Eitorf – Am Mittwochabend ist in der Siegparkhalle in Eitorf ein Brand ausgebrochen. Gegen 21.40 Uhr hatten Bewohner aus Kelters Rauch sowie Feuer von der anderen Siegseite aus beobachtet und die Feuer- und Rettungsleitstelle angerufen.

Der Einsatzleiter, Gemeindebrandinspektor Jürgen Bensberg, ließ sofort weitere Kräfte nachalarmieren, als er eintraf. Denn aus den Fenstern zog dunkler Rauch. Insgesamt 60 Feuerwehrleute rückten an.

Die Dreifach-Turnhalle war vollständig verqualmt, die Sicht im Inneren gleich Null. Die Wehrleute brachen einen Noteingang auf, um sich Zugang zu verschaffen. Sie mussten sich orientieren, aber es gelang ihnen schnell, den Brandherd zu finden.

In einer Ecke des weitläufigen Raums brannte die Holzvertäfelung bis hoch zur Decke. Die Flammen konnten schnell gelöscht werden. Doch hinter den Brettern staute sich weiterhin die Hitze. Sie mussten weggeschnitten und abgerissen werden. Die Folie vor der Wand war schwarz verkohlt.

Parallel dazu wurden zwei Hochdrucklüfter aufgebaut, um den Rauch aus dem Gebäude zu blasen. Angesichts der Größe des Raums nahm das geraume Zeit in Anspruch.

Die Polizei stellte vor Ort Brandreste in einer Fuge an der Außenfassade der Halle fest. Von dort könnte das Feuer hinter die Holzverkleidung auf der Innenseite gezogen sein. Selbst der Beton außen strahlte noch erhebliche Wärme ab.

Bürgermeister schließt vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung nicht aus

„Für die Schüler und die Sportvereine ist das eine Katastrophe, es gibt keine Ausweichhallen“, sagte Eitorfs Bürgermeister Rainer Viehof, der, früher selbst Polizist, die Fuge genau in Augenschein nahm. Eine vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung schloss Viehof am Mittwochabend nicht aus.

In dem Bereich seien keine elektrischen Anlagen installiert. Da gebe es wenig andere Möglichkeiten. In der Vergangenheit hatte es bereits Vandalismus im Bereich der Sportanlagen gegeben. Ob es einen Zusammenhang zu dem Brand am Mittwoch gibt, sei allerdings noch völlig unklar.

Die gesamte Halle, so Viehof, dürfte belastet sein und müsse aufwändig saniert werden. Für die Nacht hat die Feuerwehr eine Brandwache eingerichtet. Unterstützt wurde die Eitorfer Feuerwehr vom Löschzug Herchen aus Windeck.

Die Siegparkhalle stand nach einer Brandschutzsanierung seit 2017 kurz vor der Wiedereröffnung. Es waren nur noch Restarbeiten zu erledigen, die Spanplatten zum Schutz des Bodens mussten noch entfernt und die Fußleisten angebracht werden.

Die Brandmeldeanlage war installiert, aber noch nicht mit der Feuer- und Rettungsleitstelle verbunden, weil sie ständig Fehlermeldungen sendete. Am 5. August sollte die Technik überprüft werden.

Die Eröffnung wird sich nun ganz sicher weiter verzögern. In großem Umfang müssen alle Flächen gereinigt werden. Die Tribüne unterhalb des Brandherdes muss ebenfalls repariert werden. Brandexperten der Siegburger Polizei begutachteten den Tatort, Hinweise auf eine technische Ursache fanden sie nicht. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an. Der Schaden wird auf rund 500.000 Euro geschätzt.