Eröffnung in Bergisch GladbachGaffel-Brauerei hat das Brauhaus „Am Bock“ von Grund auf renoviert

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Bergisch Gladbach – Eigentlich sollte das Haus nur ein bisschen aufpoliert und hübsch gemacht werden. „Doch wie das in einem Altbau so geht: Erst waren es nur die Toiletten, die saniert werden mussten, und dann kam eines nach dem anderen dazu“, erinnert sich Bruno Haumann, früher Chef des Brauhauses Peters am Kölner Alter Markt, an den Sanierungsmarathon, der ihn vor vier Monaten im Gladbacher Brauhaus „Am Bock“ empfangen hat.

„Wir haben eine siebenstellige Summe ausgegeben, um den Bock wieder zu dem zu machen, was er mal war“, sagt Heinrich Philipp Becker, Chef der Privatbrauerei Gaffel in der vierten Generation. Ob es gelungen ist, kann der Gladbacher Gast ab Donnerstag prüfen, den dann eröffnet das neue „Gaffel am Bock“ seine Tore. Gaffel-Marketingchef Thomas Deloy erklärt: „Wir wollen der Marke Gaffel hier ein Zuhause schaffen.“

Vor allem aber soll es ein Zuhause für die Gladbacher Bürger werden, verspricht Haumann, der das Haus mit seiner 20-jährigen Altermarkt-Erfahrung übernimmt. Dabei hilft ihm ein 24-köpfiges Team: Zehn Leute werken in der Küche und Spülküche, acht im Service, vier hinter der Theke, komplettiert wird der Kader von Haumann und seiner Vertreterin. Der neue Bock ähnelt dem alten, schließlich handelt es sich um ein Baudenkmal von 1906, das man nicht einfach verändern kann, doch alles ist in neuen, sehr gediegenen Materialien ausgeführt. Im Schankraum, „Schwemme“ genannt, wurde ein neuer Fußboden verlegt, und das unzeitgemäße Podest entfernt. Kacheln mit traditionellen kölnischen Motiven sorgen an der linken Wand zusätzlich zu den Butzenscheiben mit dem Glasbild der Gladbacher Laurentiuskirche für folkloristische Motive. Auch die zwei Meter hohe brauhaustypische Wandvertäfelung wurde erneuert, alles etwas heller als vorher.

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Der eigentliche Hingucker findet sich hinter der Theke: Hinter Glasfenstern große Kupfertanks, in denen das frisch aus den eigenen Brauereien am Eigelstein und in Porz gelieferte Kölsch gelagert wird. Deloy gibt zu, dass man sich von der Optik der Hausbrauereien, der Micro-Breweries, hat inspirieren lassen, als man sich entschloss, die Kessel nicht im Keller unterzubringen, sondern als Schauobjekte in der Schwemme. „Die Behälter sind sonst aus Edelstahl. Hier haben wir uns für eine edlere Optik in Kupfer entschieden.“

Natürlich gibt es nicht nur Bier, sondern auch die Brauhausklassiker auf gehobenem Niveau. Haumann, der selbst acht Jahre lang als Koch gearbeitet hat, ist besonders von der riesigen Küche angetan – und von dem großen Saal. Dort wird allerdings momentan noch neues Parkett verlegt. Der Saal soll erst 16. Januar eröffnet werden. Und ab dem kommenden Jahr wird auch jede Menge kölsches Liedgut live angeboten.

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