Vor Pre-PlayoffsKölner Haie sind unberechenbar und europäische Spitze beim Ticketverkauf

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Maximilian Kammerer und Haken Haenelt Kölner der Kölner Haie auf dem Eis in der Lanxess-Arena.

Maximilian Kammerer und Haken Haenelt Kölner der Kölner Haie auf dem Eis in der Lanxess-Arena.

Top sind die Kölner Haie der Saison 2023/24 allein bei den Zuschauerzahlen. Auf dem Eis fehlte es bislang an Konstanz.

Ein Spiel noch müssen die Kölner Haie in der DEL-Hauptrunde absolvieren, am Freitag (19.30 Uhr) treten sie in der länger schon mit 18.600 Zuschauern ausverkauften Lanxess-Arena gegen Mannheim an. Dabei geht es nur darum, ob die Haie Siebter in der Tabelle bleiben – oder die Position an die nur einen Punkt hinter ihnen liegenden Adler abgeben müssen.

Man könnte, wenn man böse wäre, von einem Duell zweier Frustrierter um die goldene Ananas sprechen. Denn sowohl die Haie als auch die Mannheimer gehörten vor dem Start der Spielzeit 2023/24 zu den Mannschaften, die aufgrund ihrer großzügig ausgestatteten Kader zum Favoritenkreis gerechnet wurden. Und nun haben beide die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale verpasst.

Beide können den sechsten Rang nicht mehr erreichen, müssen versuchen in der Qualifikationsrunde Pre-Playoffs zu bestehen. Der Siebte spielt dort gegen den Zehnten, der Achte gegen den Neunten um zwei Plätze im Viertelfinale. Neunter und Zehnter sind zurzeit Ingolstadt und Nürnberg, die zwei Punkte auseinander liegen – und am letzten Spieltag in Ingolstadt aufeinandertreffen.

Kölner Haie müssen auswärts in die Pre-Playoffs starten

Haie-Geschäftsführer Philipp Walter wollte nichts dazu sagen, dass Uwe Krupps Mannschaft die Punkterunde auf jeden Fall mindestens um einen Platz schlechter beenden wird als im Vorjahr mit einem weniger illustren Kader. „Jetzt geht es einzig um das Spiel gegen Mannheim und die anstehenden Playoffs“, sagte er. Die Analyse soll nach Saisonende erfolgen.

Zurzeit muss sich Walter auch mit logistischen Dingen befassen. Die Pre-Playoffs starten am Sonntag, und die Haie dürften als besser platziertes Team die Serie „Best of 3“ (wer zweimal siegt, ist weiter) gegen Ingolstadt oder Nürnberg mit einem Heimspiel beginnen. Doch das ist nicht möglich, da die Arena am Sonntag belegt ist, es findet dort der zweite Tag der deutschen Meisterschaften im karnevalistischen Tanzsport statt.

Somit müssen die Haie am Sonntag auswärts starten, danach geht es am Mittwoch, 13. März, in Deutz weiter. Und, falls noch keine Entscheidung in der Serie gefallen sein sollte, am Donnerstag (14. März), ebenfalls in der Lanxess-Arena. Der Vorverkauf startet laut KEC-Mitteilung an diesem Dienstag. Wahrscheinlich werden die Tickets schnell weg gehen, denn im Hinblick auf Verkauf und Marketing sind die Haie 2023/24 unschlagbar.

Kölner Haie bei den Zuschauerzahlen in Europa unerreicht

Der Zuschauerschnitt nach 25 Heimspielen liegt bei 16.929 pro Partie. Rechnet man die anstehenden 18.600 Besucher gegen Mannheim hinzu, so sind es sogar 16.993. Das ist nicht nur Vereinsrekord, sondern auch die aktuelle europäische Bestmarke im Eishockey. Der Ticketverkauf scheint beim KEC losgekoppelt vom Erfolg auf dem Eis zu funktionieren.

Denn sportlich liefen die Haie-Profis dagegen das ganze Eishockey-Jahr über nur in einzelnen Spielen zu überzeugenden Leistungen auf. Zum Beispiel am Sonntag bei ihrem 5:3-Sieg in Ingolstadt, in dem die Mannschaft vom Anfang bis zum Ende ihre Linie hielt, sich auf die Defensive konzentrierte und ihre Torchancen nicht wie in anderen Partien fahrlässig vergab. „Es wurde um jeden Zentimeter gekämpft, es waren viele Emotionen im Spiel“, frohlockte Coach Krupp.

Zwei Tage zuvor hatten die KEC-Profis allerdings beim 0:5 in Wolfsburg am Freitag noch ihr nachlässiges Gesicht gezeigt, sodass Kapitän Moritz Müller monierte, so etwas passiere, „wenn man nicht bereit ist, den Kampf anzunehmen.“ Es ist somit unmöglich Prognosen abzugeben, wie es mit den Haien nun weitergehen könnte. Klar ist nur: Sollten Sie das Viertelfinale erreichen, träfen sie auf den Tabellen-Ersten oder -Zweiten. Also auf Bremerhaven oder Berlin, die am letzten Spieltag in der Arena am Ostbahnhof um den Hauptrunden-Sieg spielen.

Die Kölner Haie hoffen darauf, dass Stürmer Frederik Storm, der beim Derby in Düsseldorf einen Ellbogen ins Gesicht bekommen hatte, zu den Playoffs hin wieder fit werden könnte. Der 20-jährige Angreifer Hakon Hänelt wird dagegen wohl noch ein wenig fehlen, da er am Freitag in Wolfsburg eine Gehirnerschütterung erlitt.

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