Neuer StandortAuch e-regio zieht es ins Kaller Gewerbegebiet

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Zu sehen sind auf der Luftaufnahme der von Bäumen verdeckte Heidehof und die Freifläche daneben. Das Gelände wird von einer Straße begrenzt.

Auf der freien Fläche im Vordergrund rechts neben der Straße soll das neue Betriebsgelände von e-regio entstehen.

Im Kaller Gewerbegebiet III wird der Energieversorger e-regio neu bauen und dafür seinen Standort im Ortskern aufgeben.

Der Energieversorger e-regio hat ein Grundstück im Kaller Gewerbegebiet III gekauft und will dort einen neuen Betriebsstandort errichten. Auf der nach Unternehmensangaben gut 1,4 Hektar großen Fläche zwischen dem Heidehof nahe der L 206 und Scheven sollen neue Betriebsgebäude und Lager entstehen. Der Baubeginn ist für 2025 geplant.

Die e-regio hat an ihren Standorten in Kuchenheim und Kall aktuell rund 450 Mitarbeiter, die im Kreis Euskirchen, im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis sowie den Kommunen Vettweiß und Heimbach rund 70.000 Kunden mit Energie und Wasser versorgen.

Standort in Kall wurde bei der Flutkatastrophe schwer beschädigt

Die bisherige Kaller Niederlassung an der Hindenburgstraße war bei der Hochwasserkatastrophe 2021 stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Bereits Anfang August dieses Jahres hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass der Standort künftig nicht weiter genutzt werden soll. Fast zeitgleich war in der Ortsmitte von Kall gegenüber des Bahnhofs ein neues Kundencenter eröffnet worden.

Abgebildet ist das alte e-regio-Hauptgebäude des Standorts in der Hindenburgstraße.

Der alte Standort an der Hindenburgstraße soll bis zum Umzug ins Gewerbegebiet weiter genutzt werden.

Bis zum Umzug soll das 0,9 Hektar große Areal an der Hindenburgstraße laut Unternehmen weiter genutzt werden. Die Gebäude stehen nicht unter Denkmalschutz. Wie der Komplex, der sich im Eigentum von e-regio befindet, nach dem Umzug genutzt wird, ist aktuell noch unklar. „Dafür arbeiten die Gemeinde, potenzielle Interessenten und e-regio ebenfalls an einer nachhaltigen Lösung“, teilt das Unternehmen mit.

Insbesondere werden das wachsende Stromnetzgeschäft sowie die Wind- und Solarparkgesellschaften des Unternehmens vom Standort Kall aus betreut. „Das Grundstück ist für unser Vorhaben bestens geeignet. Im Gegensatz zur Hindenburgstraße befinden wir uns außerhalb des potenziellen Überflutungsgebietes und stellen so zu jeder Zeit unsere Einsatzbereitschaft für die Stromversorgung sicher“, betont Markus Böhm, Geschäftsführer der e-regio. Darüber hinaus gebe es auf dem Areal viel Platz für Gebäude, Lager und Fuhrpark sowie eine gute Verkehrsanbindung.

Unternehmen setzt in Kall auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz

Zwei Jahre nach dem Baubeginn 2025 soll der neue Standort bezugsfertig sein. Laut Geschäftsführer Stefan Dott stehe bei dem Projekt „im Sinne der Unternehmensstrategie vor allem die Nachhaltigkeit und die Energieeffizienz“ im Fokus. „Die Anforderungen der hybriden Arbeitswelt spielen für uns eine große Rolle, denn wir wollen einen attraktiven Arbeitsort für die Mitarbeitenden schaffen“, erklärt Dott. Aufträge sollen so weit wie möglich an regionale Firmen vergeben werden.

Bürgermeister Hermann-Josef Esser freut sich über das klare Bekenntnis zum Standort Kall: „Durch den Neubau werden die Arbeitsplätze hier vor Ort erhalten und die Präsenz von e-regio in der Mitte des Versorgungsgebietes gestärkt. Der neue Standort im Gewerbegebiet III gewährleistet die Versorgungssicherheit auch im Katastrophenfall.“

Manch einer mag verwundert sein, dass Unternehmen wie e-regio oder die VR-Bank Nordeifel Neubauprojekte im Kaller Gewerbegebiet III planen, obwohl schon bei der Vorstellung der Erweiterung im Juli 2020 nach Angaben der Gemeinde fast alle Grundstücke verkauft waren.

Markus Auel, der Allgemeine Vertreter von Bürgermeister Esser, kann das erklären: „Wir veräußern die Flächen mit einer Bauverpflichtung. Wenn Investoren dann ihre Pläne ändern und nicht bauen, kann die Gemeinde die Grundstücke zum selben Preis zurückfordern oder sie werden an andere Interessenten verkauft.“ So sei die VR-Bank an ihre Fläche gekommen. Anders sehe es bei dem Neubau von e-regio aus. Der werde auf einer Privatfläche errichtet, die nicht von der Gemeinde vermarktet worden sei.

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