Altes Schwimmbad in HürthStadt drohte Eigentümer mit Ordnungsverfügung
Alt-Hürth – Seit Jahren verfällt die marode Badeanstalt am Brabanter Platz. Doch jetzt wird auf dem Gelände gearbeitet. Das wuchernde Gestrüpp vor dem Gebäude wurde bereits gerodet, im Innern des ehemaligen Schwimmbads sind Handwerker beschäftigt. Doch die Arbeiten sind nicht der Auftakt für den lange angekündigten Umbau. Vielmehr hat die Stadt den Eigentümern ein Ultimatum gesetzt, um das Gebäude zu sichern.
Vor zehn Jahren hatte die Stadt den Stöpsel im alten Schwimmbad gezogen, weil eine Sanierung zu teuer gewesen wäre. 2012 wurde das Bad für einen symbolischen Euro an einen Investor – die Schwimmbad Alt-Hürth GmbH – verkauft, der angekündigt hatte, das unter Denkmalschutz stehenden Gebäude aus dem Jahr 1930 in ein Therapiezentrum umzubauen. Doch geschehen ist seitdem nichts. Die Badeanstalt verwahrloste und entwickelte sich zu einem Schandfleck mitten in Alt-Hürth.
Erhebliche Schäden festgestellt
Nach einem Brand Ende Juli riss bei der Verwaltung der Geduldsfaden. Vertreter des Bauordnungsamts verschafften sich Mitte August Zugang zu dem Bauwerk und stellten erhebliche Schäden fest. Das Dach sei undicht, die Fenster in den Obergeschossen eingeschlagen, die Fensterflächen im Erdgeschoss mit Holzplatten verrammelt. Außerdem setze der Bewuchs dem Mauerwerk zu. Die Stadt forderte die Eigentümerin auf, das Baudenkmal zu sichern, und drohte andernfalls eine Ordnungsverfügung an. Auch der SPD-Politiker Klaus Lennartz machte öffentlich Druck und schaltete einen Fachanwalt ein.
Bürgermeister Dirk Breuer ist froh, dass sich nun etwas tut. „Wichtig ist zunächst, dass das Umfeld auf Vordermann gebracht wird“, so der Verwaltungschef. „Ich hoffe, das ist keine Eintagsfliege.“ Die Frage, was aus dem Schwimmbad wird, ist indes weiter ungeklärt. „Wir haben dem Eigentümer andere Nutzungen nahegelegt und Kauf- sowie Mietinteressenten vorgestellt“, sagt Breuer. Er könne sich gut vorstellen, in der Badeanstalt eine Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtung unterzubringen. Darauf sei der Eigentümer aber bisher nicht eingegangen. Bis Mitte 2018 muss der Investor das Projekt laut Kaufvertrag umgesetzt haben, andernfalls kann die Stadt das Schwimmbad zurückfordern – allerdings nicht entschädigungslos. Dem Vernehmen nach steht eine Forderung von über 1,4 Millionen Euro für die Rückgabe im Raum. Breuer will die Summe nicht bestätigen. Der Investor war am Mittwoch für Nachfragen nicht erreichbar.