Attraktion im Seepark500 Oldtimer gab es in Zülpich zu bestaunen

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Das im Look der 50er Jahre gekleidete Paar posiert vor einem Straßenkreuzer.

Rina Bambina und Sascha Kommer trugen auch mit ihrer 1950er-Jahre-Mode zum Ambiente der Oldtimer-Ausstellung bei.

Die „Garden Classics“ am Zülpicher See werden immer beliebter. Rund 500 Oldtimer waren diesmal in die Römerstadt gekommen.

Es sei immer ein besonderes Erlebnis, durch die Themengärten zu schlendern und sich für den eigenen Garten mit neuen Ideen inspirieren zu lassen, schwärmte Seeparkbesucher Benjamin Thelen: „Wenn zeitgleich auch noch meine zweite Leidenschaft für Oldtimer-Fahrzeuge angesprochen wird, könnte ich kaum glücklicher sein.“

Mit den „Garden Classics“ am Zülpicher Seepark sollte dieser Wunsch am Sonntag bereits zum siebten Mal in Erfüllung gehen. Ein Anmelderekord von 500 Oldtimern sorgte bereits im Vorfeld für Begeisterung bei Organisator Tom Karbaum. „Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Zahlen fast verdreifacht. Ein gutes Zeichen dafür, dass wir in der Szene inzwischen auch sehr gut vernetzt sind.“

Der als Highway-Patrol lackierte und beklebte Ford Mustang.

Ein Ford Mustang war als Nachbildung eines US-amerikanischen Polizeiautos hergerichtet.

Allein von dem amerikanisch inspirierten Oldtimer-Verein „Cruisin Cologne“ waren am Sonntag fast 200 Fahrzeuge in der Römerstadt zu Gast. „Das ganze Ambiente hier vor Ort, der Blick auf den See und die tolle Stimmung der Besucher machen dieses Treffen zu etwas ganz Besonderem“, schwärmte der Vorsitzende Werner Neff.

Beinahe 100 Jahre hatten die ältesten Vertreter der Oldtimer im Seepark auf dem Buckel. Von dem Leichtfahrzeug der bayrischen Motorenwerke „Isetta“ mit gerade einmal 13 Pferdestärken bis zum Rennboliden mit mehr als 500 PS boten die von ihren Besitzern leidenschaftlich gepflegten Fahrzeuge ein abwechslungsreiches Bild.

Ein Paar schaut in den Motorraum eines alten Feuerwehrautos.

Der Feuerwehr-Oldtimer wurde viel bestaunt.

„Seit meiner Kindheit habe ich davon geträumt, mir einmal so ein tolles Auto kaufen zu können, doch das Geld war bislang immer zu knapp für dieses Hobby“, berichte Jürgen Frechen, der mit einem 549 PS-starken Dodge Polara nach Zülpich angereist war. „Vor sieben Jahren habe ich mir diesen Traum dann endlich erfüllt, heute fahre ich Viertelmeilenrennen und genieße einfach die großartige Community hinter diesem Hobby.“ Insgesamt habe er in dieser Zeit rund 50 000 Euro in sein vierrädriges Schmuckstück gesteckt.

„Das ist natürlich kein Alltagsauto, mit dem ich kurz mal zum Supermarkt fahren kann, aber vier bis fünf Monate im Jahr nutze ich es, um zu den Rennen oder Treffen wie heute hier an diesem schönen See zu fahren.“ Erstmals in der Geschichte der Garden Classics hatten Tom Karbaum und sein Team am Sonntag auch ein zum Thema passendes Bühnenprogramm auf die Beine gestellt.

Mode und Musik aus den 50ern sorgten für gute Stimmung

„Die Fahrzeuge, die Mode und auch die Musik der 1950er Jahre gehören in der Szene einfach zusammen. Darum haben wir heute vier Bands, die mit stimmungsvoller Rockmusik unsere Besucher unterhalten und noch mehr zum Ambiente dieser kleinen Zeitreise beitragen“, so Karbaum.

Zu den Musikern zählte auch Andreas Böhlen von den „Hot Rod Devils“: „Viel haben wir leider noch nicht vom Park und den Oldtimern sehen können, aber der erste Eindruck ist schon wirklich großartig. Das ist ein echtes Highlight für uns.“ Damit Musiker und Zuschauer überhaupt in den Genuss dieses Highlights kommen konnten, waren die Organisatoren bis Mitternacht des Vortages mit Umbauarbeiten beschäftigt, wie Tom Karbaum berichtete.

Das ist natürlich nur eine Nachbildung, aber die Polizei war tatsächlich lange mit dem Typ Ford Mustang im Einsatz.
Mike Stroosnyder

„Der starke Wind hat uns einiges Kopfzerbrechen bereitet. Wir haben uns aufgrund der Wetterwarnung dann dazu entschieden, nicht die Seeparkbühne zu nutzen, sondern vor das Seehaus auszuweichen, wo der Wind nicht ganz so stark ist.“ Einen besonderen Hingucker boten am Sonntag auch Elke und Mike Stroosnyder, die mit einem Nachbau eines amerikanischen Polizeiwagens viele Blicke auf sich zogen.

„Das ist natürlich nur eine Nachbildung, aber die Polizei war tatsächlich lange mit dem Typ Ford Mustang im Einsatz“, berichtete der stolze Besitzer. „Dieser Tag ist einfach rundum toll. In einem solchen Ambiente mitten im Grünen zu sitzen, das schöne Wetter zu genießen und mit den Leuten zu reden, die sich genau wie wir für die Oldtimer interessieren, fühlt sich fast wie Urlaub an.“ Ein Urlaub, den manche Parkbesucher sogar über das ganze Wochenende ausdehnen wollten.

„Wir sind schon seit Freitagabend hier und haben die Nächte in unserem ebenfalls den 1950er Jahren nachempfundenen Campingwagen verbracht“, berichtete Jörg Eggebrecht. „Es fühlt sich ein wenig so an wie nachts im Museum, wenn es dunkel wird und keine Besucher mehr im Park sind. Ein ganz tolles Event, wir werden sicher im nächsten Jahr wiederkommen.“

Angesichts der enorm gestiegenen Besucherzahl kann sich Tom Karbaum sogar vorstellen, die „Garden Classics“ zweimal im Jahr stattfinden zu lassen, um dem Wunsch der begeisterten Oldtimerfreunde nach derartigen Veranstaltungen nachzukommen. 

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