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Bekommt Alfter ein Gymnasium?Befragung von Eltern endet mit Überraschung

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Das Schulgebäude in Oedekoven wird seit einiger Zeit auf den neuesten Stand gebracht.

Alfter – Das Ergebnis überraschte die Mitglieder des Bildungsausschusses doch sehr: Bekommt die Gemeinde Alfter künftig ein Gymnasium statt einer Gesamtschule? Entschieden ist noch nichts, doch die neuesten Zahlen aus einer Elternbefragung vom Januar weisen klar in diese Richtung. Die Auswertungen präsentierte Wolf Krämer-Mandeau vom Bonner Büro „biregio“ vor, das Schulentwicklungspläne für Kommunen aufstellt.

Gymnasium in auf Platz 1

Im Januar hatte die Gemeinde Fragebögen in den Grundschulen verteilt, um herauszufinden, welche weiterführende Schulform die Eltern für ihre Kinder in der Gemeinde bevorzugen. 75 Prozent füllten die Fragebögen aus und davon die überwiegende Mehrheit für ein Gymnasium in Alfter, mehr als für eine Gesamtschule.

Seit der Aufgabe der Hauptschule vor rund zehn Jahren hat Alfter keine weiterführende Schule mehr. Zwei Mal scheiterten die Pläne, eine Gesamtschule in dem ehemaligen Hauptschulgebäude in Oedekoven zu etablieren. Damit es im dritten Anlauf endlich klappt, wird der Schulcampus derzeit komplett saniert und neu ausgestattet.

Rund 24 Millionen Euro hat die Gemeinde hierfür veranschlagt. Die Arbeiten laufen nach Plan. Ende des Jahres werden die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein. Start für die weiterführende Schule soll das Schuljahr 2023/24 sein. Bislang favorisierten Politik und Verwaltung eine Gesamtschule, möglicherweise auch eine Sekundarschule.

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Ein Gymnasium war nicht angedacht. Das könnte sich nun also ändern, denn auch andere Zahlen sprechen eher dafür: Gut zwei Drittel der ehemaligen Viertklässler, die derzeit nach Bonn oder Bornheim gehen, werden auf Gymnasien unterrichtet.

Bezirksregierung sieht gute Chancen

Die Chance ein Gymnasium zu etablieren wäre auch größer als eine Gesamtschule zu schaffen. Dies erklärte Andreas Hein, als Hauptdezernent von der Bezirksregierung Köln. Eine Gesamtschule müsse auf jeden Fall vierzügig mit einer Klassenstärke von je mindestens 25 Schülern starten, für ein Gymnasium, reichten 84 Kinder – drei Klassen. Für eine erfolgreiche Schulgründung spricht den Planern zufolge die hohe Zahl der Viertklässler an den drei gemeindeeigenen Alfterer Grundschulen. Zuletzt waren es jeweils rund 240 Kinder, 40 mehr als 2013.

Ein Jahr Vorlauf

Bis zur Sommerpause, so hofft Sabine Zilger, Fachbereichsleiterin Verwaltungsorganisation, soll der Rat entschieden haben, welche Schulform nach Alfter kommt. Dies wäre am 23. Juni der Fall, eine Woche zuvor debattiert der Fachausschuss darüber. Krämer-Mandeau mahnte, diesen Zeitrahmen auch einzuhalten. Denn danach gelte es ordentlich Werbung zu machen. Ein Jahr Vorlaufzeit sei notwendig.