BauernprotesteEuskirchener Polizei zieht ein positives Fazit – nur ganz wenige Ausreißer

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt einen Landwirt, der auf einem alten Traktor sitzt und mit einem Polizisten spricht.

Die Bilanz der Euskirchener Polizei fällt positiv aus. In diesem Fall fragt ein Landwirt einen Beamten nach dem Weg.

800 Teilnehmer beteiligten sich an den Protesten im Kreis Euskirchen. Die Organisatoren distanzierten sich von Galgen-Ampel und Mist.

Die Euskirchener Polizei zieht ein positives Fazit der Bauernproteste im Kreis Euskirchen. Nach Angaben von Franz Küpper, Pressesprecher der Euskirchener Polizei, beteiligten sich im gesamten Kreisgebiet etwa 780 Teilnehmer an den Versammlungen. „Insgesamt verliefen die Versammlungen aus polizeilicher Sicht diszipliniert und organisiert“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Lediglich in Blankenheim wurde Küpper zufolge ein Versammlungsteilnehmer vom Versammlungsleiter ausgeschlossen, weil er polizeiliche Weisungen ignoriert hatte. „Das war keiner von uns. Keine Ahnung, wo der her kam“, sagte Dieter Michels, Organisator der Protestfahrt im Bereich Blankenheim. „Es hat all unsere Erwartungen übertroffen. Es war mega“, so der Eifeler Landwirt. Es sei aber auch viel Arbeit gewesen.

„Ein großes Lob an die Polizei. Sie haben auch mal ein Auge zugedrückt. Da kann man nur den Hut ziehen“, so Michels: „Ich denke aber auch, dass wir uns als Landwirte gut präsentiert haben. Ich würde es jederzeit wieder organisieren.“

Von Aktionen, wie sie Kollegen in Heimerzheim durchführten, distanzieren sich die Organisatoren Thomas Gräf und Michels. „Das geht gar nicht. Wir wollten friedlich demonstrieren. Und das haben wir getan“, sagte Michels im Gespräch mit dieser Zeitung. In den frühen Morgenstunden hatten Landwirte an der Auffahrt zur A61 bei Heimerzheim Mist abgekippt und so die Zufahrt blockiert.

Bei Mitorganisator Helmut Dahmen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, sorgten Traktoren, an denen die Ampel am Galgen hing, für Unverständnis. Noch während der Kundgebung am Euskirchener Keltenring distanzierte sich der Bauern-Chef von solchen Bildern. Andere Teilnehmer sahen das anders: Sie spendeten auch diesen Traktoren und ihren Fahrern Applaus für ihre Aufbauten.

Laut Christina Specht, Pressesprecherin der Euskirchener Polizei, nahmen an der Abschlusskundgebung in Euskirchen am Keltenring etwa 400 Menschen teil. Die Bedingungen der Polizei, dass der Keltenring befahrbar bleiben müsse, wurde eingehalten – von kleineren Verzögerungen abgesehen.

Das Bild zeigt einige Traktoren am Keltenring in Euskirchen. Die Polizei hat die Kreuzung mit drei Fahrzeugen abgesperrt.

Knapp 1000 Fahrzeuge waren bei den Protesten der Landwirte im Kreis Euskirchen unterwegs. In Euskirchen fand am Keltenring die große Abschlusskundgebung statt.

Bei einer Versammlung auf der B51 war laut Polizei ein nicht vereinbartes Verlangsamen zweier Versammlungsteilnehmer des Aufzuges Grund eines größeren Rückstaus, der sich bis auf die A1 auswirkte. Zudem kam der Verkehr zum Erliegen, weil sich ein Lkw festgefahren hatte – er war mit Sommerreifen unterwegs. Als der Verkehr sich zu stark staute, wurde er an der Anschlussstelle Nettersheim (in Fahrtrichtung Blankenheim) abgeleitet.

Und Michels? Der machte sich nach eigenen Angaben mit etwa 40 Kollegen nach der Kundgebung in Euskirchen auf den Weg nach Kall. Das Ziel: ein Schnellrestaurant im Gewerbegebiet. „Auf dem Weg dahin ist uns wieder eine Sympathiewelle entgegen geschwappt. Die Menschen haben verstanden, warum wir auf die Straße gehen – nämlich auch für sie“, so Michels.

KStA abonnieren