Interkommunale ZusammenarbeitReichshofs Politik sagt Ja zum Schulterschluss mit Morsbach

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Spielzeug liegt in einer Kindertagesstätte auf dem Boden.

Die Gemeinde Reichshof soll künftig Elternbeiträge zum Beispiel für Kitas in Morsbach mit erheben.

Die oberbergischen Südkreisgemeinden Reichshof und Morsbach intensiven ihre interkommunale Zusammenarbeit konkret auf drei Gebieten.

Am Montag wird der Rat der Gemeinde Reichshof die Verwaltung damit beauftragen, die interkommunale Zusammenarbeit mit der Nachbarkommune Morsbach auf den Weg zu bringen und die entsprechenden öffentlich-rechtlichen Vereinbarungen abzuschließen. Das jedenfalls hat der Haupt- und Finanzausschuss einstimmig empfohlen.

Die beiden Südkreis-Kommunen wollen in vier Bereichen zusammenarbeiten. Konkret geht es nun zunächst um drei davon, nämlich um die Aufgabenbereiche Gemeinsame Zahlungsabwicklung/ Vollstreckung, Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten und die Erhebung von Elternbeiträgen. Die entsprechenden Bereiche sind dann nur einem der beiden Rathäuser zugeordnet, firmieren also entweder in Reichshof oder in Morsbach, arbeiten aber für beide Kommunen.

Interkommunale Zusammenarbeit ist schon lange geplant

An einer Zusammenarbeit schrauben die Kommunen schon lange. Schon vor vier Jahren hatte der Reichshofer Haupt- und Finanzausschuss die Verwaltung damit beauftragt, analysieren zu lassen, auf welchen Gebieten Kooperationen sinnvoll sein könnten. Ein Fachbüro wurde eingeschaltet, um auszuloten, welche Bereiche für eine interkommunale Zusammenarbeit prädestiniert sind. Die Kosten für die externen Experten wurden zu 90 Prozent gefördert, einen entsprechenden gemeinsamen Antrag der Verwaltungen in Morsbach und Reichshof bewilligte die Bezirksregierung Köln.

„Es ist ein zukunftsorientiertes Thema“, sagte Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies, „es hat schon viel Arbeit gemacht, vor allem für Kämmerer Gerd Dresbach. Aber wir haben gute Ergebnisse, die wir heute vorstellen können.“

Es ist ein zukunftsorientiertes Thema.
Rüdiger Gennies, Bürgermeister Reichshof

Insbesondere vor dem Hintergrund des bereits aktuellen, aber absehbar noch zunehmenden Fachkräftemangels auch in den Verwaltungen sei das Thema von Bedeutung, sagte Dresbach. Er sei froh, dass es nicht bei einem „Interkommunale Zusammenarbeit? Da müsste man mal was machen“ geblieben ist, sondern dass man das Thema vor vier Jahren angepackt hat.

Ein gemeinsames Dokumentenmanagement werde die Zusammenarbeit zwischen den Rathäusern erleichtern, erklärte der Kämmerer. Die Frage von Anja Theis (SPD), ob die nun notwendigen Versetzungen einzelner Mitarbeiter im Einvernehmen über die Bühne gegangen sei, bejahte der Kämmerer. Der Personalrat habe zugestimmt, in einem Fall habe es sogar eine aktive Bewerbung auf die Stelle im Morsbacher Rathaus gegeben.

Auch in Morsbach auf der Tagesordnung

Thomas Funke (CDU) sagte, er wünsche sich, dass dieser Schritt zur Zusammenarbeit nur ein Einstieg sei. Er hoffe, dass mittelfristig noch weitere Aufgabenfelder und vielleicht auch weitere Kommunen aus dem Südkreis dazu kämen.

In der kommenden Woche hat der Morsbacher Haupt- und Finanzausschuss das Thema auf der Tagesordnung. Der dortige Rat könnte in seiner Sitzung am 19. Dezember seine Verwaltung damit beauftragen, die öffentlich-rechtlichen Vereinbarungen abzuschließen.

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