AboAbonnieren

Endlich wieder in Präsenz„MontagsmalerInnen“ eröffnen Ausstellung im Rathaus Alfter

Lesezeit 3 Minuten
Montagsmalerinen neu keh

Die „MontagsmalerInnen“ präsentieren wieder eine Ausstellung im Alfterer Rathaus. 

Alfter – „Alle sind so glücklich, dass wir heute wieder so zusammen sein dürfen“, mit diesen Worten begrüßte Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher (CDU) die Künstlerinnen der Gruppe der „MontagsmalerInnen“ vom Kulturkreis Alfter, die im Foyer des Rathauses in Oedekoven noch bis Ende Juli ihre neue Werkschau „ZAUN … Gäste“ präsentieren.

Zwei Jahre lang waren die beliebten Ausstellungen wegen der Pandemie im Rathaus nicht möglich. Dafür hatte die Vorsitzende der „MontagsmalerInnen“ Eugenie Hellmann gemeinsam mit den Kreativen mittlerweile sieben virtuelle Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen organisiert, die weiterhin kostenlos über die Internetseite des Kulturkreises Alfter zu sehen sind. Zudem wurde neulich das Buch „Heimat … und mehr. Kunst im Corona-Jahr 2020/2021“ herausgebracht, das weiterhin zum Preis von fünf Euro beim Kulturkreis erhältlich ist.

In den vergangenen Monaten haben sich die 15 Kulturschaffenden mit den Themen Zaun und Gast beschäftigt und ihre Werke gemeinsam zusammengebracht zu „ZAUN … Gäste“.

Fotografien, Malereien, Acrylbilder und mehr

Die Fotografin Lissy Matthiesen machte sich anlässlich der Vernissage ganz persönliche Gedanken zu dem Thema: „Ist der Zaun ein Hindernis oder bietet er Schutz? Verbirgt sich auf der anderen Seite eine Gefahr oder etwas Schönes? Hat er eine Tür oder eine Öffnung? Ist da ein Loch im Zaun? Kann ich durch die Lücken im Zaun durchschauen?

Kann ich über den Zaun springen? Bin ich vor oder bin ich hinter dem Zaun? Wer sind meine Gäste auf der anderen Seite des Zauns? Oder bin ich der Gast?“ – Antworten auf diese Fragen geben die beteiligten Künstler: „Nachdem wir einmal angefangen haben, sprudelten die Ideen und wir haben gemerkt, wie viele Zaunvariationen es gibt“, sagte Eugenie Hellmann.

So bildet der Zaun für Ursel Siebke keine feste Grenze für eine gute Nachbarschaft und ein friedliches Miteinander. Sie lässt die Meisen im Fliederbusch hocken und Nachbars Katze schaut vorbei und die Kinder holen sich den Ball aus Nachbars Garten.

Bei Anke Roddes Passepartouts kommt es im Wortsinne auf den passenden Rahmen an. Dadurch gibt sie besonderen Utensilien und Kunstwerken einen besonderen Blickwinkel mit Tiefe und Leuchtkraft. Ein echtes Stück aus der Berliner Mauer erinnert beispielsweise an die einst unüberwindbare Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik.

Zäune haben auch negative Seiten

Wenn Irmgard Maria Jansen-Otto an einen Zaun denkt, denkt sie nicht an Blümchen oder Tiere, sondern an „ungastliche Zäune“ in einem Flüchtlingslager und sie geht der Frage nach, ob der dauernde Gebrauch eines Handys ein „Zaun im Kopf“ sein könnte?

Für Stefanie Diers sagen Bilder „mehr als tausend Worte“. Ein Zaun kann unüberwindbar die Freiheit einschränken, zugleich kann er aber auch Schutz bieten oder ein Thron für den Zaunkönig sein. Als „Jüngste im Team“ stellte auch Sabina Huppertz ihre Acrylbilder aus. Erst seit fünf Wochen ist sie eine „Montagsmalerin“.

Ihre Werke stehen unter den Oberbegriffen „BeGrenzen“ und „GrenzenLos“. Sie fordert auf über den Zaun zu blicken und nicht statisch dahinter zu verharren, sondern das Neue, das Ungewisse zu entdecken. Dies kann auch die Sehnsucht nach der Ferne sein: „Mutig und selbstbewusst geht man dann los, dem Unbekannten entgegen um neue Freiheiten zu erfahren.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Für den musikalischen Rahmen zur Vernissage sorgte Rike Reutlinger auf der Geige, die selbst auch einige ihre Collagen ausstellt. Es gibt auch Werke von Anneliese Wodack, Hildegard Werner, Gisela Streich, Eugenie Hellmann, Ulrike Ofner, Ingrid Seelmann-Eggebert, Lissy Matthiesen, Lucie Albrecht und Johanna Schmidt zu sehen.

Die Ausstellung „ZAUN … Gäste“ wird noch bis zum 26. Juli im Foyer des Alfterer Rathauses in Oedekoven gezeigt. Der Eintritt ist frei.