangen, Luke Jung saß angeschlagen zunächst draußen. Der Plan von Marcus Görner, ihn erst in der zweiten Spielhälfte zu bringen, wurde durch den permanenten Rückstand schon früh durchkreuzt. Auf der Bank saßen einige sehr junge Spieler. Doch Görner vertraute in diesem für die Nerven anstrengenden Match auf die Routiniers, denen natürlich irgendwann die Puste ausging.

Zülpichs Spieler wussten, was auf dem Spiel steht. Nervosität war ihnen gerade zu Beginn anzumerken. Zwar ging der TuS durch Niko Wolter in Führung, verlor sie aber nach rund dreieinhalb Minuten erstmals. Zülpich agierte vorsichtig, der Spielaufbau erfolgte langsam, zu Beginn des zweiten Viertels war er zu Stand-Basketball verkommen. Mit der Hereinnahme von Luke Jung wurde Zülpich leichtfüßiger, auch wenn man dem Spieler mit der Nummer 11 anmerkte, dass er körperliche Probleme hatte.

Spielglück auf Deutzer Seite

Vorzuwerfen haben sich Görners Mannen nicht viel. Gerade in diesem zweiten Viertel kämpften sie, waren in der Verteidigung griffig, packten zu, gaben keinen Ball verloren. Das war spätestens der Moment, als man merkte: Hier in der Sporthalle am Reitweg geht was für Zülpich. Deutz spielte so, wie man das von einem Favoriten, für den es um nichts mehr geht, erwarten konnte: Zwar nicht mit angezogener Handbremse, aber hundert Prozent gab der Gastgeber nicht. Und dennoch unterschied die beiden Teams eins: Während einige knappe Zülpicher Würfe aus dem Korb raussprangen, gingen die von Deutz rein. Spielglück nennt man das.

Ganz besonders war das zu Beginn des dritten Viertels zu erkennen. Zülpich hatte sich rangekämpft, es stand unentschieden. Gleich dreimal hatte man die Chance, von der Freiwurflinie in Führung zu gehen: Aber nacheinander verfehlten die Würfe von Christoph Gier, Luke Jung und ein paar Spielzüge später von Simon Benentreu ihr Ziel. Erst ein Dreierversuch von Jung nach 4:40 Minuten brachte die Zülpicher Führung zurück.

ErftBaskets wollen trotzdem gewinnen

Dann kam der bereits erwähnte Einbruch im letzten Viertel. Deutz zog, beäugt von einigen Mitkonkurrenten um den Abstieg aus Frechen, Königsdorf und Bad Münstereifel, auf und davon. Diese drei Mannschaften sind gerettet. Die Partie der ErftBaskets am Samstagabend bei Südwest Köln ist durch die Zülpicher Niederlage bedeutungslos. „Wir wollen trotzdem gewinnen“, sagte ErftBaskets-Manager Frank Beier.

„Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht wider“, sagte ein geknickter Marcus Görner. Ihm war schon im Vorfeld klar, dass es schwer werden würde, besonders in Deutz. Denn das Heimteam konnte personell aus dem Vollen schöpfen.

Ein Beinbruch ist der Abstieg in die Landesliga nicht. Gerade in der Rückrunde hat Zülpich gezeigt, dass sie in der Oberliga richtig sind. Aber die Findungsphase in der Hinrunde hat zu lange gedauert. „Normalerweise steigt man mit sieben Siegen nicht ab“, so Görner. Oberstes Ziel sei nun, die Mannschaft zusammenzuhalten. Görner: „Wir fallen nicht auseinander.“

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