Für 650.000 EuroEitorfer Hochwasserrückhaltebecken muss umgebaut werden

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Luftbild einer grünen Landschaft mit Bäumen und Wiese.

Dieses Luftbild zeigt das derzeitige Rückhaltebecken mit dem Durchlass, der den Bach unter der Landstraße herführt, ganz oben die Obereipermühle

Das Becken an der Obereipermühle füllt sich mit Ablagerungen und kann immer weniger Wasser aufnehmen.

Das Hochwasserrückhaltebecken an der Obereipermühle soll umgebaut werden. Das berichtete der Geschäftsführer des Wasserverbandes für den Rhein-Sieg-Kreis, Oliver Thiele, im Ausschuss für Bauen und Sportstätten. Die Maßnahme werde notwendig, weil sich der Dauerstau als Sedimentfalle erweise und sich erhebliche Ablagerungen in dem Becken gebildet haben, betonten Thiele und Vertreter des Kölner Büros Sweco.

Nach Umbau wird es Wanderhilfen für Fische geben

Dadurch sei auch das Speichervolumen reduziert worden. Außerdem bilden die Ablaufdrossel und der Durchlass ein Hindernis für Fische und andere Organismen, sagte Thiele. Um die langsame Verlandung zu stoppen und die ökologische Durchgängigkeit für Eipbach und Wohmbach wieder herzustellen, seien verschiedene Maßnahmen notwendig.

So soll zunächst mit dem Bau einer Kette von Tümpeln begonnen werden, um Laichgewässer für Amphibien und Libellen vorzuhalten. Auch ein Bypass ist geplant. Im Durchlass sollen Wanderhilfen für Fische und Rampen für Kröten installiert werden.  Nach Ausbaggern und Entschlammen des Beckens soll das dann abtrocknen. Alle Arbeiten sollen außerhalb der Laich- und Kernbrutzeiten durchgeführt werden.

Biotope von Vögeln und Insekten werden vor Baubeginn erfasst

Eine Umweltverträglichkeitsprüfung sowie ein landschaftspflegerischer Begleitplan sowie eine biologische Baubegleitung sind bei dem Projekt inbegriffen. Biotope, Brutvögel, Amphibien und Libellen werden rechtzeitig vor Baubeginn kartiert. Auch ein elektrisches Abfischen des Gewässers ist vor dem Ausbaggern vorgesehen. Zur Gewässerverbesserung ist weiterhin vorgesehen, dass sowohl Wohmbach als auch Eipbach an einigen Stellen einen schwach gekrümmten Verlauf sowie Säume an den Ufern erhalten.

Die überwiegende Fläche des Rückhaltebeckens wird anschließend als Feuchtwiese gestaltet, für die eine extensive Mahd als Dauerpflege vorgesehen ist. Wiederhergestellt werden sollen auch die Röhrichtbestände am Staubecken. Bis zur Realisierung des Projektes dürfte es allerdings noch eine Zeitlang dauern, denn der Wasserverband kann das Genehmigungsverfahren erst jetzt bei der Kölner Bezirksregierung beantragen.

Eipbach richtete 1970 Millionenschaden in Eitorf an

Nach den Vogelbrutzeiten soll dann im Oktober kommenden Jahres mit den Arbeiten begonnen werden, die voraussichtlich über ein Jahr in Anspruch nehmen werden. Laut Thiele wird die Maßnahme zirka 650 .000 Euro kosten. Das Rückhaltebecken war nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe, bei der der Eipbach 1970 Millionenschäden in Eitorf und Mühleip angerichtet hatte, als Dauerstau gebaut worden. Mit einem Fassungsvermögen von über 170 000 Quadratmetern ist dieses Rückhaltebecken das größte im Gebiet des Wasserverbandes.

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