AboAbonnieren

Nachbarn hören ExplosionenGroßeinsatz der Feuerwehr bei Brand in Scheune in Alfter

Lesezeit 3 Minuten
Aus sicherer Entfernung spritzen Feuerwehrleute Wasser auf den Brandherd.

Aus sicherer Entfernung spritzen Feuerwehrleute Wasser auf den Brandherd.

Die gesamte Feuerwehr aus Alfter wird zum Einsatz gerufen. Am Ende gilt die höchste Alarmstufe.

m Zentrum von Alfter haben am Samstagabend mehrere Scheunen gebrannt. Die Flammen griffen auf ein angrenzendes Gebäude über, mehrfach waren Explosionen zu hören. Die Feuerwehren aus Alfter und Bornheim waren im Großeinsatz. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Plötzlich, ein ohrenbetäubender Knall. Die umstehenden Feuerwehrleute, Anwohnerinnen und Polizisten duckten sich instinktiv weg. Hinter der Häuserfront hier im Görreshof schossen die Flammen in den Himmel, die Feuerwehrleute gaben alles, um den Brand in den Griff zu kriegen.

Feuerwehrfahrzeuge stehen vor einem Fachwerkhaus.

Die Einsatzstelle befand sich hinter den Häusern im Görreshof.

Um 20.37 Uhr am Samstagabend, berichtete Pressesprecher Michael Hesse, seien die Einsatzkräfte wegen einer unklaren Rauchentwicklung alarmiert worden. Doch nur wenige Augenblicke später erhöhte die Leitstelle das Stichwort auf „Dachstuhlbrand“. Die Bornheimer Drehleiter und nach und nach auch die gesamte Feuerwehr aus Alfter wurden zum Einsatz gerufen. Am Ende gilt die höchste Alarmstufe.

Alfter: Nachbarn berichten von Explosionen bei Dachstuhlbrand

„Schon beim Eintreffen brannten in dem Hinterhof mehrere Anbauten und Schuppen in voller Ausdehnung“, sagte Hesse. Darin: Zwei Traktoren, ein Auto und, wie die Feuerwehr vermutet, auch Propangasflaschen. Nachbarn berichteten von fünf bis sechs Explosionen seit Ausbruch des Feuers. „Wir sind entsprechend vorsichtig vorgegangen“, sagt Hesse. Die Wehrleute brachten die Drehleiter in Stellung und richteten eine sogenannte Riegelstellung ein. Dabei bespritzten sie zunächst umliegende Gebäude, um zu verhindern, dass diese ebenfalls zu brennen beginnen.

Ein Feuerwehrmann hockt auf dem Boden, im Hintergrund sieht man die eingestürzte Scheune.

Die Brandstelle, nachdem das Dach der Scheune eingestürzt ist.

Zugleich gingen Angriffstrupps unter Atemschutz von außen gegen die Flammen vor. Die Koordinierung war schwierig in der engen Altstadt, über hunderte Meter zog sich die Schlange der Feuerwehrfahrzeuge. „In Alfter-Ort ist man das gewöhnt, trotzdem ist das für uns eine besondere Herausforderung. Wir haben die Toreinfahrten links und rechts genutzt, um zur Einsatzstelle zu kommen.“ Dichter Qualm zog währenddessen um den abgestellten Audi, man sah, wie plötzlich die Warnlichter zu blinken beginnen.

Scheune in Alfter nach Brand eingestürzt

Ein Übergreifen des Feuers auf das Wohnhaus konnten die Wehrleute verhindern, nicht aber, dass das Dach des Anbaus wenig später einstürzte. Das Dach eines weiteren Wohnhauses wurde durch die Hitze stark beschädigt. Gegen 21.45 Uhr war der Brand unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch mehrere Stunden hin. Mithilfe ihrer Drohne machten die Feuerwehrleute versteckte Glutnester ausfindig. Die Feuerwehr aus Bonn-Duisdorf unterstützte mit ihrer Drehleiter, andere Einheiten stellten den Grundschutz im Gemeindegebiet für mögliche Paralleleinsätze sicher.

Verletzt wurde bei dem Großbrand niemand. Seelsorger kümmerten sich um die geschockten Bewohnerinnen und Bewohner. Kreisbrandmeister Stefan Gandelau kam zur Einsatzstelle, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Gegen 23 Uhr wurde das Technische Hilfswerk alarmiert, um die Reste der Scheune abzureißen. Dabei kam ein spezieller Schreitbagger zum Einsatz, von denen es nur zwei Stück in Deutschland gibt. Der eine steht in Remscheid, der andere in Berchtesgaden.

Die Brandursache ist noch völlig unklar. Brandermittler der Polizei werden in diesen Tagen ihre Arbeit aufnehmen. Die Höhe des Schadens ist ebenso unklar. Im Einsatz waren rund 170 Helferinnen und Helfer. Gegen 5.30 Uhr am Sonntagmorgen kehrten die letzten in die Gerätehäuser zurück.

„Der ausdrückliche Dank der Feuerwehr Alfter gilt den Anwohnern sowie den Schaustellern auf der Alfterer Kirmes, die die Einsatzkräfte vor Ort mit Kalt- und Warmgetränken unterstützten“, sagte Michael Hesse.