BlankenheimKarnevalistischer Empfang bei der Bürgermeisterin – Satire statt Hetze

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Kostümierte Karnevalisten stehen auf einer Bühne.

Juh-Jah aus vollem Herzen: Mike Bruins, Präsident des KV Blankenheim, begrüßte die Jecken im Bürgerhaus Blankenheimerdorf.

Bürgermeisterin Jennifer Meuren hatte geladen und die Jecken kamen. Dilek I. als Blankenheims erste Prinzessin freut sich auf den Geisterzug.

150 Jecken kamen zum karnevalistischen Empfang von Bürgermeisterin Jennifer Meuren ins Bürgerhaus von Blankenheimerdorf. Dort wirkte vor allem eine besondere Tollität hoch erfreut.

Denn Dilek I. (Schröder-Tas), erste Prinzessin mehr als 400 Jahren Blankenheimer Karneval, ist derzeit in ihrem Element. „Ich habe von Kindesbeinen an Karneval gefeiert“, berichtete die gebürtige Blankenheimerin mitten im Trubel der angereisten Abordnungen der Karnevalsvereine aus dem Gemeindegebiet zwischen Uedelhoven und Waldorf.

Dilek I. wird auch erste Obergeistin beim Blankenheimer Geisterzug

Die Prinzessin ist nach einem zwischenzeitlichen Wechsel nach Mechernich wieder in ihren Heimatort zurückgekehrt. Eine weibliche Tollität im Blangemer Karneval ist dabei ganz offiziell seit 2018 möglich, als es auf der Jahreshauptversammlung des Vereins beschlossen wurde.

Das Besondere daran ist aber etwas ganz anderes. Denn Dilek I. wird auch die Erste Obergeistin sein, die auf dem Pferd den Geisterzug anführen wird, und das ist wohl tatsächlich nicht nur deutschlandweit in dieser Form einzigartig. „Die Flügel des Geistes passen mir jedenfalls, da brauchen wir keine neuen“, berichtet die Tollität. Als Kind sei sie auch einmal auf einem Pferd geritten. Und falls diese singuläre Erfahrung nicht reicht, gibt es eben die eine oder andere Reitstunde auf dem eher phlegmatischen Kaltblut, das die Obergeistin am Karnevalssamstag tragen wird.

Bürgermeisterin: „Karneval hat Platz für Satire und intelligente Kritik“

Nicht nur Dilek I. freute sich dann auf das dreistündige Programm, das von der Verwaltungscrew in hoher Professionalität für den Empfang ihrer Chefin Jennifer Meuren vorbereitet worden war: Es gab Auftritte der verschiedenen Kindergarden der Karnevalsvereine im Gemeindegebiet, der Showtanzgruppen und eine gemeinsame Grußadresse ans jecke Volk von den Spitzenvertretern fast aller Karnevalsvereine im Gemeindegebiet zwischen Uedelhoven und Waldorf.

Bürgermeisterin Jennifer Meuren wiederum hatte eine kleine Rede zum Anlass in Reimform vorbereitet – auch wenn der Begriff eher dehnbar ist: „Karneval hat Platz für Satire und intelligente Kritik. Das weiß ich zu schätzen. Es ist besser als zu hetzen.“ Zur Feier des Tages und entsprechend ihrem Jahresmotto, das das Ehrenamt würdigen will – „Zom Glöck jit et Öch“ – hatte sie zwei Geldspenden von je 100 Euro im dezenten weißen Umschlag mitgebracht: Der KV Waldorf und der KV „Spetzebötzche“ Rohr-Lindweiler können sich über die kleine Unterstützung freuen.

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