Vorwürfe der KreistagsmehrheitKnatsch nach SPD-Kritik an Oberbergs Kreishaus-Erweiterung

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Luftbild der Gummersbacher Innenstadt mit Kreishaus

Um die Erweiterung des Kreishauses in Gummersbach dreht sich die aktuelle Diskussion.

Per Presseerklärung üben CDU, FDP und UWG scharfe Kritik an Dr. Sven Lichtmann, Vorsitzender der SPD-Fraktion im oberbergischen Kreistag. 

Mit einer gemeinsamen Pressemitteilung haben die oberbergischen Kreistagsfraktionen von CDU, FDP/FWO/DU und UWG auf Aussagen von Dr. Sven Lichtmann, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, auf dem Parteitag der Sozialdemokraten am vergangenen Wochenende in Gummersbach reagiert. Lichtmann hatte bei der Zusammenkunft die Kreisverwaltung kritisiert und betont, inzwischen kalkuliere man dort mit Kosten von 200 Millionen Euro für die Erweiterung des Kreishauses. Obwohl der Bau überdimensioniert sei, halte der Kreis an seinen Plänen fest.

Erst 2024 soll es laut Oberbergischem Kreis eine Kostenschätzung geben

In ihrer Mitteilung betonen die drei Fraktionen nun, dass Kreis-Baudezernent Felix Ammann in dieser Woche im Bauausschuss des Kreistags klargestellt habe, dass diese Zahl aus der Luft gegriffen sei. Ammann habe erklärt, dass noch Planungsfragen zu klären seien, erst 2024 werde es dann eine Kostenschätzung geben. „Die SPD wäre gut beraten gewesen, vor einer solchen Erklärung auf dem Parteitag, sich vorher bei der Kreisverwaltung zu informieren“, kritisieren die Fraktionschefs Michael Stefer (CDU), Reinhold Müller (FDP/FWO/DU) und Klaus Solbach (UWG). Auch wenn die Sozialdemokraten grundsätzlich gegen die Erweiterung des Kreishauses seien, sollten sie bei den Fakten bleiben.

Ich gehe davon aus, dass der Kämmerer unserer Kreisstadt gut unterrichtete Kanäle zur Kreisverwaltung unterhält.
Dr. Sven Lichtmann zum Vorwurf, sich nicht ausreichend informiert zu haben

Lichtmann wiederum hält dagegen, die 200 Millionen Euro seien ja keine Erfindung der SPD. Genannt worden sei die Schätzung vielmehr von Gummersbachs Kämmerer Raoul Halding-Hoppenheit bei der Vorstellung des Gummersbacher Haushaltsplans für 2024 Ende Oktober. „Zahlen aus dem Kreishaus“ Zudem sei Halding-Hoppenheit CDU-Mann. „Und ich gehe davon aus, dass der Kämmerer unserer Kreisstadt gut unterrichtete Kanäle zur Kreisverwaltung unterhält“, so der SPD-Fraktionschef im Gespräch mit dieser Zeitung. Die SPD Oberberg sei aus seiner Sicht jedenfalls der falsche Ansprechpartner für die geäußerte Kritik der drei Fraktionen.

Der Gummersbacher Kämmerer sagt auf Nachfrage dieser Zeitung, dass die Zahlen, die er genannt habe, aus dem Kreishaus stammten. Die Quelle seiner Informationen will er nicht benennen. 

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