Regelmäßige KontrollenVorfreude auf die Badesaison in Gummersbach

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt einen Mann, der aus einer Talsperre eine Wasserprobe entnimmt.

Am Naturfreibad in Bruch entnimmt Christian Timm vom Kreisgesundheitsamt eine Wasserprobe.

Noch ist das Naturbad in Gummersbach-Bruch geschlossen. Doch ab sofort wird hier und an anderen Talsperren in Oberberg die Wasserqualität wieder kontrolliert.

Exakt 14,7 Grad Wassertemperatur zeigt das Thermometer an, das Christian Timm am Naturfreibad in Bruch am Donnerstagmorgen ins Wasser hält. Zum Schwimmen ist es Anfang Mai also noch ein bisschen zu kalt. Timm und seine Kollegen vom Kreisgesundheitsamt werden ab jetzt regelmäßig, alle vier Wochen, vor Ort sein. Dabei geht es ihnen allerdings weniger um die Temperatur, sondern vor allem um Qualität des Badegewässers.

Das Naturbad an der Vorsperre der Aggertalsperre ist eine von 13 offiziellen Badestellen an vier Talsperren in Oberberg – der Aggertalsperre, der Bever, der Lingese und der Bever. Auch an der Wuppertalsperre darf man schwimmen, aber die einzige offizielle Badestelle dort liegt auf dem Gebiet der Stadt Remscheid.

Unsere Badegewässer haben immer wieder eine ganz ausgezeichnete Qualität
Kaija Elvermann, Leiterin des Kreisgesundheitsamtes

Gemessen wird in erster Linie die Belastung der Badegewässer mit Kolibakterien und Enterokokken, die zusammen mit Fäkalien ins Wassergelangen können. Kaija Elvermann ist Leiterin des Kreisgesundheitsamts. „Unsere Badegewässer haben immer wieder eine ganz ausgezeichnete Qualität“, betont sie. Was auch daran liegt, dass die Agger, die im nahen Meinerzhagen entspringt, für einen steten Zufluss von Frischwasser sorgt.

Dennoch seien regelmäßige Kontrollen wichtig. Denn die Talsperren seien nun einmal Naturgewässer. Die Sommer werden immer wärmer, und das kann das Wachstum von Blaualgen und anderen Mikroorganismen begünstigen. Zuletzt wurde im August 2023 aufgrund eines Blaualgen-Verdachts an der Lingese ein Badeverbot verhängt. Die aktuellen Ergebnisse seiner Messungen veröffentlicht der Kreis online, Badegäste können sich aber auch vor Ort informieren.

Messergebnisse werden fortlaufend veröffentlicht

Elvermann rät dazu, ein paar einfache Regeln zu beachten. Vor dem Sprung ins Wasser sollte man sich abkühlen. Im Naturfreibad Bruch stehen sogar Duschen bereit, wo man sich auch nach dem Schwimmen abduschen kann, um so Keime von der Haut zu entfernen. Außerdem rät der Kreis davon ab, an nicht-offiziellen Badestellen schwimmen zu gehen.

Die Aggertalsperre gehört dem Aggerverband, er verpachtet das Naturfreibad aber an die Stadt Gummersbach. Bruch ist eines von drei Schwimmbädern der Stadt, neben dem Gumbala und dem Hallenbad Derschlag. Im Sommer gehen die Besucherzahl in den Hallenbädern erfahrungsgemäß etwas zurück, dann könne man Teile des Personals vor dort abziehen und in Bruch einsetzen, erklärt Harald Kawczyk, Betriebsleiter der Stadtwerke Gummersbach.

Radfahrer haben freien Eintritt

Die Kooperation zwischen dem Wasserwirtschaftsverband und der Stadt Gummersbach sei für beide Seiten eine Win-win-Situation, betont Uwe Moshage, Vorstand des Aggerverbandes. Das gilt auch bei der Analyse der Wasserproben. Denn im Gegensatz zum Kreis verfügt der Aggerverband über ein eigenes, zertifiziertes Labor. Das Naturfreibad Bruch kostet Eintritt: Erwachsene zahlen 3,50 Euro, Kinder 2 Euro. Dafür gibt es Duschen, Sanitäranlagen und einen Kiosk – ein Komfort, der an Talsperren sonst nicht üblich ist. Tickets sind auch online im Vorverkauf erhältlich.

Wer mit dem Fahrrad anreist, hat freien Eintritt. Weil teure E-Bikes immer beliebter werden, hat die Stadt Gummersbach neben dem Kiosk neue Fahrradständer mit Ladestation aufgestellt. Badewillige müssen sich allerdings noch ein wenig gedulden. Voraussichtlich Mitte Juni – je nach Wetterlage in den kommenden Wochen – soll das Naturfreibad Bruch eröffnen. www.obk.de/badegewaesser

KStA abonnieren