AboAbonnieren

BetreuungAwo-Kita Margaretenhöhe will erster Fair-Trade-Kindergarten werden

Lesezeit 2 Minuten

Selbst gebaute Hütten und ein nachgeahmtes Lagerfeuer versetzten die Kinder in die Welt von Afrika.

  1. Die Awo-Kita Margaretenhöhe bereitet in einem Projekt für die Kinder eine nachgestellte Weltreise auf.
  2. Sie wollen der erste Fair-Trade-Kindergarten werden, bisher gibt es das Zertifkat nur für Schulen.

Bergisch Gladbach – Vor dem Rundbau glimmt schon die Feuerstätte. Die Kinder der Awo-Kita Margaretenhöhe reichen Bananen aus den kleinen Fenstern in ihrem Spielzimmer. „So wohnen die Kinder in Afrika“, weiß ein Steppke. Seit Anfang des Jahres sind die Kleinen auf Reisen in die dritte Welt. „Wir waren schon in Südamerika und Afrika“, berichtet Kita-Leiterin Gabriele Hufschlag. „Jetzt geht es nach Asien, das ist ein besonders schwieriges Thema. Denn wir werden uns mit Kinderarbeit beschäftigen.“

Das Projekt ist für die Kinder keine leichte Kost, obwohl es leicht aufbereitet ist. „Unser Ziel ist es, der erste Fair-Trade-Kindergarten zu werden“, erläutert Hufschlag den Hintergrund der Weltreise. Bisher können sich nur Schulen mit dem Fair-Trade-Siegel zertifizieren lassen. Bananen und Kakao zum Beispiel bezieht die Kita bereits vom Eine-Welt-Laden in der Stadtbücherei im Forum, das soll noch ausgeweitet werden. Auch das aktuelle Projekt gehört zum Bewerbungsverfahren.

Michael und Mechthild Antweiler (Mitte, v. l.) betreuen das Projekt,  Thomas Grieff (mit Schlips) ist Vertreter des Sponsors Kreissparkasse.

Kinder sind fasziniert von Afrika

Überall hängen gemalte und gebastelte Zeugen der virtuellen Weltreise, Bananenstauden, Fotos von schwarzen Kindern, Frauen auf Teeplantagen. Selbst gemalt sind auch die Flugtickets, zum Beispiel nach Südafrika, Startzeit 10.30 Uhr, und die Reisepässe mit deutschem Wappen. Von Südafrika geht es weiter nach Kenia. Mechthild und Michael Antweiler aus Lindlar sind gekommen, um den Kindern ein ganz besonderes Video zu zeigen. Das Ehepaar hat eine Schule in Mombasa gebaut. Kinder in adretten Schuluniformen lachen in die Kamera. Entstanden sei die Idee bei einer Urlaubsreise vor vier Jahren, berichtet Mechthild Antweiler, die bei der Kreissparkasse in Bechen arbeitet. „Die Schule im Stadtteil Shanzu war zerstört. Also haben wir Spenden gesammelt, um beim Wiederaufbau zu helfen.“ Aus der finanziellen Hilfe wurde schnell eine logistische, bis die Antweilers das Projekt kurzerhand selbst in die Hand nahmen.

Die Kinder sind fasziniert von Afrika, stellen Fragen zu den wilden Tieren, die sie aus dem Zoo kennen. Klar, dass sie auch etwas für die Kinder dort tun möchten. Geplant ist ein Spendenlauf rund um die Kita, bei dem die Kreissparkasse jede Runde „versilbern“ will, verspricht Regionaldirektorin Tessa Hahn. Für die Realisierung des Fair-Trade-Projekts gibt’s ebenfalls Geld von der Kreissparkasse. Kita-Leiterin Gabriele Hufschlag freut sich schon darauf, mehr faire Produkte einzukaufen: „Wir möchten möglichst damit das Mittagessen für die Kinder zubereiten“, sagt sie. „Leider haben wir im Moment keine Köchin und bekommen das Essen vom benachbarten CBT-Seniorenwohnheim. Also: Wer eine gute Köchin kennt, bitte melden!“