AusstellungKunstforum Gummersbach veranstaltet seine Kunstbörse erneut in der Marktstraße

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Ein Mann steht vor einer Wand mit vielen in Reihen angeordneten kleinformatigen Zeichnungen.

Aus seinem großen Fundus an kleinen Zeichnungen hat Christof Knapp für die Ausstellung ein eigenes Arrangement zusammengestellt.

Sechs Künstlerinnen und Künstler sind diesmal eingeladen und geben im Gespräch überraschende Einblicke in ihre Arbeiten und deren Entstehung. 

Jede Nische erzählt eine eigene Geschichte. Manchmal ist es nur eine Episode, manchmal ein ganzer Lebenslauf. Das Kunstforum Gummersbach veranstaltet ab heute wieder seine traditionelle Kunstbörse. Künstler aus der Region zeigen kleinformatige Werke, die man bei Gefallen auch gleich in die Einkaufstasche stecken kann.   Ort der Minimesse ist erneut der „Kunstraum Markt 1“ in der Gummersbacher Altstadt am Rande der Fußgängerzone.

Im vergangenen Jahr hatte die Börse dort Premiere, weil das Kreishaus noch wegen der Corona-Pandemie nicht zur Verfügung stand. Der Forumsvorsitzenden Silke Knapp-Trauzettel hat die Atmosphäre aber so gut gefallen, dass sie nun wieder in die Galerie an der Marktstraße einlädt. Sechs oberbergische Künstlerinnen und Künstler stellen dort aus und, das gehört zum Konzept, stehen für ein Gespräch zur Verfügung: Hashem Alshater, Angela Gambke, Kira Hanusch, Christof Knapp, Peter Leidig und Rike Stausberg.

Die unbekannte Seite von Kira Hanusch aus Lindlar

Kira Hanusch freut sich auf die Gelegenheit, mit den Besuchern über die „Schubladenkunst“ zu plaudern, die sie mitgebracht hat. Die expressiven Figurenstudien sind so ganz anders als die Stahlskulpturen, die von der Lindlarer Künstlerin jüngst in Nümbrecht zu sehen gewesen sind. Kein Wunder, Hanuschs Malereien entstanden vor mehr als 30 Jahren in Berlin. Gleich nebenan zeigt die Gummersbacherin Angela Gambke dagegen eine malerische Versuchsreihe, zu der sie erst in diesem Sommer von einem Foto aus dem Garten einer Freundin inspiriert wurde, wie sie bereitwillig ausführt. „Ich finde es schön, wenn man diese Vorgeschichte erzählen kann.“

Hashem Alshater kann ebenfalls von einer künstlerischen Entwicklung berichten. „Als ich vor acht Jahren aus Syrien hierherkam, hatte die Landschaft mit ihrer Natur eine starke Wirkung auf mich und ich musste sie malen.“ Doch bald entwickelte er ein Interesse an abstrakten Strukturen, denen er auch in den neueren Gemälden und Fotos nachforscht. Christof Knapp zeigt unter anderem neue Grafitzeichnungen, die durch die wuchernde Überarbeitung älterer Skizzen entstanden sind.

Peter Leidig gibt einen Überblick mit Kleinformaten aus vier Jahrzehnten. Die neuesten Bilder sind feingliederige Acylstiftzeichnungen. Rike Stausberg sucht nach immer neuen Formaten für ihre unverwechselbare Miniaturkosmologie. Eine originelle Variante sind die wasserfest laminierten „Badezimmerbilder“ in Kachelgröße, mit denen man das heimische Bad zum Kunsterfahrungsraum aufwerten kann. Für alle Werke gilt somit, dass sie in einer ästhetischen Entwicklungslinie stehen, die ganz wesentlich zu deren individuellen Charakter gehört, aber auf dem ersten Blick nicht ins Auge fallen mag. Eine Unterhaltung mit der Künstlerin oder dem Künstler, wie sie die Kunstbörse an vier Wochenendtagen bietet, kann die Augen öffnen.


Kunstbörse Gummersbach

Die Kunstbörse im Gummersbacher „Kunstraum Markt 1“, Marktstraße 1, kann an diesem und dem kommenden Samstag und Sonntag, jeweils von 11 bis 17 Uhr, besucht werden. Am Sonntag, 26. November, gibt der Düsseldorfer Perkussionist Harry Meschke im Ausstellungsraum zum Abschluss ein Konzert. Am Donnerstag, 23. November, 19 Uhr, liest der Hoffnungsthaler Autor Andreas Storm unter dem Titel „Krimi trifft Kunst“ aus seinem Buch „Die Akte Madrid“.

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