Eltern-Taxis reduzierenIn Bonn richtet die vierte Grundschule eine temporäre Schulstraße ein

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27.02.2023
Köln:
Sicher zum Unterricht - Dezernat für Mobilität startet Pilotprojekt Schulstraße in der Lindenbornstraße (Vincenz-Statz-Grundschule)
Foto:Martina Goyert

Schulstraßen wie hier in Köln gibt es auch in Bonn – nun bereits vier Stück.

Die Stadt Bonn hatte im September 2023 ein Pilotprojekt gestartet. Nun hat das Land NRW einen rechtlichen Rahmen geliefert. 

In Bonn hat inzwischen die vierte Grundschule eine temporäre Schulstraße eingerichtet. Das teilte die Stadt in einer Pressemitteilung mit. Die Schulen in Bonn haben bereits seit Herbst 2023 die Möglichkeit, Straßen für den regulären Verkehr zu sperren. Die Stadt Bonn hatte im vergangenen September ein Pilotprojekt gestartet. 

Die Grundschule Om Berg in Holzlar und die Grundschule Marktschule in Pützchen hatten als Erstes mit der Einrichtung einer temporären Schulstraße begonnen. Es folgte die Gottfried-Kinkel-Grundschule in Oberkassel und nun die Paul-Gerhardt-Schule im Beueler Zentrum.

Schulstraßen in Bonn sollen Verkehr vor Schulen reduzieren

„Dabei wird von Seiten der jeweiligen Schule mit Hilfe engagierter Eltern und Lehrkräfte in der Zufahrtsstraße mittels mobilen Absperrbaken nur noch berechtigter Verkehr zugelassen“, teilt Stadtsprecher Marc Hoffmann mit. So werde das Verkehrsaufkommen vor der Schule deutlich reduziert. Die Schule erhält dafür eine Ausnahmegenehmigung von der Stadtverwaltung. 

Das Land NRW hat im Februar nun per Erlass für einen rechtlichen Rahmen für die Einrichtung solcher Schulstraßen sowie Hol- und Bring-Zonen gesorgt. Demnach können mobile Sperrelemente genutzt werden oder eine dauerhafte Schulstraße mittels Verkehrszeichen eingerichtet werden. 

Anwohner können Schulstraßen weiterhin durchfahren

Trotzdem bleibt die Durchfahrt für Anwohnerinnen und Anwohner sowie Besuchende weiterhin möglich, so die Stadt Bonn. Dafür werden von der Verwaltung Berechtigungskarten oder Durchfahrtsscheine ausgestellt. Auch mit der Vorlage des Personalausweises, auf dem die Meldeanschrift auf der gesperrten Straße vermerkt ist, ist das Passieren möglich. 

„Wir wollen, dass jedes Kind sicher und selbstständig zur Schule kommen kann. Die gut gemeinten Eltern-Taxis führen oft zu gefährlichen Situationen“, sagt Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Die bislang gemachten Erfahrungen mit Schulstraßen seien durchweg positiv. „Den Schulweg selbst bewältigen zu können, ist eine wichtige Erfahrung für unserer Kinder, die sie wachsen lässt und ihnen Selbstvertrauen gibt“, sagt sie weiter. 

Die Stadt hoffe nun, dass weitere Grundschulen dem Vorbild folgen und mit temporären Schulstraßen den Hol- und Bringverkehr der Eltern reduzieren.

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