Von Prinzessinnen, Drachen und Magie23. Vorlesewettbewerb der Burscheider Grundschulen kürt seine Sieger

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Ein Raum ist gefüllt mit Stühlen, auf denen Kinder und Erwachsene sitzen.

Die letzte Runde des Vorlesewettbewerbs wurde in den Räumen der Stadtbüchrei ausgetragen.

Das erste Mal seit dem Beginn der Pandemie sind Schüler wieder im Vorlesen gegeneinander angetreten.

Etwa 20 Kinder und zehn Erwachsene haben sich am Mittwochvormittag, 8. Mai, in der Burscheider Stadtbücherei versammelt. Vor ihnen sitzt an einem Tisch ein junges Mädchen. Es liest aus einem Buch vor. Erst stockt ihre Stimme mehrfach vor Aufregung, dann fährt sie immer flüssiger über die Sätze. Im Raum ist sonst kein Geräusch zu hören.

Mia Hülser heißt das Mädchen. Die Zehnjährige ist Teilnehmerin der letzten Runde des städtischen Vorlesewettbewerbs der Burscheider Grundschulen. Es ist die 23. Ausgabe und die erste seit 2019. Die Pandemie hatte in den vergangenen Jahren auch diese Veranstaltung verhindert.

Kinder der Burscheider Grundschulen treten gegeneinander an

In diesem Jahr können sich die Viertklässler der Montanusschule und der Grundschule Dierath nun erneut messen. Dem Termin in der Stadtbücherei waren dabei Auswahlrunden in den Schulen vorangegangen: „Wir hatten erst einen Wettbewerb in der Klasse und dann in der Schule“, berichtet Mia. Die drei besten Teilnehmer jeder Schule wurden schließlich für die „Endrunde“ aufgestellt.

Hier treten sie in zwei Kategorien gegeneinander an. Zuerst müssen die sechs Kinder nacheinander aus einem ihnen unbekannten Buch vorlesen: „Das heißt Sophies schlimme Briefe und darin geht es um Sophie, die Briefe an ihre Oma im Krankenhaus schreibt“, sagt Mia. „Ich war sehr aufgeregt.“ Auch den anderen Teilnehmern ist die Anspannung anzumerken.

In der zweiten Runde wird es dann leichter. Hier dürfen die Kinder aus den Büchern vorlesen, die sie selbst ausgewählt und geübt hatten. Das Themenspektrum ist breit. Jeweils für drei Minuten holen die Vorlesenden das Publikum aus Mitschülern, Eltern und Jury in ferne Welten, zu Drachen, Prinzessinnen und Magie – bis zum Ringen der Stoppuhr.

Jury kürt den Sieger des Vorlesewettbewerbs

Nachdem alle Kinder zweimal gelesen haben, ist die aus Lehrern und Bücherei-Beschäftigten bestehende Jury an der Reihe.  Sie berät sich mehr als eine Viertelstunde, bis sie endlich ein Ergebnis verkündet: „Wir haben heiß diskutiert. Ihr wart alle sehr gut, deshalb mussten wir uns sehr bemühen, um gerecht zu sein.“ Schließlich zeichnen sie drei Kinder, Mia Hülser, Maglie Bennemann und Leo Nadrowski, mit dem dritten Platz aus. Leni Kalus wird Zweite. Franziska Grundler und Filip Zak kommen auf den ersten Platz. Zusammen mit ihrer Urkunde dürfen sich alle Sieger ein Buch aussuchen.

„Ich freue mich sehr“, sagt die zehnjährige Franziska. Ihren Text aus Runde 2 hat sie in den Wochen zuvor immer wieder zu Hause geübt. Da war es dann auch nicht so schlimm, dass sie mit ihrer Leistung in Runde 1 nicht ganz zufrieden war: „Ich war richtig aufgeregt.“

Auch die Wettbewerbsleiterin und Büchereimitarbeiterin Carla Siebert, sowie die anwesenden Eltern sind zufrieden. „Es war super schön“, sagt Kathrin Kalus. „Ich habe allen Kindern den Daumen gedrückt“. Mit ihrer Tochter Leni habe sie im Vorfeld nicht geübt: „Leni hat sich selbst dazu entschieden hier teilzunehmen und selbst dafür geübt, indem sie ihre Buchstelle immer wieder vorgelesen hat.“

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